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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 48 von 110

 

professionell an den Verein Wiener Frauenhäuser vermittelt. Und eine Frauenhausmitarbeiterin wurde dann dort für Maria eine Vertraute, die sich um vieles gekümmert hat, organisatorisch, aber vor allem auch menschlich.

 

Mit dem Wiedererlangen des Selbstwertgefühls und mit der Sicherheit der Situation für Maria war dann später auch ein Umzug in eine Übergangswohnung bei Wiener Wohnen möglich. Mit Unterstützung durch die Wohnbeihilfe war diese Wohnung leistbar und Maria fand sogar Anschluss an die Nachbarschaft, fand Freundinnen und Freunde in einem Grätzel-Zentrum der Wohnpartner. Maria fühlte sich zum ersten Mal seit langem wieder gut aufgehoben, sicher und hatte ein Zuhause. Natürlich war klar, dass der nächste Schritt folgen muss, es braucht Nachhaltigkeit um auf eigenen Füßen zu stehen. Und es war ihr ganz, ganz klar, sie will nie wieder, nie wieder von einem Mann abhängig sein. Da spielt natürlich das eigene Einkommen eine wichtige Rolle. Es gibt einen WAFF, es gibt großzügige Förderung und Unterstützung. Maria hat das natürlich auch so wahrgenommen. Gleichzeitig schaut sie aber darauf, dass ihre kleine Tochter es von Anfang an anders erlebt, es anders macht und zum Beispiel bei Aktionen wie dem Wiener Töchtertag teilnimmt.

 

Und liebe Kolleginnen und Kollegen, erlauben Sie mir an dieser Stelle einen kleinen Sidestep. Wien ist die Stadt der Frauen und die Stadt der Mädchen, und ich nehme für mich als Frauenstadträtin und für die Stadt Wien in Anspruch, dass wir echte, aktive Frauenpolitik in dieser Stadt betreiben, über die Parteigrenzen hinweg, dass in Zukunft auch so machen werden und dafür bedanke ich mich jetzt schon. (Beifall bei SPÖ und NEOS sowie von GR David Ellensohn und GRin Mag. Mag. Julia Malle.)

 

Für Marias älteren Sohn ging es dann schon um die erste eigene Wohnung und da traf es sich gut, dass Wiener Wohnen gerade eine Sonderration für Studentinnen und Studenten in Vorbereitung auf die große Änderung der Wohnungsvergabe 2026 hatte. Und Maria selbst hatte auch wieder einmal Glück. Sie kann jetzt für die nächsten dreieinhalb Jahre einen Wiener Stadtgarten als ihr eigen nennen.

 

Ja, sehr geehrte Damen und Herren, okay, es ist keine Überraschung. Maria ist keine real existierende Person, auch nicht eine mir bekannte, aber wir wissen alle ganz genau, dass es genauso in dieser Stadt passiert und passieren kann, und dass Wien die Stadt des sozialen Zusammenhalts ist und versucht, die Wienerinnen und Wiener ihr ganzes Leben lange zu begleiten und zu unterstützen. Und das ist gut so, und da können wir zu Recht gemeinsam darauf stolz sein. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Natürlich ginge von allem immer noch mehr und ja, ich gebe schon zu, es ginge manches auch ganz sicher besser. Aber das, was Wien als Zwei-Millionen-Metropole leistet, vor allem in der Daseinsvorsorge, ist wirklich etwas ganz Besonderes. Wenn ich dann heute hier den Debattenbeiträgen so zugehört habe, dann einen Satz an viele Abgeordnete vor allem von der Freiheitlichen Partei, die das Thema Gemeindebau gebracht hat. Wien ist die Hauptstadt des sozialen Wohnbaus, und darauf sind wir zu Recht stolz, aber wir wissen auch, dass damit eine große Verantwortung verbunden ist. 220 000 Gemeindewohnungen, das ist international einzigartig. Da sind viele Aufgaben zu meistern, was den Neubau betrifft, was die Sanierungen betrifft. Aber Wiener Wohnen ist so viel mehr als eine einfache Hausverwaltung. Es bietet mit dem Case Management, mit dem Wohnpartner, mit den Grätzel-Zentren, mit der Vorbereitung für die neue Wohnungsvergabe so viel mehr. Und deshalb ist es mir an dieser Stelle wirklich ein Bedürfnis, auch auf Grund der mitunter doch beleidigenden Debatte, ein ganz ein großes Dankeschön an alle MitarbeiterInnen von Wiener Wohnen. (Beifall bei SPÖ und NEOS sowie von GR David Ellensohn und GRin Mag. Mag. Julia Malle.)

 

Der Kollege Prack und der Kollege Mayer - die beide leider nicht da sind, aber macht ja nichts - haben auch viele Themen angesprochen, die im Wohnbaubereich in Wahrheit auf Bundesebene verortet sind. Die türkis-grüne Bundesregierung hat in der letzten Legislaturperiode beim Thema Wohnen leider, und so ehrlich müssen wir sein, nicht viel zu Stande gebracht. Aber nein, ich muss mich korrigieren, kurz vor der Wahl gab es ein Wohnbaupaket, das leider nicht mit den Ländern abgesprochen wurde, deshalb musste man danach auch wirklich elendslange verhandeln, um es wirklich umsetzen zu können, weil es fernab jeder Realität war. Und es stimmt nicht, dass Wien sich kein Geld aus diesem Bundeswohnbaupaket abholt. Das machen wir sehr wohl im Neubau, das machen wir auch in der Eigentumsförderung. Wir hatten erst in der letzten Landesregierung diesbezüglich einen Antrag. Wir machen es auch bei der Sanierung. Nur leider, leider, leider hat diese türkis-grüne Bundesregierung den kommunalen Wohnbau, also den Gemeindebau, der natürlich hauptsächlich in Wien ist - und ein Schelm ist, der Böses denkt - ausgenommen, was die Sanierungsförderung betrifft. Also, ich würde Sie wirklich bitten, das auch so zur Kenntnis zu nehmen und nicht nur zu behaupten, dass sich Wien keine Gelder aus dem Bundespaket abholt. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

An dieser Stelle abschließend ein großes Dankeschön an alle, die unseren Wiener Weg in der Wohnbau- und Frauenpolitik mitgehen, mit Engagement, mit Empathie, mit Weitsicht. Insbesondere ein großes Dankeschön an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meiner Geschäftsgruppe, ein Dankeschön an meine Fraktion, vor allem an meine Ausschussvorsitzende Waltraud Karner-Kremser und ihre Stellvertreterin Martina Ludwig-Faymann. Ein Dankeschön auch an die anderen Fraktionen. Ja, ich freue mich auch auf eine konstruktive Zusammenarbeit, Herr Kollege Gudenus. Es ist nur keine Einbahnstraße, das nur gleich vorweg. Und last but not least ein ganz ein großes Dankeschön an mein Team im Büro, ich weiß, ihr steht zu 100 Prozent hinter mir, ich bin zu 100 Prozent für euch da, es ist mir eine große Freude und Ehre mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten. - Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS sowie von GR Clemens Gudenus und GRin Mag. Mag. Julia Malle.)

 

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