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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 23.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 104 von 109

 

aber auch die Bevölkerung vor etwaigen Grippewellen schützt.

 

Wenn wir schon beim Thema Impfungen sind, so möchte ich darauf hinweisen, dass das Impfservice TownTown um vier weitere Impfungen erweitert wurde, weiters wurde das HPV-Impfangebot bis zum 30. Lebensjahr ausgeweitet. Das HPV-Impfangebot ist mir ein besonders wichtiges Anliegen, vor allem als Mutter eines zwölfjährigen Sohnes. Es ist eine ganz wichtige Maßnahme, weil wir mittlerweile auch wissen, dass die HPV-Impfung einen wirksamen Schutz gegen bestimmte Krebsarten darstellt, und das betrifft nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer. Deswegen ist es wirklich eine wesentliche Maßnahme, auch die Buben und die jungen Männer impfen zu lassen. (Beifall.)

 

Diese Maßnahmen zeigen nicht nur ein sehr hohes Zeichen an Verantwortung, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Gesundheit in unserer Stadt. Ein weiterer Meilenstein ist mit der Eröffnung des Gesundheitsvorsorgezentrums im 3. Bezirk in der Erdbergstraße 135 gelungen. Dieses Zentrum bietet ein umfassendes Leistungsangebot mit modernster Infrastruktur und steht allen Personen ab dem 18. Geburtstag offen, die ihren Lebensmittelpunkt in Österreich haben und zwar unabhängig vom Besitz einer E-Card oder einer Krankenversicherung. Diese Maßnahme korrespondiert natürlich sehr aktuell mit dem Regierungsprogramm, wo ein klarer Fokus auf die Prävention statt auf die Rehabilitation gelegt wird.

 

Ein weiteres innovatives Pilotprojekt wurde heute schon mehrfach erwähnt, jenes der School Nurses. Es handelt sich hierbei um diplomiertes Gesundheitspersonal, das seine wertvolle Expertise in unsere Wiener Grundschulen einbringt. Die School Nurses sorgen nicht nur für die Gesundheitsversorgung, sondern sie widmen sich auch aktiv der Förderung der Gesundheit, aber auch der Prävention, was insgesamt einen richtungsweisenden Schritt für die Gesundheitsversorgung an unseren Bildungseinrichtungen darstellt.

 

Ein weiteres wichtiges Thema, wir kennen das schon aus der Coronazeit, ist das epidemiologische Abwassermonitoring. Hier haben die ersten Ergebnisse, nach einer einjährigen Pilotphase, gemessene Infektionswellen auch erfolgreich angezeigt. Das ist ein sehr innovativer und auch kostengünstiger Ansatz, um frühzeitig auf gesundheitliche Risiken reagieren zu können.

 

Um die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener gewährleisten zu können, wurde nicht nur die Manpower und die Womanpower gestärkt, sondern es wurde auch der Fuhrpark des Gesundheitsdienstes erweitert, und zwar um zwei Spezialfahrzeuge, das finde ich ganz interessant, die im Fall von biologischen, chemischen und radioaktiven Kontaminationen schnell und effektiv Gegenmaßnahmen durchführen können.

 

Kommen wir nun zur Versorgung der Patientinnen und Patienten durch den PSD Wien. Die Bilanz des PSD kann hier mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. So haben im Jahr 2024 insgesamt 15 513 Personen die Angebote von mindestens einer Einrichtung des PSD genutzt. Dabei wurden insgesamt über 530 000 Leistungen erbracht. Ich möchte besonders die psychosoziale Unterstützung an den Wiener Pflichtschulen hervorheben. Um die SchülerInnen und das Lehrpersonal zu entlasten und eine frühe Intervention bei Krisen zu ermöglichen, wurde das psychosoziale Unterstützungsangebot an den Wiener Pflichtschulen ausgebaut. Ziel ist es dabei, die psychosozialen Probleme bereits frühzeitig zu erkennen und den Betroffenen sowie auch dem Umfeld rasch, kostengünstig und unkompliziert Hilfe zukommen zu lassen.

 

Ich möchte auf jeden Fall zum Schluss noch auf eine ganz wichtige Institution hinweisen und zwar auf die Sucht- und Drogenkoordination und hier insbesondere das Pilotprojekt der Suchthilfe vor Ort vor den Vorhang holen. Die Suchthilfe vor Ort hat im Jahr 2024 insgesamt 16 Einrichtungen betreut. Warum ist das so wichtig? - Diese 16 Einrichtungen bieten einen kostenlosen und niederschwelligen Zugang zu sauberen Drogenutensilien und das ist wirklich ein wichtiger Schritt für die Risikominimierung und auch für die Vermeidung von Infektionskrankheiten. Flankierend dazu gibt es auch noch den Spritzentausch in den Apotheken. Das ist ebenfalls ein wichtiger Beitrag, um einer weiteren Stigmatisierung von Suchterkrankten entgegenzuwirken.

 

All diese erwähnten Projekte und diese Maßnahmen helfen, die Gesundheitsversorgung insgesamt auf ein höheres Level zu heben. Entscheidend sind aber in dem Zusammenhang natürlich die Menschen, die im Bereich dieser Gesundheitsversorgung arbeiten und bei denen möchte ich mich ganz, ganz herzlich für ihr Engagement bedanken. Wir können sehr stolz auf unser öffentliches Gesundheitswesen sein, und wir brauchen dieses öffentliche Gesundheitswesen auch, egal, ob das die Spitäler sind, die niedergelassenen Ärzte oder auch die einzelnen Projekte.

 

Wir als Sozialdemokratie garantieren auf jeden Fall dafür, dass das öffentliche Gesundheitswesen nicht nur so bleibt, sondern sich auch stetig weiterentwickelt und das immer im Einklang mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ich lade alle Fraktionen ein, mit uns zusammenzuarbeiten bei diesem wichtigen Thema, damit Wien im Bereich der Gesundheitsversorgung weiterhin auf Kurs bleibt. Vielen Dank. (Beifall.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Das waren jetzt auch sieben Minuten, womit der nächsten Rednerin, GRin Däger-Gregori, drei Minuten Restredezeit bleiben, die ich ihr mit einer Kulanz jetzt einstelle. (Beifall.) - Sie sind jedenfalls am Wort.

 

20.58.32

GRin Luise Däger-Gregori, MSc (SPÖ)|: Ich habe es befürchtet. Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrter Herr Stadtrat, liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Wien ist eine Stadt der Fürsorge und das zeigt sich wohl nirgends deutlicher als im Pflegebereich. Denn Pflege ist nicht nur ein Teil der Daseinsvorsorge, Pflege ist Haltung, Pflege ist Verantwortung gegenüber jenen, die auf Unterstützung angewiesen sind, und Wien nimmt diese Verantwortung absolut ernst. 2024 war ein Jahr der Weiterentwicklung, wir haben es gehört, und dies trotz großer Herausforderungen.

 

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