Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 110
gestanden. Und die waren natürlich nicht glücklich über die Antworten, die sie bekommen haben. Das waren Menschen, die aufgezeigt haben, welche Alternativen es gäbe, die vorgerechnet haben, was ist. Die haben, glaube ich, 77 Fragen gestellt, und es ist bis jetzt keine einzige beantwortet worden.
Das ist nicht in deinem Ressort, aber ich möchte nur aufzeigen, wie man mit den Menschen umgeht. Die sind natürlich sehr stark geworden und haben auch immer ein mediales Interesse gehabt. Wenn man die Leute nicht informiert, sondern einfach vor Tatsachen stellt und dann sagt, blöd, ihr könnt nicht zu- und könnt nicht wegfahren, könnt nicht hinfahren, kommt nicht heim, kommt nicht weg. Dann könnte man den Verdacht haben, dass ihr einfach wolltet, dass die Menschen vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Und das macht man nicht. Wenn das nicht so ist, würde ich gerne eine Erklärung haben, warum die Anrainerinnen und Anrainer nicht informiert wurden. Wir reden morgen noch einmal darüber, ich freue mich schon auf die Antwort. (Beifall bei der ÖVP.)
Und dann gilt das ja nicht nur für die Anrainerinnen und Anrainer aus der Kleingartensiedlung Wasserwiese, die über 800 Häuser hat, und in jedem Haus wohnen zumindest zwei Leute - also rechnet euch einmal aus, wie viele Leute ihr gerade wirklich vergrämt habt -, sondern das Interessante ist ja auch, dass vom Stadionbad die U2 zum Stadion nicht mehr fährt. Also, die U2 fährt schon, aber der Bus fährt ja dort auch nicht mehr, und die Meiereistraße wird gerade aufgerissen. Das heißt, bis jetzt hat man zwei Busstationen gebraucht, dass man zum Stadionbad kommt. So, jetzt fahren die Leute dort hin, es fährt kein Bus. Es gibt aber sonst auch nichts, es gibt keine Alternative, es gibt keine Abholmöglichkeit, es gib nichts. Und dann sagen die Leute - haben wir ja auch im Kurier gelesen -, das ist irre, ich gehe jetzt einen Kilometer in die Richtung. Von der Wasserwiese geht man übrigens über zwei Kilometer zur U2-Station oder zum nächsten öffentlichen Verkehrsmittel. Auch die Stadionbadjahreskartenbesitzer und die Besucher sind nicht informiert worden, kein Aushang, nichts, nicht einmal bei der U2. Sorry, Bus fahrt nicht mehr, geht zu Fuß, zieht euch Schuhwerk an, weil es dauert ein bisschen länger, wir wollen dafür sorgen, dass ihr den Sprung ins kühle Nass auch wirklich genießt. - Also das sind so Dinge, wo man sich dann wirklich denkt, warum arbeitet ihr so mit den Menschen und mit den Anrainerinnen und Anrainern. Und es sind viele, die eine Saisonkarte haben beim Stadionbad. Es gibt jetzt nur noch eine …
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Sabine, du hast noch 20 Sekunden, dann ist die Fraktionsredezeit aus.
GRin Sabine Keri (fortsetzend): Ganz kurz, es gibt Menschen, die haben eine Saisonkarte, würden diese gerne zurückgeben, weil sie einfach diesen Weg nicht mehr gehen möchten. Ich finde, das ist zumindest das Geringste, was man tun kann, und auch hier haben wir Anträge eingebracht. - Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Das waren elf Minuten und damit ist die Redezeit für die ÖVP verbraucht. - Als Nächste ist Frau GRin Mag. Pipal-Leixner zu Wort gemeldet. Selbst gewählte Redezeit zwölf Minuten, das ist auch die Fraktionsrestredezeit. - Bitte schön.
GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Herr Vorsitzender, lieber Herr Stadtrat, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörende!
Ich habe mich gestern am Heimweg daran erinnert, wie meine erste sommerliche Gemeinderatssitzung 2021 war. Wir waren damals Corona-bedingt noch im großen Festsaal drüben, der nicht klimatisiert war, und uns ist allen der Schweiß runtergeronnen. Heute geht’s uns besser, es ist sehr angenehm hier im Saal, zumindest für mich. Ich trage kein Sakko wie viele Herren, ihr tut mir ein bisschen leid. Aber ich glaube, es ist auch mit Sakko gut auszuhalten. Hier ist es fein, aber wenn wir rausgehen in unsere wahrscheinlich nicht klimatisierten Wohnungen, oder Menschen, die im Freien arbeiten, in nicht klimatisierten Räumen arbeiten, dann schaut es schon anders aus. Und ja, es wird auch nicht besser werden in Zukunft, wir haben immer mehr Hitzetage. 2024 waren es 45 Hitzetage in Wien, mit über 30 Grad. Besonders belastend sind auch die vielen Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt, wo also auch ein Lüften nicht wirklich Erleichterung bringt, und davon gab es 2024 26 Nächte.
Die städtische Hitze ist real, sie ist belastend, besonders für vulnerable Gruppen, vor allem für Menschen mit Erkrankungen, für ältere Menschen, für kleine Kinder. Dann kommen noch Extremwetterereignisse dazu wie vorigen September das Hochwasser, das für Wien zum Glück glimpflich ausgegangen ist. Nun werden vielleicht nicht jedes Jahr diese Extreme eintreten wie 2024, aber der Trend ist ganz klar sichtbar. Es wird immer heißer, und es gibt immer mehr Extremwetterereignisse, Starkregen, Überschwemmungen, Trockenperioden. Und unsere Aufgabe gerade als Stadtpolitik ist es, hier entgegenzusteuern, einerseits durch Klimaschutz, aber auch ganz stark durch Klimawandelanpassung. Wir haben auch schon in der vorigen Periode der rot-pinken Stadtregierung ganz viel gemacht in diesem Bereich, in Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Mein Kollege Stefan Gara hat zum Thema Klimaschutz schon sehr viel gesagt, ich möchte nun zur Klimawandelanpassung kommen.
Ein wichtiger Punkt ist da natürlich der städtische Grünraum. Da geht es in erster Linie darum, den Menschen in ihrer direkten Wohnumgebung diese städtischen Klimaanlagen zu bieten - Grünräume, Parks, begrünte Straßen, schattige Gehwege, ein Bankerl, wo man sich in den kühlen Schatten zurückziehen kann. 2024 haben wir vier neue Parkanlagen errichtet und 40 bestehende umgestaltet, haben da auch oft mit naturnahen Wiesen gearbeitet, die nur zwei Mal im Jahr gemäht werden, und somit auch die Mikrodiversität gefördert. Wir haben 40 Projekte zum Straßenbegleitgrün umgesetzt, das ist eine Schnittstelle des Ressorts Stadtplanung mit dem Ressort Klima und Umwelt, die Stadtplanung plant diese Straßenumgestaltungsprojekte und die MA 42 setzt dann die Begrünung um. Ein großes Ding, das uns voriges Jahr gelungen ist, ist das neue Baumschutzge
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