Gemeinderat, 2. Sitzung vom 24.06.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 104 von 110
kurz davor, die Marke von 300 Megawatt Peak zu knacken und das noch immer nicht Ende des Jahres 2025. Wir haben die Emissionen im Gebäudebereich halbiert, wir haben den Wiener Wärmeplan gemacht und damit skizziert, wie die Klimazukunft beim Bauen ausschauen kann. Da kommt die Wohnbaustadträtin Kathi Gaál gerade richtig hinein, weil sie eine derer ist, die das umsetzt.
Oder unsere Grünraumoffensive: 400 000 Quadratmeter neue und neu gestaltete Grünräume haben wir uns vorgenommen, 500 000 Quadratmeter sind es geworden und lieber Kilian Stark, gerne vergleichen wir uns dabei mit Paris, das einen Grünraumanteil von 23 Prozent hat. In Wien sind es 53 Prozent, und wir haben ihn weiter ausgebaut. (Beifall.)
Renaturierungsmaßnahmen im großen Stil, die unser Bürgermeister angestoßen hat, der größte Coup war sicherlich der Ankauf des Güterbahnhofes Breitenlee, viele kleine und größere Projekte, wenn es darum geht, noch mehr Wald in die Stadt zu bringen. Bei den kleinen sind es die Wiener Wäldchen, davon gibt es jetzt schon 14, allein im letzten Jahr sind fünf gepflanzt worden.
Es gibt 1 600 Trinkbrunnen mittlerweile, das sind so viele wie in ganz Deutschland. Die Fertigstellung des Wasserbehälters am Schafberg ist ein absolutes Highlight, eine Steigerung von 23 auf 60 Millionen Liter Speichervolumen. Damit haben wir die Wasserversorgung von Ottakring, Hernals, Währing, Floridsdorf und der Donaustadt gesichert.
100 Jahre Wien Kanal, ein Jubiläum hat zugleich das allergrößte Projekt in der Geschichte von Wien Kanal gebracht. Mit dem Wiental-Kanal, der vor allen Dingen den Wienfluss und auch die Stadt bei Starkregenereignissen sichern soll, schreiben wir Geschichte. Last but not least, um ein paar Punkte zu nennen, haben wir mit einem Abfallwirtschaftsplan gezeigt, was es heißt, Expertinnen und Experten über ein Jahr einzubinden, um die Ziele für eine Kreislaufwirtschaftsstadt der Zukunft zusammenzuschreiben, und zwar Ziele in richtig, richtig großem Stil. Die Ordner würden hier vom Rednerpult fallen.
Das alles sind Beispiele für zwei Hauptwörter, die ich mit gelungener Klimapolitik verbinden würde. Sie sind ein Symptom gelungener Klimapolitik, wenn es geschafft wird, und ich sehe auch diese Debatte jetzt als Beispiel dafür und möchte mich dafür auch bedanken. Besonnenheit auf der einen Seite, aber auch Bewusstsein für die Dringlichkeit und damit Tempo auf der anderen Seite zu verbinden. Ich bin der Meinung, dass Klimaschutz am besten mit einer Kombination aus Gelassenheit auf der einen Seite, aber eben Tempo auf der anderen Seite gelingt. Und keine Sorge, damit meine ich nicht, dass ich in Zukunft noch schneller reden möchte.
Warum hebe ich positive Rekorde hervor? - Nun, ich habe schon gesagt, ganz sicher nicht, damit wir uns jetzt auf die Schultern klopfen und zurücklehnen, sondern schon auch bewusst, weil das letzte Jahr, einige Redner haben das erwähnt, auch ein Jahr der Negativrekorde war. Es war ein Jahr, das gezeigt hat, wie dramatisch die Klimakrise auf die Lebensqualität der Bevölkerung einwirkt und diese bedroht, Starkregenereignisse, Hitzewellen und so weiter.
Worauf ich hinaus will, wir dürfen uns von diesen Krisenerscheinungen nicht entmutigen lassen. Im Gegenteil, wir dürfen die positiven Nachrichten zum Anlass nehmen, um einen Schluss daraus zu ziehen. Es gibt keinen Grund, sich auszuruhen, und es gibt viele Gründe, zu arbeiten und konsequent weiterzuarbeiten, weil diese Arbeit Erfolge zeigt. (Beifall.)
Die letzten fünf Jahre haben gezeigt, dass wir im Kampf gegen diesen modernen Goliath Klimakrise, der den Einzelnen oder die Einzelne schon ganz oft auch verzweifeln lässt, eine ordentliche Schleuder in der Hand haben und das sind politischer Wille, Beständigkeit, Weitblick und Mut. Mir geht es darum, genau diesen Weitblick, genau diesen Mut in die Zukunft zu tragen, weil es im Wesentlichen bei all diesen Maßnahmen um eines geht, um eine Steigerung der Lebensqualität.
Unsere Geschäftsgruppe darf sich mit Fug und Recht die Geschäftsgruppe für das gute Leben der Wienerinnen und Wiener nennen, und genau darum geht es. Es geht um die Lebensqualität von mehr als zwei Millionen Wienerinnen und Wienern. Wenn wir von mehr Grünraum reden, dann reden wir zugleich von weniger Asphalt, mehr Schatten, von kühlerer Umgebung und sauberer Luft. Wenn wir von mehr erneuerbarer Energie reden, dann reden wir von Leistbarkeit, von stabilen Preisen. Wenn wir von Öffi- und Radausbau reden, dann reden wir von kürzeren Wegen, von weniger Kosten, von einer Reduktion von Treibhausgasen und damit immer mehr Lebensqualität.
Damit werden wir nicht aufhören, wir haben uns auch darauf verpflichtet. Sie als Landtagsabgeordnete haben mit dem Klimaschutzgesetz - Wien ist das erste Bundesland mit einem Klimagesetz mit allen drei Ks - die Verpflichtung dazu abgegeben. Wir werden da ganz sicher nicht leiser werden, im Gegenteil, mit einem Ziel. Dieses lebenswerte Wien, die Stadt mit der größten Lebensqualität, soll keine Momentaufnahme sein, sondern ein Dauerzustand. (Beifall.)
Damit ist aber auch eines klar: Die vielen, vielen Erfolge, die vielen großen Maßnahmen, die diese Stadt setzt - ja, bereits seit 1999, als wir das erste Klimaschutzprogramm beschlossen haben -, sind nicht das Ende der Fahnenstange, sie sind erst der Anfang. Das Regierungsprogramm steht genau für diese ambitionierte Klimapolitik, mit unserem Fünf-Punkte-Programm für eine lebenswerte Zukunft im Kern.
Dazu gehört, zur Grünraumoffensive noch einmal eine zweite Grünraumoffensive draufzulegen, die regenerative Wende einzuleiten, das heißt, Renaturierung groß zu schreiben, in allen unseren Lebensräumen in der Stadt und mit einer eigenen Biodiversitätsstrategie zum großen Thema zu machen, das Klimapolitik in allen Bereichen beeinflussen wird. Dazu gehört, an einer Stadt ohne Verschwendung zu arbeiten, weil Kreislaufwirtschaft das Zentrale im nächsten Klimafahrplan sein wird, den Sonnenstromturbo zu zünden und das ganz klimaneutral. Das nächste Ziel sind nämlich nicht mehr 250 oder 300 Megawatt Peak, sondern 800. Damit werden
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