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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 23.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 109

 

heißt, die ganze Donaustadt, zugepflanzt mit Bäumen, ist ungefähr das CO2-Äquivalent, das wir da einsparen.

 

Selbstverständlich gehen wir auch in die modernen Technologien hinein. Wasserstoff: Wir haben eine Elektrolyse aufgebaut, wir haben zwei Wasserstofftankstellen, wir haben Wasserstoffbusse und E-Busse für den öffentlichen Verkehr angeschafft, selbstverständlich mit einem großen Elektromobilitätszentrum der Wiener Linien im 23. Bezirk mit Ladestation und Werkstatt.

 

Bei den Wiener Linien haben wir auch eine neue Zentralwerkstätte für die Lehrlinge gebaut, für 480 Lehrlingen dort. Wir investieren auch da in die Zukunft von jungen Menschen, die dann wiederum als Fachkräfte am Arbeitsmarkt hoch begehrt sind, denn es gibt nicht so viele Schienenbauer. Bei der ÖBB gibt es diese Ausbildungen und bei uns, bei den Wiener Linien. Über die Großwärmepumpe in Simmering brauche ich nichts mehr erzählen, denn es ist international bekannt, dass wir da Vorreiter sind. Auch das sind riesige Investitionen und gleichzeitig Klimaschutz.

 

In der Gesundheitsversorgung haben wir das größte Bauprogramm für unsere Kliniken in Wien. Auch da 3,3 Milliarden EUR, die wir investieren, das ist ein Schub für die Bauwirtschaft und für die Arbeitsplätze in dieser Stadt. Wenn Leute gut verdienen in dieser Stadt, dann werden sie sich auch Dienstleistungen kaufen, dann gehen sie zum Frisör, dann gehen sie zum Wirten, dann kaufen sie ein, kaufen etwas für ihre Kinder und, und, und. Das heißt, das hat immer eine Folgewirkung, und ein investierter Euro kommt vier- bis fünfmal wieder zurück. Das sind Leistungen, die dann wieder in den Steuertopf der Republik einzahlen, und die wollen wir auch wieder über den Finanzausgleich für unsere Stadt, für unser Wien anteilig zurückbekommen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Eine kleine Replik noch zur Wirtschaft: Unsere Finanzstadträtin hat es auch schon angesprochen, und ich glaube, darauf können wir wirklich stolz sein, dass wir ein Life Science Hub geworden sind. Wien ist Life Science-Stadt. Es passiert hier ganz viel an Forschung, erfolgreicher und innovativer Forschung. Alleine in diesem Bereich gibt es in Wien 600 Organisationen mit rund 42 000 Beschäftigten - 42 000 Beschäftigte, die hier an Life Science arbeiten. Das ist die Zukunft, hier rauchen die Köpfe und nicht mehr die Schornsteine, und das wird auch die Zukunft einer Weltstadt sein.

 

Wien hat als Wirtschaftsmotor für das Jahr 2024 eine unheimlich tolle Bilanz: Es haben sich 218 Unternehmen aus 47 Ländern in Wien angesiedelt. Warum kommen diese nach Wien? - Nicht, weil sie im 27. Bezirk, wie Sie, Herr Nepp, leben wollen, sondern weil sie in der lebenswertesten Stadt der Welt leben wollen, weil sie hier (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: … Unternehmen sind in Konkurs gegangen! Das ist nur die halbe Wahrheit!) auch wirtschaftliche Chancen sehen, weil sie hier gut ausgebildete Fachkräfte finden, weil sie Menschen finden, die leistungsbereit sind und arbeiten wollen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Wir haben natürlich, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht, immer schon darauf geschaut, eben mit der Jugendarbeitsstiftung, junge Menschen von 16 bis 25 dabei zu unterstützen, in den Arbeitsprozess zu kommen, egal, woher sie kommen; sie leben hier, also sind sie Wienerinnen und Wiener. Deswegen unterstützen wir sie mit dem WAFF.

 

Wir haben in Wien auf der anderen Seite auch für erfahrene Mitarbeiter und Beschäftigte, die über 50 sind, das 50-plus-Programm, mit dem wir sehr, sehr erfolgreich viele Menschen aus der Arbeitslosigkeit wieder in den Arbeitsmarkt integriert haben.

 

Das ist die beste Pensionsvorsorge, das ist die beste Armutsprävention, wenn man selber Geld verdient. Und das ist auch das Beste für die eigene Seele, weil man sich gut fühlt, wenn man etwas leistet, sein eigenes Geld verdient. Es ist nicht so, wie Sie glauben, dass ein jeder Freude damit hat, wenn er in irgendeiner Hängematte liegt. Ja, in der Freizeit liege ich auch gerne in der Hängematte, aber prinzipiell will man etwas leisten (Zwischenruf von GR Michael Niegl.), etwas erwirtschaften und sich selber mit dem eigenen Geld etwas kaufen können. Das machen wir mit unseren Programmen, indem wir die Leute dabei unterstützen. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ich finde, die Frau Finanzstadträtin hat es auch sehr gut auf den Punkt gebracht: Wir sind die Stadt der Frauen - nicht nur, weil wir den geringsten Gender-Pay-Gap haben, sondern auch, weil wir Frauen mit Gewaltschutz- und Gewaltpräventionsprogrammen sowie mit den Frauenhäusern auch vor Gewalt schützen, weil Frauen sich in dieser Stadt sicher fühlen können, weil Frauen in dieser Stadt auch im Job gefördert werden, weil es die Frauenarbeitsstiftung gibt, Frauenarbeitsförderprogramme, die Gratisganztagsschule, die Gratiskindergärten, den 24-Stunden-Frauennotruf, die Frauenarbeitsstiftung Wien, das Frauengesundheitszentrum, die Rote Box, die ein Erfolgsprogramm ist, Mädchen feiern Technik - all diese Programme tragen dazu bei, dass Frauen hier in dieser Stadt gute Chancen haben, gute Möglichkeiten haben, sich zu entwickeln, zu arbeiten, ihre Träume zu verwirklichen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Dazu braucht es auch da oder dort die Männer. Deswegen haben wir auch die Männerberatung gefördert. Wir haben ein Men Med, denn emanzipatorische Politik in dieser Stadt ist immer auch dahin gehend gedacht, dass die Männer auch etwas beitragen und dass die Männer an ihrem Rollenbild arbeiten. Letztens bei der Feier 40 Jahre Männerberatung hat Kollege Romeo Bissuti gesagt: Wir wollen keine Scaring Masculinity, sondern eine Caring Masculinity. Das Fürsorgliche in der Männlichkeit ist also ganz, ganz wichtig. Männer, die sich so überbordend als Helden fühlen, sterben auch viel früher, weil sie halt schnell fahren oder einen Unfall haben oder sich, wenn sie bei irgendetwas als große Helden scheitern, dann umbringen oder dem Alkohol verfallen oder gewalttätig werden und, und, und. Wir brauchen ein neues Männerbild, und dafür werden wir auch weiterhin investieren und diese Männerberatungen im Sinne einer emanzipatorischen Politik unterstützen. Das ist extrem, extrem wichtig. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

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