Gemeinderat, 1. Sitzung vom 10.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 46
rungsprogramm ausgemacht, dass wir für diese Kinder, die unter 14-Jährigen, die wirklich so stark straffällig werden und so viele Delikte haben, was tun wollen und dass wir sie nicht aufgeben wollen und nicht sagen wollen: Die haben halt ein Pech! Die scheiden wir aus der Gesellschaft aus oder geben sie in ein militärisches Bootcamp und trainieren und traktieren sie dort!
Wir haben gesagt, wir wollen diese Kinder, die die Spur verloren haben, die wirklich arme Seelen sind und in unserer Gesellschaft verloren sind, wieder auffangen und Einrichtungen bauen, wo sie Orientierungshilfe kriegen, Einrichtungen, wo wir sie aus ihrem Umfeld herausnehmen.
Und wenn Sie da hergehen und sagen, ja, die Niederösterreicher und die Burgenländer sollen das kriegen: Das ist ja vollkommener Humbug. (StR Dominik Nepp, MA: Sie wollen Probleme abschieben!) Da reden Sie von was, wovon Sie keine Ahnung haben. Es ist über lange Jahrzehnte Politikpraxis, dass man Menschen, die in schwierigen Lagen sind, aus dem System herausnimmt, woanders hingibt, sodass sie wieder eine neue Orientierung bekommen. Das machen wir in der Drogentherapie. (Zwischenruf von StR Dominik Nepp, MA.) - Ich weiß eh, Sie wollen ja auch keine Drogentherapie, das ist ja für Sie auch ein menschlicher Punkt, Punkt, Punkt. Das haben wir ja da schon alles erlebt, wie ihr mit Spritzenleiberl dagesessen seid.
So, also dass man Menschen herausnimmt, das machen wir seit Jahrzehnten im Grünen Kreis: dass wir sie auf Bauernhöfe geben, in tiergestützte Therapien, wo sie einmal weg von ihrer Clique, von ihrem System, von ihrer Szene sind und sich wieder fangen können, wieder auf Schiene kommen können, neue Beziehungen aufbauen können und damit wieder ins Leben zurückfinden.
Ich habe gestern erst mit einer Freundin telefoniert, die seit vielen Jahren erlebnisorientierte Pädagogik macht, bei der eins zu eins mit Kindern gearbeitet wird - das Projekt Schiff Noah, Wüstentouren, Alpentouren, all das, wobei Beziehung aufgebaut wird. Und diese Jugendlichen rebellieren in den ersten zwei, drei Wochen, aber sie können nicht davonrennen, weil sie halt irgendwo in den Alpen marschieren oder weil sie auf einem Schiff sind. Und dann bildet sich - langsam kommen die herunter - wieder Orientierung.
Und wer dagegen ist, dass man elf-, zwölfjährige Kinder auffängt, wieder auf Schiene bringt, der ist herzlos. (StR Dominik Nepp, MA: Es geht um die rechtliche Handhabung!) Schämen Sie sich! Das tut mir wirklich weh. Und Ihr Udo Landbauer soll sich auch schämen. Es ist letztklassig, so mit Kindern umzugehen. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Marina Hanke, BA: Zu Wort gemeldet ist Frau StRin Dr. Greco, und ich erteile es ihr.
StRin Dr. Katarzyna Greco, MIEM: Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Stadträtinnen, Stadträte, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren via Livestream! Ich trete dieses Amt als Stadträtin mit wirklich großer Demut an, mit großer Freude an, und ich bin hier, um zu handeln, um zu wirken, um zu bewirken, gemeinsam mit Ihnen allen.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön aussprechen, ein Dankeschön für all Ihre Stimmen, für Ihren Zuspruch. Das bedeutet mir sehr viel. Ich glaube, viele von Ihnen konnten es an meinem Strahlen erkennen, als ich hier heute in der Früh gegen 10 Uhr gesessen bin.
Doch leider war dieses Strahlen sehr schnell auch schon wieder vorbei, als ich diese grausame Nachricht aus Graz - wie so viele von uns - gelesen habe. Und gerade mich als Mutter betrifft das. Ich will mir das gar nicht vorstellen, ich will mir nicht ausmalen, wie sich die Kinder, die Eltern, die Lehrer, die Einsatzkräfte, die wir nicht vergessen dürfen, da fühlen, da fühlen müssen. Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag, den wir hier heute im Rahmen dieser Konstituierung leider auch so miterleben und mit hereinnehmen, denn das ist das Leben.
Ich bin hier Mutter, und das bin ich aus vollster Überzeugung. Und es ist auch etwas, das ich für die Zukunft mitnehmen möchte, nämlich für die Zukunft all unserer Kinder, wie wir diese Stadt gestalten.
Ich stehe hier aber auch als Unternehmerin vor Ihnen. Ich kenne seit vielen Jahren die Wiener Wirtschaft von innen, und ich möchte mich dafür einsetzen. Gemeinsam mit unserem Parteiobmann Markus Figl möchten wir hier mit dem gesamten Team klar und kompetent an Lösungen arbeiten, an Lösungen für diese Stadt, denn diese Stadt kann mehr. Diese Stadt ist eine Stadt, die eine Vorzeigestadt im internationalen Bereich ist und noch viel, viel besser werden kann. Dazu braucht es aber eine starke Wirtschaft, dazu braucht es einen starken Standort, und genau dafür setze ich mich ein, genau dafür werde ich antreten. (Beifall bei der ÖVP.)
Und ich habe mir ... Vieles wurde in Ihrem Regierungsprogramm angekündigt, es ist vieles noch nicht konkretisiert. Joe Taucher hat es angesprochen, sonst hätte ich es gesagt. Es sind ganz viele Punkte, die wir noch genauer machen wollen, denn alles, was Visionen sind, die nicht konkretisiert werden, die nicht budgetiert werden, die nicht auch eine Zeitlinie mitbekommen, bleiben Visionen. Rein mit Visionen werden wir diese Stadt nicht besser gestalten können.
Das, was wir jetzt brauchen, ist, diesen Menschen in der Stadt ganz einfach mehr Hoffnung zu geben. Die Menschen, die hier tagtäglich arbeiten, sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Es ist genau Wien, dieser wirtschaftliche Motor - der Bürgermeister hat es heute in seiner Rede auch bereits erwähnt -, den wir ankurbeln müssen.
Es ist in den letzten Jahren vieles passiert, wir könnten europäischer Leuchtturm sein - könnten. Dazu brauchen wir noch viel mehr konkrete Punkte, und wir haben ganz viele Ideen. Wir werden sie gerne einbringen.
Sie haben gesagt, Sie reichen die Hand. Auch wir reichen die Hand, denn wir wollen hier eindeutig viele ambitionierte Überschriften ... Ich darf hier zitieren „Standortpolitik“, „Digitalisierungsoffensive“, Grätzelstrategien, „AI Gigafactory“. Tja, zwischen Realität und Am
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