Gemeinderat, 61. Sitzung vom 17.12.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 97
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Bakos. Ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.
GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Zuseherinnen und Zuseher!
Wir beschließen eine ganze Reihe von Poststücken im Bereich der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, und ich glaube, es wird Sie jetzt nicht verwundern, wenn ich sage, dass wir natürlich einen komplett anderen Zugang zu diesem Thema haben als die FPÖ, und im Laufe meiner Rede - und ich glaube, da muss ich auch gar nicht zu sehr auf die FPÖ oder ganz konkret auf die Ausführungen meines Vorredners eingehen -, im Rahmen der Abhandlung meiner Rede wird klar sein, warum wir einen anderen Zugang haben, denn: Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit ist ein Bereich - und ich sage das auch sehr selbstbewusst, wenn ich das so formuliere -, der nicht nur notwendig ist, sondern der, davon sind wir zutiefst überzeugt, unersetzlich ist, weil sie ein Bereich ist, in dem Kinder und Jugendliche vielleicht mitunter das allererste Mal einen Raum vorfinden, wo sie das Gefühl haben, sie haben eine Stimme, die gehört wird, in dem sie einen Raum vorfinden, wo sie Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln können, wo sie vielleicht auch das allererste Mal erleben, dass das, was sie tun, wirklich auch wahrgenommen wird, dass das einen Wert hat, dass sie auch tatsächlich eine Person sind, die vielleicht das allererste Mal dort die ersten Fähigkeiten erlernen kann und aufbauen kann.
Es sind viele verschiedene Vereine, die wir hier heute fördern, die durch gezielte Programme, wie zum Beispiel jene von Cult, zum Beispiel auch im Rahmen der Gewaltprävention wichtige Arbeit leisten.
Warum ist jetzt außerschulische Kinder- und Jugendarbeit - und das betonen wir hier jedes Jahr, ich möchte es noch einmal tun - so wichtig? Weil sie eben vorbeugt, weil sie Prävention bedeutet, weil sie Perspektiven bietet und weil wir zutiefst davon überzeugt sind, dass jeder Euro, der in die Kinder- und Jugendarbeit investiert wird, auch ein Euro ist, der in die Zukunft unserer Gesellschaft fließt. Es sind Jugendarbeiter und -arbeiterinnen - und deshalb finde ich es auch so schade, dass hier von Seiten meines Vorredners mitunter auch eine Diskreditierung stattgefunden hat -, die da sind, wenn es Überforderung gibt, zum Beispiel auch zu Hause, wenn vielleicht mitunter auch droht, dass Jugendliche auf den falschen Weg geraten. Sie sind diejenigen, die zuhören, die stärken, die eingreifen, oftmals eben, bevor es zu spät ist.
Es geht aber nicht nur um Prävention, es geht auch um die Verbesserung von Lebensumständen. In einer Welt, die immer schnelllebiger wird, geben diese Programme Stabilität, sie geben auch Perspektive, sie verhindern, dass junge Menschen in toxische Gruppendynamiken geraten, und bieten Alternativen zu Gewalt, zu Diskriminierung, zu Alternativlosigkeit.
Es ist eben sehr klar, und das wurde auch angesprochen, dass wir hier Millionen investieren. Ich möchte es anders framen: Es ist toll, dass hier Millionen investiert werden (Beifall von GR Jörg Neumayer, MA.), weil es eben darum geht, tatsächlich auch einen Rahmen für diese Arbeit zu schaffen. Wir können uns ja nicht einfach nur hier herstellen und sagen, wow, ihr macht so tolle Arbeit, sondern natürlich braucht es dafür auch finanzielle Mittel, es braucht politische Rückenstärkung und vor allen Dingen auch Anerkennung für diese wirklich wichtige Arbeit.
Es liegt an uns allen, diese Programme zu fördern, nicht nur, weil sie kurzfristig Probleme lösen, sondern weil sie eben langfristig auch dazu beitragen, dass Wien eine noch lebenswertere Stadt wird, eine Stadt, in der wirklich niemand - vor allen Dingen eben nicht die ganz Jungen in unserer Gesellschaft - zurück gelassen wird und wirklich jeder eine faire Chance bekommt. Und es sind eben Vereine, welche von Sport bis Medienkultur Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung begleiten und ganz, ganz vieles machen, abgesehen auch von Freizeitgestaltung eben all das, was ich hier gerade erwähnt habe.
All diese Projekte, und das möchte ich jetzt zuletzt, am Ende meiner Rede, auch betonen, stehen für Vielfalt, sie stehen für Engagement, sie stehen für eine klare Vision für die Zukunft. Ich bin fest davon überzeugt, und wir alle, die wir diese Poststücke heute auch unterstützen, sind fest davon überzeugt, dass unsere Stadt durch diese Initiativen noch vielfältiger, noch bunter, noch lebenswerter wird, vor allen Dingen auf unserem Weg zur kinder- und jugendgerechtesten Stadt der Welt, und dementsprechend auch vor allen Dingen für Kinder und Jugendliche diesen großen Support bereitstellt und gewährleistet.
Ich möchte zu guter Letzt ein großes Dankeschön aussprechen, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass einige Jugendarbeiter und Jugendarbeiterinnen im Livestream mit dabei sind. Ich möchte ein großes Dankeschön aussprechen für dieses große Engagement, das tagtäglich geleistet wird, vor allen Dingen für jene Meter, die vielleicht auch abseits der Arbeit gegangen werden - aus tiefer und purer Überzeugung. In diesem Sinne: Danke - und bitte um Zustimmung zu diesen wirklich großartigen Poststücken. (Beifall bei den NEOS.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Dr. Kickert. Ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.
GRin Dr. Jennifer Kickert (GRÜNE): Sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat!
So, wie die Vorrednerin schon angedeutet hat, gibt es sehr, sehr, sehr viele zu fördernde Projekte, die wir jetzt gemeinsam diskutieren, und wir werden allen Projekten zustimmen - außer einem. Diesen einen Punkt möchte ich deswegen hervorheben, weil ich natürlich begründen möchte, warum wir der Postnummer 30 nicht zustimmen werden. Bei diesem Projekt, einem Projekt des Vereins oder eigentlich der gemeinnützigen GmbH European Capital of Democracy, geht es um ein Event, ein „Gaming Event“, bei dem es dazu kommen soll, dass Teams eingeladen werden, Europa-weit, die über Spiele - Computerspiele, elektronische Spiele - das Thema Fake News, Lügen und Demokratie bearbeiten.
Warum werden wir dem nicht zustimmen, wenn wir doch wahrscheinlich alle der Meinung sind, dass gegen
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