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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 17.12.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 75 von 97

 

Gewalt an Frauen zu investieren oder ideologischen Gesichtspunkten bei unserer Abwägung eine größere Bedeutung beizumessen. Wir haben uns damals gemeinsam mit unserer Frauensprecherin dazu entschieden, diesen Verein zu fördern, weil es ein Verein ist, der sich in dem Kampf gegen Frauengewalt und Diskriminierung von Frauen beteiligt. Jedoch kann ich den Kritikpunkten von Kollegen Berger inhaltlich und auch aus ideologischen Gründen völlig folgen. Auch ich glaube nicht, dass das der richtige Weg ist. Aber dennoch sehen wir das höhere Ziel, und dieses höhere Ziel ist uns in diesem Fall wichtiger. (Beifall bei der ÖVP und von GR David Ellensohn.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Hanke, und ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

17.07.44

GRin Marina Hanke, BA (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende, werte Frau Berichterstatterin, Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich möchte ganz kurz auf meine unmittelbaren Vorrednerinnen eingehen. Ich finde es auf der einen Seite sehr gut, dass wir heute schon mehrfach über den Verein Poika gehört haben, wenngleich die Art und Weise, wie der Verein als irgendwie ideologisch geframt worden ist … (GRin Mg. Caroline Hungerländer: Na ja, das ist er schon! - Zwischenruf bei der FPÖ.) Ja, ist eh ein Anwurf, den man machen kann. Ich finde es insofern gut, weil wir in diesem Haus ja auch sehr oft über das Thema Gewalt gegen Frauen sprechen, sehr oft auch schon über das Thema Femizide gesprochen haben, und wir immer wieder dabei auch über die Täter sprechen.

 

Ich finde es schade, wenn es Vereinen wie Poika dann in Wahrheit ein bisschen abgesprochen wird, gerade in diesem wichtigen Bereich wirksam zu sein - im Kampf gegen Gewalt an Frauen und auch im Kampf gegen Femizide, was ja damit einhergeht. Ich glaube, was da passiert, ist, was eigentlich, dachte ich, über Parteigrenzen hinweg schon Common Sense ist, nämlich dass mit jungen Burschen und Männern an Männlichkeitsthemen gearbeitet wird. Wir können uns immer alle hinstellen und sagen, dass wir Gewalt gegen Frauen ganz furchtbar finden und bekämpfen wollen, aber dabei müssen wir auch über Männlichkeitskonstruktionen sprechen, dabei müssen wir auch darüber sprechen, wie junge Männer aufwachsen. Und ja, da geht es auch um Fragen wie Geschlechtsidentitäten, darum, was ist eigentlich ein Bub, was macht einen jungen Mann aus, was macht einen Mann aus, et cetera. (GRin Mag. Caroline Hungerländer: Das biologische Geschlecht!)

 

Zum Thema des „Gaming Events“: Ich finde es schade, dass es da so viel Skepsis gibt. Ich glaube, was uns da bevorsteht, ist ein sehr innovativer Bestandteil der Formate der europäischen Demokratiehauptstadt. Wir wissen, dass es da unterschiedliche Formate gibt, die immer stattfinden müssen im Rahmen der europäischen Demokratiehauptstadt. Dieses „Gaming Event“ ist eines davon. Es ist schon angesprochen worden, es soll im Vorfeld der „Game City“ stattfinden, und ich glaube auch, dass sich das aus dem Akt sehr gut herausliest, dass da viel Kooperation stattfinden wird, mit vielen Trägerinnen und Trägern der außerschulischen Jugendarbeit, natürlich auch mit den Expertinnen und Experten rund um die „Game City“ zum Beispiel, wo wir davon ausgehen können, dass wir da sicherlich von Wiener Seite aus auch als Demokratiehauptstadt noch einmal Schwerpunkte setzen können. (Beifall bei der SPÖ. - GRin Dr. Jennifer Kickert: Die Kids, die es brauchen …)

 

Ich möchte generell noch etwas zur Haltung in der außerschulischen Jugendarbeit der Sozialdemokratischen Fraktion sagen, aber auch zur Haltung dieser Stadt, die es seit vielen Jahren gibt, und möchte ein bisschen auf den Herrn Kollegen Berger replizieren, der ja diese Debatte begonnen hat. Es überrascht mich nicht, dass wir in der Haltung zu jungen Menschen generell sehr unterschiedliche Zugänge haben. Ich weiß, die FPÖ pickt sich immer einige Einzelbeispiele heraus, es sind über die Jahre immer dieselben, und was Sie einfach absolut nicht sehen oder zumindest nicht thematisieren, sind die vielen jungen Menschen in dieser Stadt, die jeden Tag dazu beitragen, dass unser Wien lebenswert ist und dass unser Wien auch die Stadt ist, die sie ist.

 

Wir haben viele junge Menschen, die sich einbringen, die diese Stadt mitgestalten, sei das in den unterschiedlichen Demokratieprojekten, die wir haben, aber auch in den Aktivitäten in der außerschulischen Jugendarbeit selbst. Da ein kurzer Sidestep zu einem Antrag, der eingebracht worden ist seitens der GRÜNEN zum Thema Community-Räume. Was die außerschulische Jugendarbeit leistet, ist genau das, was da auch angesprochen wird. Das sind Räume für junge Menschen, in denen sie wirksam werden können. Der Herr Kollege Berger hat gesagt, der FPÖ geht es immer ein bisschen mehr um Sport und Kultur- und Musik-Sachen. Ich kann Ihnen nur empfehlen, dass Sie auch einmal ein bisschen recherchieren. Ich habe das auf die Schnelle für Sie gemacht und habe mir ein paar Aktivitäten der Vereine herausgesucht, die wir heute vorliegen haben.

 

Da sehe ich zum Beispiel „Kick and Sound“, das passt, glaube ich, sehr gut zum eingeforderten Thema Musik und Sport, „Kick and Sound“, ein Projekt vieler Jugendeinrichtungen in Floridsdorf, es geht, wie der Name schon sagt, um Fußball und auch um Musik im Anschluss, also genau um das, was eingefordert worden ist. Ich habe auch Beiträge über Schachturniere gefunden, über junge Menschen, die in Bands spielen, junge Menschen, die unterschiedliche Instrumente spielen, die beatboxen, die selber neue Spiele kreieren, also ganz viel von dem, was angesprochen worden ist.

 

Vielleicht auch noch einmal zum darüber Nachdenken über das Abstimmungsverhalten bei den kommenden Abstimmungen jetzt, gerade wenn man sagt, man will Musik und Sport fördern, wir haben zum Beispiel einen Akt vorliegen für einen Verein, der im Namen Kultur und Sport trägt. Da geht es darum, dass Berufsschülerinnen und Berufsschülern in dieser Stadt eben das geliefert wird, dass sie Freizeitangebote haben, dass sie selber Dinge ausprobieren können, dass sie mitmachen können, dass sie wirksam sein können, und die FPÖ stimmt nie zu, und ich finde das immer ganz besonders schade. Also vielleicht … (Zwischenruf von GR Stefan Berger.) Sie schreien jetzt schon rein, Herr Kollege, vielleicht ist es jetzt ein bisschen

 

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