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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 45 von 110

 

SPÖ.), mit Durchschnittsmieten im geförderten Wohnbau von unter 10 EUR.

 

Wenn ich mit Menschen aus anderen Städten rede, glauben die ehrlich gesagt ja im ersten Moment gar nicht, welche Mieten es in Wien im geförderten Wohnbau gibt. Die können es nicht glauben, weil die das, was wir in der Wiener Innenstadt an Mieten zahlen, in den Außenbezirken zahlen. Und da braucht man auch nur nach Deutschland zu gehen und sich beispielsweise in München umzuschauen, wie dort denn eigentlich die Wohnungsmieten sind.

 

Das ist das, was Wien, was diese lebenswerte Stadt, so wertvoll macht: dass jene Menschen, die für diese Stadt arbeiten, auch in dieser Stadt leben können, und wir den Wohnbau wirklich toll weiterentwickelt haben, nicht nur, was beispielsweise Architektur betrifft. Die Menschen, die nach Wien kommen, wundern sich, wenn wir ihnen sagen: "Na ja, und diesen Wohnbau hat dieses Architekturbüro gemacht, das das, das, nicht nur national, sondern auch international!" - Die sagen: "Ah, wirklich?" - Na, bei uns haben die nur Bankengebäude gebaut, ja, Wolkenkratzer! Nein, bei uns in Wien, haben diese Architektinnen und Architekten geförderten Wohnbau gebaut.

 

Und wir haben alle Fragen der Ökologie, Dekarbonisierung ... Es gibt so viel, und ich würde … Ich meine, es leuchtet eh schon, aber ich werde jetzt länger reden, habe ich beschlossen. (Zwischenruf von VBgm.in Kathrin Gaál.) - Es ist nicht deine Redezeit.

 

Aber ich finde, das gehört einmal gesagt, weil ihr alle so tut, als wäre das alles eh klar oder ich weiß nicht, was.

 

Und zum Herrn Kollegen - Guggenberger, glaube ich, heißt er; Ich meine, ich habe mir jetzt Schimmel aufgeschrieben. - Ja, natürlich, niemand möchte Schimmel haben, ja. Aber ehrlich gesagt, ich wohne im privaten Wohnbau und muss auch jedes Mal stoßlüften. Das übrigens ist es, Stoßlüften ist es, was gegen Schimmel hilft. So ist es. Wenn man ein Haus baut, ja, und nicht dementsprechend wohnt und sich nicht dementsprechend darum kümmert, entsteht das. Aber ehrlich gesagt: Wenn das die einzige Kritik am geförderten Wohnbau ist, dann lasse ich das auch so stehen und es so gut sein.

 

Also noch einmal: Das, was die Stadt so lebenswert macht, sind die Menschen, die darin arbeiten und die für sie arbeiten. Und die wohnen auch in Wien, und das können sie auch nur in Wien. Und wir sind sehr stolz darauf. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

So. Lassen Sie mich aber natürlich auch zum zweiten Themenbereich dieses tollen Ressorts kommen! Das sind die Frauen. Und Kollegin Nittmann, ich weiß nicht, mit wem Sie geredet haben. Ich habe mich zwar immer angesprochen gefühlt, habe mir aber immer gedacht: Wen meinen Sie, wen meinen Sie? - Sie haben anscheinend die GRÜNE Fraktion gemeint, ich weiß es nicht. Wenn ich über Frauenpolitik rede, dann rede ich natürlich über Frauen, über das biologische Geschlecht von Frauen. Und ich weiß gar nicht, warum Sie eigentlich fast zwei Drittel Ihrer Redezeit nur für diesen Themenaspekt verwendet haben, weil es da überhaupt keine Unklarheit gibt. Wenn ich als Abgeordnete der Sozialdemokratie über Frauenpolitik rede, dann rede ich über Frauen. (Beifall bei SPÖ, NEOS und ÖVP.)

 

Aber wissen Sie, ich sage es ja ganz ehrlich, ich möchte heute gar nicht so viel über Frauen reden, sondern ich würde heute gern ein bisschen mehr auch über Männer reden. Männer - da haben wir recht viel investiert. Also ich meine, in Männer ist immer schon sehr viel investiert worden, aber in einem ganz bestimmten Bereich haben wir in Männer auch im letzten Jahr sehr viel investiert. Und ich bin sehr froh darüber, dass wir doch viel mehr Geld als in der Vergangenheit in die Hand genommen haben, um auch in Männer zu investieren.

 

Wir haben das Budget der Frauen..., der Männerberatung - na ja, 30 Jahre geübt und plötzlich reden wir über die Männerberatung - verdreifacht. Das finde ich ganz großartig und toll. Und für mich ist das natürlich immer nur der erste Schritt, und wir müssen weitermachen. Aber dass wir das Budget der Männerberatung verdreifacht haben, das ist irgendwie ganz großartig und ganz toll.

 

Und es freut mich, dass nicht nur ich heute hier rede, sondern dass zumindest ein Mann auch in der Generaldebatte über das emanzipatorische Männerbild gesprochen hat. Es war unser Joe Taucher, der Klubobmann der SPÖ. Ich würde mir mehr Debatte über dieses wesentliche Thema in der Generaldebatte auch in Zukunft wünschen.

 

Ich führe dann noch aus, was es heißt, in Frauenpolitik zu investieren, in die Männerberatung und auch in - jetzt weiß ich nicht, wie man es nennen soll; da gibt es noch nicht so viele neue Ausdrücke - die Entwicklung von Männern, in die Unterstützung von Männern in ganz wesentlichen Bereichen zu investieren. Das zahlt sich nämlich für alle aus, das zahlt sich für die Stadt aus. (Beifall bei SPÖ, NEOS und GRÜNEN.)

 

Ich bin der festen Überzeugung, wir können nicht über Frauenpolitik reden, ohne den Blick sozusagen auf die gesamte Gesellschaft und auch auf die Rolle der Männer und auf die männlich geprägten Strukturen zu richten. Aber wir müssen auch auf die Männer unseren Blick richten, denn wenn wir von Gewalt reden, dann reden wir nicht nur von Opfern, sondern dann reden wir auch von Tätern.

 

Und es ist in allen Bereichen wesentlich, den Männerblick und den Frauenblick zu haben. Ein Beispiel ist die Medizin. Das wurde gestern besprochen. Seit vielen Jahren, ja, Jahrzehnten, beschäftigen wir uns in der Stadt mit Frauenmedizin, weil es eben - und da sind die Frau Doktorin und andere in dem Raum berufener als ich - Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Diagnose, in der Behandlung, in der gesamten Medizin gibt. Das ist ganz wesentlich.

 

Ich weiß nicht, wer von Ihnen die Berichte über Herzinfarkte vor Kurzem, vor ein, zwei Tagen, gesehen hat. Es ist für Ärztinnen und Ärzte wesentlich, zu wissen: Wie äußert sich eigentlich ein Herzinfarkt bei Frauen? - Das ist nämlich ganz anders als bei Männern, nicht immer, aber oft. Und da geht es um Menschenleben, da geht es

 

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