Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 110
um das Leben von vielen Frauen. Und deshalb ist es so wesentlich, den Blick aus einer Frauen- und einer Männerperspektive ganz genau darauf zu werfen.
Ich darf Ihnen berichten, wir haben vor nicht allzu langer Zeit ... Du (in Richtung des gestikulierenden GR Mag. Josef Taucher) deutest was? - Ach so, du gehst, okay. Ich habe geglaubt, du deutest auf die FPÖ.
Wir haben vor nicht allzu langer Zeit 40 Jahre Männerberatung in diesem Haus in der Volkshalle gefeiert. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich war sehr stolz und sehr froh. Die Frau Stadträtin und andere Kolleginnen und Kollegen waren auch dort. Die Volkshalle war voll von Männern, die Hand in Hand mit uns Frauen gemeinsam hier für eine gleichberechtigte Gesellschaft arbeiten.
Die ganze Welt würde davon profitieren - ich habe es schon gesagt -, gerade in Zeiten wie diesen - wenn man sich anschaut, wer die Kriege in dieser Welt führt, wenn man sich anschaut, wer die Führer von extremen religiösen Verbänden sind, wenn man die Zeitung aufschlägt.
Und ich fordere Sie einmal auf: Machen Sie einmal den Versuch! Schlagen Sie eine Tageszeitung auf, und schauen Sie, wie viele Männer und wie viele Frauen Sie finden, wenn es um Kriegsführer, wenn es um Vergewaltiger, wenn es allgemein um Täter und Kriminelle geht. Ich weiß nicht, ob Sie sich wundern werden, aber es finden sich sehr, sehr wenige Frauen darunter. Es sind fast ausschließlich Männer. Und das ist kein Zufall, glauben Sie es mir!
Und deshalb ist es auch kein Zufall - jetzt bringe ich das nicht in einen inhaltlichen Zusammenhang; nur, damit Sie mich dann nicht schelten, ja -, dass natürlich die FPÖ nur eine Frau als Abgeordnete hat. Sie haben sich Gott sei Dank nicht ganz verdreifacht, aber Sie haben sich doch wirklich, was Sie sehr freut, hier in diesem Raum sehr vermehrt. Und ich habe in der letzten Legislaturperiode immer gesagt, das darf doch nicht wahr sein. (GR Mag. Manfred Juraczka: Nicht im Raum!) - Na, vermehrt haben sie sich nicht. Sie sind mehr geworden - falls das wieder zu Fantasien führt.
Und das letzte Mal habe ich schon so bedauert, dass Sie nur eine Frau unter Ihren Abgeordneten haben. Jetzt sind Sie so viele mehr geworden und haben immer noch nur eine Frau. Jetzt hat ein Kollege schon gesagt: Entschuldigung! Wir haben es verdoppelt! Wir haben eine Frau als Stadträtin, und wir haben eine Frau als Abgeordnete! - Jetzt ganz ehrlich: Wenn es sich bei der Sozialdemokratie verdoppeln würde, dann hätten wir keinen Mann mehr hier drinnen sitzen. Das ist der Unterschied zu Ihnen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
So, aber lassen Sie mich zum Abschluss kommen und nur noch auf einen Themenbereich ganz kurz in zwei Sätzen eingehen! Frauenpolitik ist auch Sicherheitspolitik. Und ich bin vor mehr als 20 Jahren hier schon gestanden und habe damals - es gab eine Kampagne "Waffen weg!" - zum Thema Waffenverbot für private Haushalte gesprochen, nicht einmal, sondern mehrmals. Ich tue es heute in zwei Sätzen. Und ich möchte eigentlich nur den Polizeipräsidenten von Wien unterstützen. (GR Armin Blind: Der mit der SPÖ nichts zu tun hat!) - Das weiß ich nicht. Aber ich weiß nicht, wie Sie gleich denken. Hören Sie einmal zu, was ich überhaupt sagen will! (Zwischenruf bei der FPÖ.)
Also ich unterstütze den Polizeipräsidenten, der nämlich in der Öffentlichkeit für ein Waffenverbot eintritt. Ich tue das schon seit Langem. Auch ich verstehe überhaupt nicht, warum man eigentlich mit einem Messer in der Tasche in der Gegend herumrennen muss.
Ich weite es für mich persönlich auch aus. Ich war schon immer für ein Verbot von Waffen in Privathaushalten. Ich habe mich sehr viele Jahre sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Ich bin überzeugt davon, dass Waffen in Privathaushalten mehr Unsicherheit als Sicherheit bringen. Ich glaube, dass wir schon viele Leben hätten retten können, wenn es diese legalen Waffen nicht gegeben hätte. Jetzt rede ich gar nicht von den Kindern, die sie gefunden haben, damit gespielt haben und von denen dann das eine oder andere leider auch schon sich selbst, eine Freundin oder einen Freund erschossen hat. Deshalb wollte ich dieses Thema einfach nur sehr aktuell auch noch hier hereinbringen und hoffe, dass ...
Und der Bürgermeister hat es von Anbeginn seiner Bürgermeistertätigkeit an eigentlich auch schon als Thema gehabt, hat auch Waffenverbotszonen errichtet. Und ich hoffe, dass wir hier auch einen gemeinsamen Faden finden, um auch von Wien aus noch verstärkt ein Waffenverbot voranzutreiben. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Redezeit war 18 Minuten, die Restredezeit für die SPÖ ist daher acht Minuten. - Als Nächster zu Wort gemeldet: GR Gudenus. Gewählte Redezeit: sieben Minuten. - Bitte schön.
GR Clemens Gudenus (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Frau Stadträtin, werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen via Livestream, liebe Zuhörer hier im Saal!
Heute in diesem prunkvollen Saal meine erste Rede als Gemeinderat zu halten, hier vor Ihnen allen, ist ein großes Privileg, eine große Freude, es macht mich stolz und demütig zugleich. Ich bin zuversichtlich und hoffe auf gute Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinaus. Ich konnte bei der Angelobung, bei den Ausschüssen Wohnen, Wohnbau als Mitglied, Klima und Umwelt als Mitglied sowie als Ersatzmitglied bei Kultur und Wissenschaft, bei der Schulung zum Schriftführer schon einige freundliche Kollegen aller Parteien kennenlernen. Und nichtsdestotrotz wird es Meinungsverschiedenheiten geben. Deshalb sind wir hier, weil wir hoffentlich alle Verfechter der Demokratie sind, nicht nur der Demokratie, sondern auch des Friedens. In der jetzigen Zeit und bei den aktuellen Weltgeschehnissen ist es mir besonders wichtig, dies zu betonen. (Beifall bei der FPÖ.)
Und nun zum Thema Mietkostenexplosion im Roten Wien. In Wien gibt es eine regelrechte Mietkostenexplosion. Die durchschnittliche Angebotsmiete im ersten Quartal 2025 lag bei 20,42 EUR pro Quadratmeter. Das entspricht einem Plus von 9 Prozent gegenüber dem ersten Quartal im Jahr zuvor und zählt nun zu den höchsten österreichweit, berichtete die Zeitung
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