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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 10.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 46

 

fertig ausgebaut sind, dann 1,3 Milliarden Passagiere. Das sind schon Größenordnungen, wo man sagt, das ist nicht mehr die Bevölkerungszahl von Indien, sondern von China. Also da bewegen wir uns schon im internationalen Vergleich bei den Wiener Linien nicht nur, was die Quantität, sondern auch die Qualität betrifft, in einem sehr guten Umfeld.

 

Ich möchte noch auch zum Thema Kultur kommen, weil Kunst und Kultur eine ganz starke Visitenkarte unserer Stadt sind und der Grund sind, warum Wien im internationalen Zusammenhang meistens noch bekannter ist als Österreich. Das ist natürlich ganz eng verbunden mit dem Umstand, dass wir ein wichtiger Kunst- und Kulturstandort sind, viele sprechen auch davon, dass wir die eigentliche Kulturhauptstadt sind.

 

Erst vor kurzem haben sich internationale Hollywood-Größen wieder über den Filmstandort Wien positiv geäußert, nämlich über die Qualität, die Atmosphäre unserer Stadt, und dass es auch gelungen ist, einen attraktiven Filmdrehort zu entwickeln mit der Film Commission, aber darüber hinaus auch mit Studioanlagen, die es in dieser Form, in dieser Qualität in Europa nicht oft gibt, und dass Film-, aber auch Streaming-Angebote von den internationalen Netzbetreibern in Wien realisiert werden. Das ist künstlerisch und kulturell spannend und interessant, aber mittlerweile auch ein Wirtschaftsfaktor, an dem wir weiterarbeiten wollen.

 

Aber dessen ungeachtet ist es uns ganz wichtig, dass es ein Motto gibt, das wir seit Jahrzehnten praktizieren und immer weiter vertiefen, nämlich: Kultur für alle. (StR Dominik Nepp, MA: Auch für RAF-Terroristen, oder?) Es soll keine wirtschaftlichen Barrieren geben, dass Menschen am künstlerischen Leben nicht mitwirken können. Ich kann nur die neu aufgelegte Broschüre empfehlen „Freier Eintritt in ganz Wien“, wo das gesamte Angebot aufgelistet ist, wo sich Menschen unabhängig von ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten am kulturellen Leben beteiligen können, am Kultursommer beispielsweise, bei Impulstanz, bei Filmveranstaltungen, am Popfest, beim Filmfestival am Rathausplatz, im Theater im Park, aber auch beim Donauinselfest, dem größten Open-Air-Festival Europas. All das zeigt, dass wir zu Recht wahrgenommen werden als eine Kunst- und Kulturhauptstadt, wo wir auch noch eins draufsetzen wollen mit dem Johann-Strauß-Jahr, wo viele Menschen extra deswegen zu uns nach Wien kommen, um ihren Urlaub zu verbringen oder die verschiedenen künstlerischen Einrichtungen zu besuchen. Ich möchte die gar nicht alle auflisten.

 

Aber ein Beispiel, dass wir jetzt vor kurzem das traditionsreiche Musiktheater an der Wien neu eröffnet haben und jetzt mit der ersten richtigen Spielsaison beginnen, zeigt. Dass wir auf der einen Seite die Tradition fortsetzen - das Theater an der Wien hat beispielsweise Ludwig van Beethoven nicht nur die Möglichkeiten gegeben, Opern erstaufzuführen, sondern er hat dort einige Jahre auch gewohnt und gelebt, also mehr Tradition geht nicht, das kann keine andere Stadt bieten. Dass wir mit der Eröffnung des Foto Arsenal Wien aber auch zeigen, dass wir uns auch mit neuen Technologien in der Kunst und Kultur beschäftigen. Ich war ganz begeistert. Bei der Eröffnung waren über 3 000 Menschen aus der Szene, die mit allen technologischen Möglichkeiten, die die künstliche Intelligenz bietet, einen neuen Zugang zur Fotografie und die Möglichkeit finden, sich zu präsentieren, aber das auch entsprechend zu diskutieren und zu behandeln.

 

Aber es soll auch jener Zugang zur Kunst eröffnet werden, der als Unterhaltungskunst firmiert. Ich denke da an die Musicalbühne im Prater oder auch die neu entstehende Veranstaltungshalle in St. Marx, die sicherstellen sollen, dass wir nicht nur bisher, sondern auch in Zukunft, wenn es darum geht, mit den verschiedensten Anbietern zu kooperieren, die spannendsten Kultur- und Sporteinrichtungen und Konzerte nach Wien bekommen.

 

Aber auch da gilt wieder, möglichst dezentral zu sein, möglichst in den Bezirken zusätzliche Angebote zu schaffen. Wir sind eine wachsende Stadt, was die Bevölkerung betrifft - und wir wollen auch Kunst-, Kultureinrichtungen dort anbieten, wo die Menschen leben, insbesondere Kinder und Jugendliche. Wir werden mit dem zweiten Standort für das ZOOM Kindermuseum sowie einem Zentrum für Kinderliteratur, das wir in den nächsten Monaten eröffnen werden, das auch Teil unseres Regierungsprogramms ist, Möglichkeiten bieten, dass Kinder und Jugendliche möglichst schnell in Kontakt treten mit künstlerischen und kulturellen Einrichtungen.

 

Ich nähere mich dem Ende. Aber als Höhepunkt, last but not least: Wien ist die Stadt der Frauen - zu Recht. Es ist kein Zufall, dass viele Frauen aus anderen Bundesländern zu uns nach Wien kommen, deshalb, weil die Frauendurchschnittsgehälter in Wien am höchsten sind und weil wir besser als in anderen Teilen unseres Landes sicherstellen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleistet ist. Wir haben den Gratiskindergarten vor 15 Jahren errichtet und die Gratis-Ganztagsschule und viele weitere Maßnahmen, um deutlich zu machen, dass Männer, aber noch viel mehr Frauen die Möglichkeit haben sollen, selbst zu entscheiden, ob sie berufstätig sind und wenn ja, in welchem Umfang. Das ist wichtig, das wollen wir auch in Zukunft sicherstellen, und ich habe schon erwähnt, dass wir alle Frauen, die auch wieder in den Arbeitsmarkt eintreten wollen oder das erste Mal den Zugang in den Arbeitsmarkt finden wollen, entsprechend unterstützen mit einer Frauenstiftung, die wir mit dem WAFF auf den Weg bringen.

 

Wir wollen auch die speziellen Bedingungen, die Mädchen und Frauen haben, besonders berücksichtigen. Ich denke da an den Unterschied, den es in der Medizin gibt, was man Gendermedizin nennt, wo man einfach festgestellt hat über viele Jahr und Jahrzehnte, dass in der Pharmazie, aber auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens sehr stark ein männliches Konzept als typisch herangezogen worden ist und dass wir da starken Wert darauf legen, auch in Abstimmung mit Medizin, Uni, mit der Ärztekammer stärker auf die Bedürfnisse von Mädchen und Frauen einzuwirken. (StR Dominik Nepp, MA: Doch biologisch, das Geschlecht?!)

 

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