Gemeinderat, 1. Sitzung vom 10.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 46
Wien, wir sind damit auch Vorbild in der UNO genauso wie in der Europäischen Kommission. Warum? - Weil wir einen sehr hohen Anteil an Wohnungen haben, die dem freien Wohnungsmarkt entzogen sind, Wohnungen, die ganz speziell auf die Leistbarkeit ausgerichtet sind. Das sind 220 000°Gemeindewohnungen, 200 000 von der Stadt Wien geförderte Miet- und Genossenschaftswohnungen. Was bedeutet, dass in etwa 62 Prozent aller Wienerinnen und Wiener eine dieser leistbaren Wohnungen zur Verfügung haben, auch mit entsprechender sozialer Durchmischung, dass es dabei keine Kautionen gibt, keine Eigenmittel, und dass damit sichergestellt wird, dass die Menschen, die es benötigen, auch den entsprechenden Wohnraum bekommen. Der Zugang dazu wird noch verbessert werden - auch das findet sich im Regierungsprogramm -, die Wohnungsvergabe wird neu geregelt und insbesondere für junge Menschen werden noch bessere, schnellere Möglichkeiten bestehen, zu einer leistbaren, geförderten Wohnung zu kommen.
Wir orientieren uns in der Regierung ganz stark an den Bedürfnissen der Menschen im Alltag. Was ist für die Menschen wichtig neben einem Arbeitsplatz und dem Wohnen? - Das ist die Gesundheit. Man sagt oft, ich wünsche Gesundheit. Es ist in der Tat das Wichtigste und man merkt es immer dann, wenn man selbst oder wenn Familienangehörige eben nicht gesund sind oder gesundheitliche Beeinträchtigungen haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir in unserer Stadt sicherstellen, dass die Menschen unabhängig von ihrem wirtschaftlichen Hintergrund alle Möglichkeiten bekommen, die das Gesundheitswesen ermöglicht. Da ist jetzt vieles mehr möglich als noch vor Jahren. Es gibt große Fortschritte in der Apparatemedizin und in der Pharmazie, vieles davon verbunden mit starken Kosten. Aber ich sage, all das, was es gibt, all das, was möglich ist, muss es für alle Menschen geben, unabhängig von ihrem wirtschaftlichen Hintergrund. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich die internationale Entwicklung ansieht. Aber ich glaube, es ist wichtig, dass wir darauf pochen und sagen, wir wollen eben alles, was die Apparatemedizin bietet, all das, was die Pharmazie bietet um Menschen zu helfen, auch allen zur Verfügung stellen.
Dessen ungeachtet ist mir wichtig, dass wir neben der Reparaturmedizin sehen, dass vieles möglich ist durch Prävention. Ich bin sehr froh und stolz, dass wir gemeinsam mit der Medizinuniversität Wien, der Ärztekammer Wien zu einem Projekt ausholen, wo es darum geht, verstärkt die Präventionsmedizin auf den Weg zu bringen, zum einen, weil es individuelles Leid vermindert, zum anderen aber auch, weil es stabilisierend auf die Kosten des Gesundheitswesens einwirken kann.
Aber wir wollen da nicht stehen bleiben bei dem, worauf wir im Gesundheitswesen stolz blicken können, nämlich auch auf unsere gut funktionierenden Spitäler und Krankenhäuser. Wenn es nicht so wäre, würden nicht viele Menschen aus anderen Bundesländern zu uns nach Wien kommen, um sich behandeln zu lassen. Also das wird schon ganz gut funktionieren, davon gehe ich einmal aus, sonst hätten wir nicht im Schnitt 20°Prozent Gastpatienten, in manchen Spitälern bis zu 40°Prozent.
Aber wir wollen da auch weiter investieren und ausbauen. Wir haben uns in der Stadtregierung vorgenommen - und das haben wir bei der letzten Regierungsklausur ja auch präsentiert, das findet sich auch im Programm -, dass wir 3,3 Milliarden EUR investieren wollen in den nächsten Jahren, um die Infrastruktur in den Spitälern, Krankenhäusern zu modernisieren, zu adaptieren, auszuweiten, zu verbessern. Aber das alleine wird es nicht sein. Wir haben auch vor, dass wir dezentrale Gesundheitseinrichtungen weiter ausbauen. Wir haben bereits 62 davon in den Bezirken, dezentral ausgerichtet, und wollen das weiter ausbauen. Bis 2030 sollen es insgesamt mehr als hundert dieser dezentralen Gesundheitseinrichtungen werden. Das sind zum Beispiel Primärversorgungszentren, Zentren für Kindermedizin, psychosoziale Versorgungsangebote für Kinder und Erwachsene, aber auch fachmedizinische Zentren für Gynäkologie, Diabetes, Schmerztherapie und vieles andere mehr.
Es ist insgesamt unsere Philosophie, dass wir sagen, digital vor ambulant vor stationär. Was bedeutet das? - Dass wir die Möglichkeiten des digitalisierten Lebens verstärkt im Gesundheitsbereich einsetzen wollen, zum Beispiel durch die Verstärkung der Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450, einer engen und guten Zusammenarbeit mit der Ärztekammer - so wie im Übrigen auch im Ärztefunkdienst, der in Wien im Bundesländervergleich sehr gut funktioniert und wo es darum geht, eine Anlaufstelle zu schaffen, um Gesundheitsfragen sehr dezentral an die Bevölkerung heranzutragen - wie im Übrigen auch über das Gesundheitsportal „Wien gesund“ als eine zentrale Plattform.
Von daher denke ich, ist das eine gute Möglichkeit, noch stärker an die potenziellen Patientinnen und Patienten heranzukommen, wie wir das auch im Zugang zu den Spitälern ermöglicht haben. Wir haben nach vielen Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten in den Spitälern festgestellt, dass noch zu wenig in der Patientenlenkung und -koordination eingegriffen wird. Patientenlenkung ist etwas, was wir uns jetzt gemeinsam mit dem Bund und der ÖGK und der Ärztekammer vornehmen wollen. Da ist bis jetzt noch nicht so viel geschehen, darum haben wir Erstversorgungsambulanzen in den Spitälern eingerichtet, die dazu beigetragen haben, dass in etwa 50 Prozent jener, die ins Spital gehen wollen, gleich dort behandelt werden. Das ist eine gute Zusammenarbeit mit der Ärztekammer, die nach längeren Diskussionen umgesetzt worden ist, mittlerweile in allen Wiener Spitälern sehr, sehr gut funktioniert und auch mithilft, die stationären Einrichtungen der Spitäler zu entlasten.
Ein weiterer wichtiger Bereich, den wir uns gemeinsam vorgenommen haben, ist die Bildung. Denn wir wissen, Bildung ist ganz wichtig in allen Lebensbereichen, am Arbeitsmarkt ebenso, um Teil einer demokratischen Gesellschaft zu sein. Wir wollen uns verstärkt beschäftigen mit dem Ausbau der multiprofessionellen Teams mit bedarfsorientierter Erweiterung. Wir haben da Teams, die aus klinischen Psychologinnen und Psycho
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