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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 10.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 46

 

logen, Sozialpädagogen, SozialarbeiterInnen zusammengesetzt sind, bei Bedarf auch Ergotherapeuten, wo man sich dann ganz konzentriert mit den Herausforderungen der jungen Menschen auseinandersetzen kann. Wir merken, dass viele Kinder und Jugendliche einer besonderen Unterstützung bedürfen und dass das Projekt School Nurses auch mit dazu beigetragen hat, gesundheitliche und psychische Herausforderungen in den Schulen frühzeitig zu erkennen und junge Menschen zeitgerecht zu begleiten.

 

Wichtig ist, dass die Schule, aber auch die Elementarpädagogik die Rahmenbedingungen schafft, dass alle Kinder, die aus einer Schule kommen, eine entsprechende Möglichkeit haben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dazu gehört auch, dass die Deutsch-Förderung noch verstärkt wird, dass alle Kinder aus den Schulen in der Lage sind, sich auf Deutsch verständlich zu machen, sich auszudrücken, aber auch verstanden zu werden. Das ist wichtig, um einen Arbeitsplatz zu bekommen, aber auch um sicherzustellen, dass man Teil einer gut funktionierenden demokratischen Gesellschaft ist. Diese gezielte Sprachförderung werden wir weiter ausbauen, auch deshalb, weil wir sehen, dass neben der Sprachkompetenz auch soziale Herausforderungen oft in der Begleitung dieser jungen Menschen notwendig sind.

 

Bei all diesen Themen wollen wir einen Bereich nicht übersehen, worauf wir in Wien stolz sein können, nämlich, dass wir seit 25 Jahren ein Klimaschutzprogramm der Stadt Wien haben, das wir konsequent weiterentwickeln - mit einer Sonnenstromoffensive, mit dem Projekt Raus aus dem Asphalt, mit einer Radweg-Offensive -, wo es darum geht, dass wir mit der Sonnenstrom-Offensive bis 2030 die Photovoltaikleistung im Stadtgebiet auf eine Fläche von 800 MWp steigern. Das ist sehr technisch, aber wenn man das herunterbricht, heißt das, dass wir jedes Jahr in der Größenordnung von 100 Fußballfeldern Photovoltaikanlagen errichten wollen, um sicherzustellen, dass wir auf den Klimawandel Einfluss nehmen, dass wir zum Zweiten aber auch Klimaschutzmaßnahmen setzen für die Auswirkungen, die es schon gibt auf die Bevölkerung. Dazu zählt insbesondere auch, den Grünraum auszuweiten. Wir haben uns vorgenommen, in dieser Legislaturperiode bis zu 400 000 m2 neue und neugestaltete Park- und Grünflächen zu errichten. Ich nenne stellvertretend vielleicht nur einige wenige Parkanlagen, die wir uns da vorgenommen haben: das Gasometervorfeld im 11. Bezirk, die Grüne Mitte Nordwestbahnhof im 20., das Sophienspital im 7. oder den Bert-Brecht-Park im 3. Bezirk. Parallel zu dieser Grünraumoffensive wollen wir ein eigenes Baumpflanzungs-2.0-Programm umsetzen, wo wir mindestens 20 000 neue Bäume pflanzen.

 

Wichtig ist, dass wir das alles im Rahmen der Kreislaufwirtschaft sehen, das gilt für alle Lebensbereiche. Ich habe als Wohnbaustadtrat begonnen und erfreulicherweise wird das fortgesetzt, dass man sich auch damit beschäftigt wie Baumaterialien beispielsweise wieder recycelt werden können. Und dass wir mit einem Baubuch schon festschreiben, aus welchen Materialien ein Gebäude zusammengesetzt ist, dass, wenn es abgebrochen wird, man bereits weiß, welche Materialien zu recyceln, wiederzuverwenden sind. Das nennt man Urban Mining, also das sind die Minen der Stadt, so wie jene in der Natur, wo man normalerweise die Materialien hernimmt. In Wirklichkeit kann man eine Millionenstadt als so etwas wie eine große Mine sehen, auch mit den Möglichkeiten für die Weiterentwicklung dieser Materialien.

 

Wir wollen natürlich auch weitere Verkehrsberuhigungen durchführen. Ich sehe ja lauter junge Menschen hier im Saal, aber ich kann mich noch gut erinnern an die ersten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in den 1970er Jahren, die erste Fußgängerzone in der Kärntner Straße oder, wenn ich auf den Rathausplatz schaue von meinem Büro, kann ich mich noch erinnern, ist dort zweispurig mit dem Auto gefahren worden und es hat auch noch Parkplätze gegeben. Also das sind alles Dinge, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann.

 

Aber ich kann Ihnen sagen, es war immer mit Diskussionen verbunden. Das ist nicht erst jetzt so, dass man über Parkplätze diskutiert und über den ruhenden und fließenden Verkehr. Das hat uns über Jahrzehnte begleitet, aber es ist halt manchmal auch notwendig, dass man konsequent einen Weg geht - und den sind wir in den letzten Jahrzehnten auch gegangen. Das gilt auch zum Beispiel für die verkehrsberuhigte Innenstadt. Ich habe nie gesagt „autofreie Innenstadt“, sondern immer „verkehrsberuhigte Innenstadt“. Denn es wohnen 16 000 Menschen im 1. Bezirk, das ist nicht übertrieben viel, aber es arbeiten rund 150 000 Menschen dort, Und wir haben mit Kultureinrichtungen, Kindergärten, Schulen und vor allem vielen Unternehmen im Unterschied zu den allermeisten Metropolen, wo das entweder museale Einrichtungen sind oder Schlafstätten, eine pulsierende Innenstadt. Bei uns ist das etwas Lebendiges, das soll auch in Zukunft so bleiben. Ich bin sehr optimistisch, dass es gelingt, die notwendigen bundesgesetzlichen Bestimmungen in der Straßenverkehrsordnung umzusetzen, damit diese verkehrsberuhigte Innenstadt stattfindet in Kombination mit einer Ringstraßen-Offensive, wo es gelingt, den Fuß- und Radverkehr am Ring zu entflechten. Das wird ein spannendes Projekt sein, das uns zweifellos noch weiter beschäftigen wird, das auch eines der Projekte in unserem Regierungsprogramm ist.

 

Einer der großen Umweltschutzmaßnahmen und klimarelevanten Maßnahmen ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Wir werden im September die Straßenbahnweltmeisterschaft haben, die erste überhaupt, die es gibt. Warum? - Weil wir neben U-Bahn und Autobussen auch eine der erfolgreichen Städte für Straßenbahnlinien sind. Es gibt weltweit nur fünf Städte, die ein dichteres Straßenbahnnetz haben als Wien. Ich freue mich, dass wir auch neue Straßenbahnen errichten, wie zum Beispiel den 27er, der endlich Floridsdorf und Donaustadt miteinander verbinden wird, und viele andere Verlängerungen und Verbesserungen im Straßenbahnverkehr durchführen. Natürlich wird auch insbesondere der Ausbau der U2 und der U5 dazu beitragen, dass die Wiener Linien nicht so wie bisher im Jahr eine Milliarde Passagiere transportieren, sondern, wenn U2 und U5

 

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