Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 110
über Jahre getrommelt haben, diese Zusammenarbeit, die uns gefehlt hat, wird jetzt möglich. Und das sage ich jetzt auch nicht nur, weil es lustig ist, sondern weil es Wien etwas bringt, nicht nur etwas, sondern extrem viel, wenn wir darüber sprechen, die beste Bildung für Wiens Schüler und Schülerinnen, für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten. Das, was mit einem ÖVP-Bildungsminister - und ich möchte noch einmal daran erinnern, das fällt nämlich auch oft unter dem Tisch, wie lange die ÖVP hier an den Gestaltungshebeln dieser Republik gesessen ist, über Jahrzehnte hinweg - nicht möglich war, wird jetzt mit Bildungsminister Christoph Wiederkehr möglich. (GR Harald Zierfuß: Schau ma mal, ob ihr das schafft!) - Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele. Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr, (Beifall bei den NEOS.), die Verpflichtung der Mitwirkung der Eltern, das steht im Regierungsprogramm drinnen und ist uns auch tatsächlich gelungen so zu verankern. (Zwischenrufe von GRin Mag. Mag. Julia Malle und GR Harald Zierfuß.) Das ist schon mal ein riesiger Schritt, den es vorher so nicht gegeben hat. Die Mitwirkung der Eltern auch an der Teilnahme der frühkindlichen Bildung ihrer Kinder. All das, was angeblich nicht möglich war, wird unter NEOS-Regierungsbeteiligung Realität, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei den NEOS.)
Und weil es angesprochen wurde, natürlich auch die Ausweitung der Besuchspflicht von 20 auf 30 Stunden ist uns ein riesiges Anliegen. Wenn Sie monieren, dass wir uns hier mit dem Bund absprechen, dann, weil wir natürlich Synergien schaffen wollen, gemeinsame Standards schaffen wollen. Genau darum ging es, als ich die letzten Jahre oder auch damals noch meine Kollegin Bettina Emmerling hier stets davon gesprochen haben, dass es zwischen Bund und Ländern eben ein gemeinsames Tun braucht. Das ist jetzt genau das, was wir meinen, und darum geht’s ja auch in diesem Land. (Beifall bei den NEOS.)
Gesellschaftliche Vielfalt und steigender Betreuungsbedarf und grundsätzlich ein Steigen der Anforderungen was Bildung betrifft, all das verlangt nach neuen Lösungen. Damit komme ich auch zu den besten Schulen, die wir schaffen wollen, um Innovation in den Schulbetrieb zu bekommen. Und das ist, es sei mir dieses Wort erlaubt, in Österreich nicht immer das Allereinfachste. Und wenn ich von Lösungen spreche, dann denke ich zum Beispiel an die Bildungschancen, mittlerweile haben über 86 000 Schüler und Schülerinnen an diesem großartigen Angebot teilgenommen. Externe Workshops, die man in die Schulklasse bringt, die gratis sind, aber nicht umsonst, und wo wir vor allen Dingen zeigen, wir wollen Innovation in die Schulklassen bringen, wir wollen Pädagoginnen und Pädagogen entlasten, und wir wollen Schülern und Schülerinnen neue Impulse geben. Das ist uns mit diesem großartigen Workshop-Angebot auch gelungen. Das Bildungsversprechen "Respekt - gemeinsam stärker" - ich muss mit Blick auf die Zeit versuchen, mich kürzer zu fassen -, Schulentwicklungsprogramme, wo gruppenbezogene Abwertungstendenzen bearbeitet werden, wo Antisemitismus, Rassismus und andere Abwertungen auch eine Auseinandersetzung erfahren. Was bedeutet es denn überhaupt, die Meinung des anderen auszuhalten, was ist ein Unding, was ist strafrechtlich verboten, wie gehen wir mit Rollenbildern um? - Und vieles weitere. Wir haben das Zentrum für Bildungsinnovation ins Leben gerufen, wo es genau darum geht, auch vernetzt zu denken, Innovation in die Schulklassen zu bringen. Wir haben das Wiener Sommerlernen aufgestockt, insbesondere für außerordentliche Schüler und Schülerinnen, um ihre Bildungs- und Integrationschancen zu verbessern. Wir haben große nachhaltige Maßnahmen, den Ausbau der Ganztagesschulen geschaffen, die Bildungscampus, die Aufstockung der administrativen Unterstützungskräfte, das Gratismittagsessen. Wir haben viele weitere Entlastungsmaßnahmen für Kinder und Familien geschaffen.
Zu unserer Arbeit gehört es aber auch, dass wir absolut nichts schönreden. Wir wissen, dass es nicht nur einiges, sondern vieles zu tun gibt. Und wir sind bereit, diesen Weg auch weiterzugehen. Vor allen Dingen - und damit komme ich zu den Punkten Sprachförderung und Integration -, weil wir die Probleme - und das habe ich hier auch schon oft gesagt - ganz klar sehen. Wir wollen, dass jedes Kind Deutsch spricht und diesen gemeinsamen Nenner - bei allen Schönheiten dieser Stadt, bei all der schönen Vielfalt, die wir haben, ich persönlich bin ja so eine Person, die nicht Deutsch als Muttersprache hat - Deutsch auch in dieser Stadt schaffen.
Was haben wir gemacht? - Wir haben die Sprachförderkräfte aufgestockt. Ja, natürlich geht da immer ein Mehr. Aber das, was wir trotz einer riesigen Pandemie, die jetzt schon vergessen ist, geschafft haben, trotz der Tatsache, dass tausende ukrainische Schüler und Schülerinnen nach Österreich gekommen sind, von Tag eins an hier auch schulpflichtig waren, wir ihnen die besten Chancen geboten haben, und den Familiennachzug, den ich schon erwähnt habe, neben einer riesigen Pensionierungswelle, ist, dass diese weitere Aufstockung auf Schiene gebracht ist. Das kann sich wirklich auch zeigen lassen. Wir bringen Lesepaten und Lesepatinnen in Schulen. Ich war erst vor wenigen Wochen beim großen Dankesfest mit tausend LesepatInnen, die nicht das Feedback gegeben haben, ja, es ist so wunderbar, dass ich dort vorlesen kann, sondern die gesagt haben: Wow, eigentlich würde ich am liebsten noch mehr dort sein, denn ich bekomme so viel, nicht ich gebe, sondern ich bekomme. Ich bekomme von diesen Kindern und von diesen Jugendlichen wirklich sehr, sehr viel zurück! Wir haben die Mutmillion mit dem Überthema der kommunikativen Sprachkompetenzen etabliert, eigene Projekte wie "Spielerisch Deutsch lernen" in den Büchereien bis hin zu großen nachhaltigen Maßnahmen wie den Deutschangeboten im Sommer.
Und vieles weitere mehr wollen wir schaffen, wenn man sich das Regierungsprogramm ansieht, wo wir auch sehr detailliert sind, zum Beispiel eine Sprachkoordinationsstelle mit dem Ziel, alle wichtigen Akteure und Akteurinnen im Bereich der Sprachförderung zu vernetzen, ein kohärentes System aufzubauen und hier auch Add-on-Angebote aufzubauen. Warum? - Weil wir den Fokus vor allen Dingen darauf legen wollen, dass es eben unsere
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