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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 110

 

Und ja, da gibt es noch und noch und weiter und weiter, was ich hier aufzählen könnte, aber eines ist völlig klar: Diese Stadtregierung, wie auch die vorige, zieht sich da nicht aus der Verantwortung. Deshalb waren wir die letzten fünf Jahre immer bestrebt, alles Mögliche zu tun, um Kindern und Jugendlichen in Wien die bestmöglichen Chancen zu geben. Jetzt läuft mir tatsächlich die Zeit davon, aber auch das ist in Ordnung.

 

Wir haben über die Schule gesprochen, wir haben auch über die Jugendvereine gesprochen. Für mich gibt es aber noch eine Institution oder eine Säule in Wien, die besonders wichtig ist, und zwar die MA 11, die Kinder- und Jugendhilfe. Ich weiß aus der Erfahrung meiner Mutter, wie wichtig diese Organisation ist, und ich weiß auch welche unglaubliche Bedeutung, welche unfassbare Verantwortung diese Magistratsabteilung trägt.

 

Als Amt für Jugend und Familie ist sie weit mehr als nur eine Verwaltungseinrichtung. Sie ist für viele junge Menschen in Wien ein unsichtbares, aber tragendes Sicherheitsnetz. Ihre Aufgaben reichen von der Krisenintervention bis hin zur langfristigen Begleitung von Familien in schwierigen Situationen. Wenn Kinder vernachlässigt, gefährdet oder akut in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden, dann wird die MA 11 aktiv - professionell, rasch und immer mit großer Verantwortung. Sie schützt nicht nur, die MA 11 stabilisiert junge Menschen. SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, BetreuerInnen arbeiten oft unter sehr großem Druck und dennoch immer mit dem gleichen Ziel: Kindern wieder Perspektiven und Vertrauen zu geben. Diese tägliche Arbeit im Hintergrund entscheidet für viele Kinder über Sicherheit, emotionale Entwicklung und eben die eigene Zukunft.

 

Die MA 11 wird aber nicht nur aktiv, wenn schon etwas passiert ist, sie ist auch eine großartige Anlaufstelle für Prävention. Mit Beratungsangeboten für Eltern, frühen Hilfen, Familienförderung und aufsuchender Jugendarbeit sorgt sie dafür, dass viele Probleme erst gar nicht eskalieren können. Denn gerade in einer Stadt wie Wien, in der soziale Vielfalt, Migration und wirtschaftlicher Druck zusammentreffen, braucht es diese professionelle Unterstützung.

 

Die MA 11 begleitet junge Menschen auf den Weg zu selbstständigen und verantwortungsvollen Erwachsenen, und das bedeutet, sie begleitet auch unsere gemeinsame Zukunft. Denn Kinder, die heute Halt bekommen, sind morgen diejenigen, die unsere Gesellschaft mittragen und stützen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Das heißt, die MA 11 hat auch eine enorme gesellschaftspolitische Bedeutung. Eine funktionierende Jugendhilfe schützt nicht nur einzelne Kinder, sondern auch den sozialen Zusammenhalt einer Stadt. Sie hilft, soziale Ungleichheiten abzufedern, Bildungsbiografien zu retten und spätere Abhängigkeiten von sozialen Leistungen zu verringern. In diesem Sinn freue ich mich auf die kommenden Jahre und eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der MA 11.

 

Eine jugendfreundliche Stadt ist für uns als Aufschwungskoalition nicht ein Nice-to-have, sondern sie ist notwendig, und genau das setzen wir in den kommenden fünf Jahren fort. Dadurch bekommen unsere Kinder und Jugendlichen eine Stadt, die ihnen nicht im Weg steht, sondern sie stärkt. Eine Stadt, die nicht fragt, wo du herkommst oder wen du kennst, sondern was du aus dir machen willst.

 

Wir investieren heute in faire Startbedingungen durch Sprachförderung, bessere Betreuung in Kindergärten, durch Schulsozialarbeit und gezielte Unterstützung im Kinder- und Jugendbereich, damit unsere Kinder von heute dann morgen nicht nur mithalten, sondern im besten Fall auch vorangehen können. Diese Investition zahlt sich aus, in echten Chancen, in Jobs, in der Forschung, in der Pflege, im Bildungsbereich, in neuen Berufsfeldern, im Bereich Digitalisierung, Umwelttechnik und nachhaltigem Wohnbau, in einer florierenden Gründerszene, etwa in der Silicon Seestadt, wo Ideen Realität werden können.

 

Es geht aber um mehr als Arbeit, es geht natürlich um die Freiheit, um das Recht, sein eigenes Leben gestalten zu können. Wer einmal mit am Tisch sitzt, will nicht mehr zuschauen, sondern mitgestalten. In diesem Sinne lade ich alle Fraktionen ein, die Zukunft unserer Stadt mit den Jugendlichen von heute als Erwachsene von morgen gemeinsam zu gestalten. - Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Wolfgang Seidl: Danke schön. Das war zielgenau. - Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Stadler von den GRÜNEN, selbst gewählte Redezeit acht Minuten. - Bitte.

 

15.49.26

GR Felix Stadler, BSc, MA (GRÜNE)|: Vielen Dank, sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Frau Vizebürgermeisterin, liebe KollegInnen!

 

Vorweg möchte ich einmal Kollegin Olischar von heute Morgen Recht geben, das augenscheinliche Desinteresse der SPÖ an der Geschäftsgruppe des Koalitionspartners ist in diesen Minuten doch relativ beeindruckend. (Beifall bei den GRÜNEN.) - Gut, aber jetzt zum Rechnungsabschluss. Der vorliegende Rechnungsabschluss zeigt, dass die Stadtregierung im Bildungsbereich, wir haben es heute schon öfters gehört, so viel Geld ausgegeben hat wie nie zuvor.

 

Das Kunststück, das die angebliche Bildungspartei NEOS dabei aber zusammengebracht hat, ist, dass diese Rekordausgaben im Bildungsbereich im letzten Jahr nicht durch Verbesserungen an den Schulen und an den Wiener Kindergärten spürbar werden. (GRin Astrid Pany, BEd, MA: Das stimmt nicht!) - Ganz im Gegenteil, die Baustellen, die Herausforderungen und die Probleme an unseren Kindergärten und an unseren Schulen in dieser Stadt werden immer größer. Das ist eigentlich eine Blamage für eine angebliche Bildungspartei wie die NEOS. (Beifall bei den GRÜNEN und von GR Harald Zierfuß.)

 

Ich habe es in einer meiner letzten Reden vor der Wahl auch schon einmal hier angesprochen. Erfolgreiche Bildungspolitik zeichnet sich nicht dadurch aus, dass man einfach mehr Geld ausgibt und mehr in das System hineinschüttet. Erfolgreiche Bildungspolitik zeichnet sich dadurch aus, dass Schülerinnen und Schüler, dass Kinder am Ende ihrer Bildungslaufbahn mehr Chancen haben, dass sie besser in der Schule sind, dass sie

 

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