Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 110
gewidmet hat, indem wir festgestellt haben: Ja, die Stadt wächst, was auch gut ist. Mit der wachsenden Stadt gibt es aber auch einen wachsenden Bedarf an Wohnraum.
Wir haben im Jahr 2024 auch die Wohnbau-Offensive 2024 plus ins Leben gerufen, die zum Ziel hatte, einfach auf diesen wachsenden Bedarf zu reagieren und den geförderten Wohnbau schnell in Umsetzung zu bringen. Dabei haben wir uns darauf geeinigt, dass 6 100 Wohnungen ganz schnell umgesetzt werden, um den Wohnbedarf zu decken. (GR Mag. Dietbert Kowarik - erheitert: Auf den Weg gebracht!) - Ja, natürlich. In einem Jahr kann man einen Wohnbau nicht errichten. Soweit wissen wir das alles. Das heißt, auf den Weg bringen, auf Schiene bringen. Das ist wichtig.
Wichtig ist aber auch, zu überlegen beziehungsweise zu entscheiden - das ist auch wieder eine politische Frage -, wo dieser Wohnraum entsteht, wo das ermöglicht wird. Das ist weit über die Fläche von Wien verstreut. Von Simmering über Liesing und Brigittenau bis in die Donaustadt entstehen geförderte Wohnbauten. Und es entstehen auch Gemeindebauten, was leistbaren Wohnraum für die Zukunft sichert. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Was mir beim Wohnen auch ganz wichtig ist - mein Vorredner hat das zum Teil auch gesagt -: dass es nicht eine Lösung gibt. Das gibt es in keiner einzigen Stadt. Es gibt nicht one fits all. Es gibt auch unterschiedliche Bedürfnisse. Einerseits gibt es den sozialen, geförderten Wohnbau, andererseits gibt es aber auch den privaten Wohnraum, wo man auch dem Wunsch, sich eigene vier Wände leisten zu können, nachgehen kann.
Aber es gibt auch Wünsche von Menschen nicht nur in Bezug darauf, wo ich wohnen möchte oder ob in Miete oder Eigentum, es gibt auch Wünsche von Menschen in der Frage, wie wir leben wollen: Will ich in einem Einfamilienhaus leben mit einem Garten? Will ich in einem nachverdichteten Wohnhaus leben? Will ich in einer Gemeinschaft mit anderen Menschen leben? Will ich mit den Menschen leben, die ungefähr die gleichen Bedürfnisse, Anliegen und Ideen haben wie ich? - Da ist es uns in Wien in den letzten Jahren sehr gut gelungen, die Wohnbauprojekte zu unterstützen, die mit der Zeit sehr an Beliebtheit gewinnen.
Wir haben auch das erste Mal eine eigene Förderschiene für Bauprojekte auf den Weg gebracht, was zeigt, dass es uns auch ein Anliegen ist, diese Einzelinitiativen zu unterstützen, die Menschen, die sich zusammenschließen und zusammen beschließen, in welcher Form oder in welcher Konfiguration sie miteinander leben wollen, wie sie ihren Lebensraum entwickeln. Daher ist es auch wichtig, dass es diese Förderung gibt, die von der Wohnbauförderung abgeleitet wurde. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Das sind so kleine Themen und Exkurse zum Neubau, denn, wie gesagt, Wien wächst. Aber tatsächlich haben wir auch das Thema der Bestandstadt. Wie gehen wir mit der Leistbarkeit, der Bewohnbarkeit, der Weiterentwicklung der Bestandstadt um? - Wir haben uns in der letzten Bauordnung darauf geeinigt, aber auch in unterschiedlichen anderen Strategiepapieren dieser Stadt, dass wir den Bestand sanieren und dekarbonisieren wollen, denn das erklärte Ziel der früheren Fortschrittskoalition und der neuen Aufschwungskoalition ist auf jeden Fall die Klimaneutralität 2040. Da gibt es unzählige Projekte, unzählige Überlegungen, aber auch gute Unterstützung für all jene, die Bestandshäuser sanieren und dekarbonisieren und somit fit für die Zukunft machen wollen.
Weil das nicht so einfach ist und weil es sehr viele Herausforderungen gibt in Bezug auf das Sanieren von einzelnen Häusern, sowohl technische als auch praktische - wir haben unterschiedliche Strukturen, sind es Wohnungen, in denen Mieterinnen und Mieter wohnen, sind es mehrere, gibt es einen Hauseigentümer, gibt es mehrere Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer -, gibt es die Hauskunft. Die Hauskunft ist die erste Anlaufstelle und hilft allen Menschen, diesen Weg vorzuzeichnen und ihn auch erfolgreich zu bestreiten bis zu einer sanierten Wohnung, einem sanierten Wohnhaus.
Warum ist das wichtig? - Das ist deswegen wichtig, weil jedes kleine, einzelne sanierte Objekt schon ein Schritt näher zur Klimaneutralität 2040 ist. Die Hauskunft hat tatsächlich große Erfolge vorzuweisen, im letzten Jahr wurden im Monat von dieser Stelle mehr als 500 Beratungsgespräche geführt, die übrigens kostenlos und günstig erreichbar ist für alle Wienerinnen und Wiener.
Aber weil es nicht nur um die einzelnen Häuser geht, haben wir auch WieNeu+ Projekte ins Leben gerufen. Das hat in Simmering gestartet, ging dann über Favoriten und in der letzten Legislaturperiode hatten wir die Leopoldstadt und die Brigittenau und haben uns auch auf Hernals geeinigt, dass dort in einer Zusammenarbeit mit der Wohnbevölkerung, mit den Unternehmerinnen und Unternehmern, mit den Stakeholderinnen und den Stakeholdern, aber auch darüber hinaus mit allen Interessentinnen und Interessenten gemeinsam daran gearbeitet wird, Grätzel zu sanieren und klimafit zu machen, aber vor allem auch einzelne oder viele gemeinsame Bauprojekte zu dekarbonisieren und so auch zukunfts- und klimafit zu machen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Erwähnen möchte ich noch die Stromoffensive, wo auch die gebaute Umwelt eine wesentliche Rolle spielt. Jedes Haus hat bekanntlich ein Dach, eine Fassade, jedes Haus hat eine Fläche, wo man womöglich eine Photovoltaikanlage installieren kann, und jedes Haus hat das Potenzial, in Zukunft zu einem Kraftwerk zu werden und Strom in unsere Stromnetze zu speisen. Da haben wir auch ein klares Bekenntnis und haben das Wiener Erneuerbare Energien-Gesetz umgesetzt, wonach die kleinen PV-Anlagen bewilligungsfrei sind, weil wir sehr stark und auch kleingliedrig in die Umsetzung kommen wollen.
Darüber hinaus ist auch die Kreislaufwirtschaft sehr wichtig. Der Herr Omar hat vorher auch gesagt, die drei Ks sind wesentlich und wichtig, Kreislaufwirtschaft, kreislauffähiges Bauen überhaupt ist für die Zukunft ganz wichtig. Wirtschaftlich haben wir uns dem beim Pilotprojekt am Nordwestbahnhof verschrieben, wo wir diesen Ansatz des zirkulären Bauens sehr stark forcieren wer
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular