Gemeinderat, 2. Sitzung vom 23.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 109
Der große Schwerpunkt ist natürlich die Ausbildung aller Gesundheitsberufe. Das ist eine der großen Aufgaben gerade des Wiener Gesundheitsverbundes, nicht nur der größte Spitalsbetreiber, sondern auch der größte Ausbildner zu sein. Daher muss das auch in den richtigen Vordergrund gerückt und in die richtige Einordnung geführt werden.
Daher habe ich ja im Jahr 2019 den FSW, den Wiener Gesundheitsverbund, den Dachverband und den FH Campus mehr oder weniger dazu in die Pflicht genommen, gemeinsam diese Projektgruppe Pflegezukunft Wien zu gründen, mit der Zielsetzung, die Verdoppelung der Ausbildungsplätze zu Stande zu bringen.
Das Bauprogramm für unsere Spitäler ist ein Investitionsprogramm, dass ja schon im Laufen ist. Dazu nur einige wenige Highlights, weil sie wirkliche Highlights sind, über die wir in der Öffentlichkeit kaum diskutieren, so als wäre das alles selbstverständlich. Aber selbstverständlich ist es gar nicht, wenn wir uns anschauen, welche Debatten wir gerade in den Bundesländern führen, wo ich nichts lese von neuen Unfallchirurgien, wo ich nichts lese von neuen Schockräumen in den Notfallambulanzen, die wir beide in der Klinik Ottakring gemacht haben. Die Klinik Ottakring macht in der Zwischenzeit einen fantastischen Job in der Notfallversorgung und versorgt in der Zwischenzeit die meisten Notfälle - von allen Akutspitälern in unserer Stadt.
Der Baubeginn für die Radiologie, das Brustgesundheitszentrum, das Gefäßzentrum und das Verwaltungsgebäude der Klinik Favoriten, der abgeschlossene Architekturwettbewerb in der neuen Klinik Ottakring und die Besiedelung und Eröffnung der psychiatrischen Abteilung und somit auch der Schlussbaustein für die psychosoziale Versorgungslandschaft, wo wir gesagt haben, jedes Akutspital hat auch eine Psychiatrie, in der Klinik Ottakring. Das sind die Dinge, die wir im vergangenen Jahr gemacht haben. Das ist nur ein Jahr, da lasse ich all die Sachen weg, die davor und danach stattgefunden haben.
Trotzdem die wichtigsten Kennzahlen, damit wir wissen, wovon wir sprechen, wenn wir von den Wiener Spitälern reden: Drei von vier Spitalsbehandlungen in Wien finden im Wiener Gesundheitsverbund statt. 5,2 Millionen ambulante Patienten werden pro Jahr betreut. 5,2 Millionen, das ist mehr als das Doppelte der gesamten Bevölkerung unserer Stadt, sind Patientinnen und Patienten im Wiener Gesundheitsverbund. 240 000 stationäre Patientinnen und Patienten und 140 000 Operationen. 140 000 Operationen und die Hälfte davon sind Operationen, die zwischen null Sekunden Wartezeit und maximal 48 Stunden Wartezeit stattfinden.
Das ist das Kernelement des Tuns im Wiener Gesundheitsverbund als Akutspitäler. 98 Prozent der Rettungszufahrten am Wochenende und in der Nacht gehen in die Häuser des Wiener Gesundheitsverbundes. Daher, bei allem Respekt vor Wartezeiten für Mandeloperation, wir bauen Akutspitäler für Patienten, die einen Schlaganfall haben, für Patienten, die einen Herzinfarkt haben, wo sofort gehandelt wird. Und wenn von 140 000 Operationen die Hälfte Akutoperationen sind, dann sind es 70 000. Nur zur Orientierung: Wir haben 130 Operationssäle, lassen Sie uns einmal kurz durchtickern: 130 Operationssäle bei 140 000 Operationen heißt im Schnitt, over all, über das Jahr, mehr als drei Eingriffe pro Operationssaal. Da möchte ich nicht mehr über die Frage diskutieren müssen, wie leistungsfähig unser Spitalssystem ist. Der Job unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den sie jeden Tag, sieben Tage die Woche machen, ist großartig, und dafür auch wirklich mein herzlichster Dank. Wir haben großartige Mitarbeiter im Wiener Gesundheitsverbund! (Beifall.)
Wir haben natürlich kein einziges Problem gelöst, aber die Verdoppelung der Ausbildungsplätze, die wir in der letzten Legislaturperiode vorangetrieben haben, ist auch abgeschlossen. Heuer ist das erste Jahr, wo wir diese doppelt so vielen Ausbildungsplätze haben. Und ich meine, das ist ja ganz herzig, wenn sich der Kollege da herstellt und sagt, das hat aber wirklich lange gedauert. Ich meine, bei allem Respekt, wissen Sie überhaupt, wie lange so eine Ausbildung dauert? Was stellen Sie sich vor, wie lange man Pflegekräfte ausbildet, damit man dann auch Pflegekräfte, die zusätzlich ausgebildet sind, im Spital kriegt? Bei allem Respekt, ein bissel Ernsthaftigkeit würde wirklich überhaupt nicht schaden. (Beifall.)
Faktum ist, heuer ist das erste Jahr im Vollausbau der Verdoppelung der Ausbildungsplätze. Faktum ist, wir haben bereits 6 000 ausgebildet, und Faktum ist, es werden noch 10 000 bis 2030 folgen. Das heißt, wir werden es schaffen. Wir werden es schaffen, dass wir in der Pflege selbst die Versorgung, die notwendig ist, zu Stande bringen - mit zusätzlichen Kräften, weil andere in Pension gehen, weil andere einen anderen Job annehmen; das ist ganz normal in jeder Berufsgruppe.
Das werden wir auch brauchen, weil wir die bestausgebildeten Mitarbeiter natürlich auch brauchen, um unsere Pflegeheime zu betreuen. Über 20 000 Menschen vertrauen uns in der stationären Pflege. Das wurde vorhin schon im Detail ausgeführt, daher streiche ich diese Passage im Detail. Nur die bestausgebildeten Pflegekräfte können wir brauchen - in der mobilen Pflege, wo wir 36 000 Menschen - 36 000! - jeden Tag mit den unterschiedlichsten Unterstützungsleistungen helfen, dass sie, obwohl pflegebetreuungsbedürftig trotzdem zu Hause in den eigenen vier Wänden leben können und ihr Leben so organisieren können, wie sie es sich selber vorstellen. Bei dieser Gelegenheit daher auch mein besonderer Dank an den Fonds Soziales Wien, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch an die Partnerorganisationen. Es sind 180 Partnerorganisationen, die vom FWS gecheckt, gemanagt und organisiert werden. Der Dank gilt diesen rund 25 000 Beschäftigten in den Wiener Sozialeinrichtungen, die jeden Tag bei Regen, bei Schnee, bei Hitze, sieben Tage die Woche für die Menschen in unserer Stadt arbeiten und zur Verfügung stehen. (Beifall.)
Der Ausbau, den wir in den ambulanten Zentren vorhaben - das muss man auch ganz klar sagen -, ist eine gemeinsame Kraftanstrengung mit der Österreichischen
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular