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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 23.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 91 von 109

 

geuntersuchungen, Impfangebote und Informationen zu gesundheitsfördernden Maßnahmen, Vorträge, Workshops, Beratung - und das in elf Sprachen. Jeden Montagnachmittag werden auch Männer beraten, und das wird insgesamt sehr, sehr gut angenommen. Die Gendermedizin ist ganz ein wichtiges Thema, weil einfach Frauen keine kleinen Männer sind, sondern auf Therapien anders reagieren als Männer. Da ist noch wahnsinnig viel zu tun, da wird geforscht, und da wird sich noch sehr viel ändern müssen.

 

Es hat jemand von der Opposition gesagt, dass bei der Wiener Gesundheitsförderung nichts geschieht, Gesundheit sollte eigentlich von den Kindern und Jugendlichen bis ins hohe Alter gefördert werden. Ja, das macht die Wiener Gesundheitsförderung, da gibt es so viele Aktionen und so viele gute, richtungsweisende neue Ideen, sodass man da überhaupt nichts mehr dazu sagen muss. Jetzt war im letzten Jahr "Jung, digital, gesund" und "Gesund ERWACHSEN WERDEN", also die Jugendgesundheit ist ein wichtiges Thema. Vor zirka 20 Jahren haben wir im 15. Bezirk unter der Federführung der ersten Frauengesundheitsbeauftragten, Beate Wimmer-Buchinger, mit Gesundheitskonferenzen begonnen, und zwar Bezirksgesundheitskonferenzen, weil Rudolfsheim-Fünfhaus ein armer Bezirk ist. Und da haben wir ein bis zwei solche Konferenzen veranstaltet und daraus auch konkrete Projekte für den Bezirk abgeleitet. Und wir sind sehr dankbar, dass wir nach der Pensionierung der Beate von der WIK unterstützt worden sind und von der WIK übernommen worden sind, dass wir mit den Gesundheitskonferenzen bis zum heutigen Tag weitermachen können. Und was ich ganz stolz hervorheben möchte, ist, dass wir seit 2024 in allen 23 Bezirken Gesundheitskonferenzen abhalten. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Die Gesundheitsberatung 1450 steht der Wiener Bevölkerung als zentrale Anlaufstelle bei gesundheitlichen Fragestellungen rund um die Uhr zur Verfügung. Das halte ich für wichtig. Da braucht man nicht sagen, das interessiert mich nicht, nur am Telefon. Das ist wichtig. Es gibt mittlerweile auch die Möglichkeit einer ärztlichen Beratung in Form einer Videokonsultation inklusive medizinischer Einschätzung durch eine Ärztin oder einen Arzt und Handlungsempfehlungen und E-Rezeptausstellung. Seit Anfang 2024 können auch Krebspatienten, die irgendwo zufällig diagnostiziert worden sind, dass da wahrscheinlich ein Krebs ist, innerhalb von zehn Werktagen einen Termin in der für ihre Diagnose am besten geeigneten Klinik buchen. Das ist total wichtig und das muss man auch verbreiten, das muss man auch an die Bevölkerung bringen. Ich habe den Eindruck, dass viele nicht wissen, was es wirklich alles gibt in unserem Gesundheitssystem und was da weitergeht.

 

Sie sehen, es geht voran, in allen Bereichen gibt es laufend Neues und Besseres. Wir werden mit vollem Einsatz an unserem ausgezeichneten Gesundheitssystem in Wien weiterarbeiten. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Das war zeitlich gesehen eine Punktlandung.

 

Als Nächster ist GR Gorlitzer zu Wort gemeldet, selbst gewählte Redezeit sind zehn Minuten. - Sie sind am Wort.

 

19.23.02

GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA (ÖVP)|: Meine sehr geehrten Vorsitzenden, meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Das ist das Thema Gesundheit im Gemeinderat. Draußen ziehen dunkle Wolken auf und es kommt ein Gewitter auf uns zu oder geht gerade über Wien nieder, na, ob das nicht ein Zeichen ist. (Beifall bei der ÖVP.) Aber zum Thema. Frau Dr. Laschan hat es wieder bestätigt, Gesundheitsfinanzierung aus einer Hand, da haben sie völlig recht, die Frau Kollegin Korosec redet, glaube ich, darüber schon - ich bin jetzt auch schon ein paar Jährchen in der Gesundheitspolitik - so viele Jahrzehnte über dieses Thema. Ja, machen wir es einmal, das ist ja eine sehr gute Idee.

 

Das Wiener Gesundheitspersonal leidet ziemlich unter der Technik, die es zur Verfügung hat. Es fehlt seit Jahren nämlich eine strukturierte Digitalisierungsstrategie. Kein Wunder, es sind ja nur fünf Personen, die sich da um die digitale Innovationssteuerung im Wiener Gesundheitsverbund kümmern. Was hat das zur Folge? - Viele, viele Stunden werden verbraucht bei viel zu alten Softwaresystemen. Auch der überlastete Computer braucht oft Minuten bis er in den jeweiligen Ambulanzen oder Stationen endlich hochfährt. Vor Ostern gab es dann, knapp vor der Wiener Wahl, erste Gesprächsrunden zu einer Digitalisierungsoffensive im Wiener Gesundheitsverbund, mit Beratern. Die haben zwar keine Ahnung gehabt, aber sie waren dabei. Apropos Beraterkosten, da gibt es auch etwas Interessantes in den Berichten, die hier vorliegen. Die Rechts- und Beraterkosten des Wiener Gesundheitsverbundes stiegen übrigens von 2023 auf 2024 um sagenhaft 78 Prozent auf 4,2 Millionen EUR. Ist nicht schlecht. Also die Generaldirektion sagt immer, das macht nichts, 4 Millionen EUR sind eh nichts, für den Gesamtbetrieb ist das wenig. Also wenn Sie mich fragen, ich hätte gerne einmal 4 Millionen, ich wüsste, was ich damit mache. Auch wenn ich Mitglied der Generaldirektion wäre, ich würde zum Beispiel die Digitalisierungsoffensive vorantreiben. Diese Lösungsvorschläge liegen ja schon seit zehn Jahren in der Schublade. Es braucht nur einmal einen Anschub, dass da etwas passiert, denn letztendlich befinden wir uns in Wien digital - und wir haben das in anderen Städten gesehen - in der Steinzeit. (Beifall von GR Harald Zierfuß.) Die digitale Fieberkurve funktioniert in genau drei Stationen, bis jetzt.

 

Auch Fragen der Telemedizin sind eigentlich weitgehend ungeklärt und Online-Konsultationen sind meistens auf Basis von Freiwilligkeit und absolut nicht strukturiert. Was wir gemeinsam gemacht haben, auch sehr stark unter Unterstützung der ÖVP, ist die Hotline 1450 umzufunktionieren, um ein wirkliches Patienteninformationssystem zu haben, auch Patienten ein bisschen zu lenken, wo sie hingehen sollen. Das funktioniert, gehört meiner Meinung nach auch dauernd evaluiert, denn es kommt doch immer wieder zu fehlerhaften Zuteilungen der Patienten.

 

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