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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 25.06.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 52

 

len. Es waren auch die Baudichte und das Verkehrskonzept ein Thema. Und da bin ich nämlich nicht bei der Kollegin, die gesagt hat, es gibt zu viele Parkplätze. Es gibt wie immer ein bisschen zu wenige Parkplätze.

 

Wir sind da in einem Bezirk, wo man doch auf das Fahrzeug angewiesen ist, ja, auch wenn die U-Bahn-Anbindung dort gut ist, alles schön. Aber da wird wieder - ich darf dieses Wort nicht zitieren - drübergefahren, wird den Menschen etwas aufoktroyiert, das eigentlich gar nicht stimmt und das die Leute gar nicht wollen. Also auch hier wäre ein wenig mehr Rücksicht gut. Und wenn jemand mit dem Auto fahren muss, dann braucht er einen Parkplatz.

 

Und es ist immer schön zu sagen, die U-Bahn fährt dort. Und wenn eine Familie Großeinkäufe macht, soll sie das mit der U-Bahn oder mit dem Lastenfahrrad machen? - Ich weiß es nicht. Das funktioniert irgendwie nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Dann wurde auch über Flora und Fauna gesprochen. Die Kollegin hat gesagt, sie ist nächtelang über die Felder gehüpft und hat sich das mit der Bürgerinitiative angeschaut. Auch wir haben sehr viele Fotos und sehr viele Berichte von den Bürgern, die sehr wohl dort ein richtiges Naturhabitat erkennen. Und das wird natürlich dann auch vernichtet.

 

Und ja, wie gesagt, Wohnraum schaffen ist gut, aber vielleicht hätte man ein wenig in der Baudichte und Bauhöhe und in der Abrückung vom Bestand etwas machen können.

 

Grünräume muss ich noch einmal erwähnen. Ja ich weiß schon, dass ihr euch städteplanerisch mit Gartenarchitektur und ähnlichen Dingen beschäftigt und dass da wirklich Planungsbüros beschäftigt sind, die natürlich ein bisschen was verdienen wollen - das ist ganz klar -, die dann schöne Parkanlagen dort entstehen lassen. Das ist in Ordnung. Nur, es ist keine Natur, es ist keine Natur.

 

Die größte Perversion - ich hoffe, ich darf das sagen - ist, wenn man auf betoniertem Grund einen Baum in einem Trog, der auf Metallfüßen steht, pflanzt. Also weniger Natur kann man nicht machen, obwohl es nach Natur ausschaut, ja. Also nur mal so. Ich glaube schon, dass das vielleicht state of the art ist, aber ich glaube nicht, dass es das ist, wonach die Leute suchen.

 

Alles in allem noch einmal meine Einladung. Seht es auch einmal aus einem anderen Blickwinkel! Geht auf die Leute zu und versucht, auch Dinge umzusetzen, die vielleicht etwas kompliziert sind und den ursprünglichen Plan etwas umwerfen! Dann spreche ich von Bürgerbeteiligung, dann kann man sagen, wir holen die Leute ab. Das ist das, was ich euch allen hier von den Menschen, die an uns herangetreten sind, um euch um etwas zu bitten, mitgeben darf. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet: GRin Sucher. Ich erteile es ihr.

 

13.24.18

GRin Cornelia Sucher, BA (SPÖ)|: Vielen Dank für die Worterteilung. - Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrter Herr Berichterstatter! Wir haben es zwar heute schon diskutiert, aber ich sage es für den Kollegen von der FPÖ gerne noch einmal. Bitte, die Partizipation funktioniert gerade in der Stadtentwicklung nicht so, dass man einen Wunschkatalog abgibt und dass dann sozusagen alles davon eins zu eins erfüllt werden kann. Wenn die Welt denn so einfach wäre! Ja, aber das ist sie leider nicht.

 

Und man muss sagen, es ist schon beachtlich. Vielleicht sollten Sie sich wirklich ein bisschen mehr informieren, welche verschiedenen Beteiligungsformate es im Laufe der Stadtentwicklung, der Planung dann auch gibt. Dann wären Sie vielleicht ein bisschen besser informiert und würden sozusagen nicht nur schwarz-weiß zeichnen.

 

Ich denke, das war dort sogar ein sehr gutes Beispiel für Beteiligung - die Kollegin Sequenz hat es auch erwähnt. Es ist sehr wohl auf Forderungen eingegangen worden, die aus dieser Beteiligung gekommen sind. Dass nicht alles immer erfüllt werden kann, ja, eh, das liegt in der Natur der Sache.

 

Und, na ja, wenig bis nichts? Wie haben Sie gesagt? Der Standpunkt bestimmt die Optik? - Ich glaube, zumindest da sind wir einer Meinung.

 

Schauen Sie! Man ist abgerückt, man hat es ein bisschen niedriger gemacht. Und ich meine, es ist eh lieb, dass Sie sagen "ein bisschen Park"! - Ich meine, 2,5 Hektar sind schon nicht nichts, ja.

 

Und darf ich Ihnen sagen, weil Sie sagen, dort soll man nicht bauen, und dort soll man nicht bauen und dort auch nicht. Eigentlich bauen wir dann gar nicht mehr. Dann wird es schwierig. Ich glaube schon, dass es auch unser politischer Auftrag und insofern alternativlos ist, dass wir den Menschen nicht nur leistbaren, sondern auch qualitativen Wohnraum anbieten. Und ich frage Sie: Wo, wenn nicht dort, also zwischen zwei U-Bahnen? - Die Frau Kollegin hat es schon gesagt. Wir haben dort Straßenbahnlinien, mehrere Busse. Wir schaffen mit diesem ganzen sehr durchmischten Gebiet dann dort ... Es kommen auch Bildungseinrichtungen hin, Einkaufsmöglichkeiten, auch neue Querungen für Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrerinnen und Radfahrer.

 

Und bis dato - ich weiß nicht, ob Sie mit der Fläche vertraut sind - hat es sich um eine brachliegende landwirtschaftliche beziehungsweise berufsgärtnerische Fläche gehandelt. Das heißt, die war den Leuten nicht so zugänglich. Das ändern wir jetzt, auch mit einem 2,5 Hektar großen Park, der in der Mitte des Areals, auch unter der U-Bahn, gestaltet werden wird.

 

Und ich lade Sie ein, schauen Sie es sich an, wenn es fertig ist! Ja?

 

Nur, wirklich, ich meine, es ist schwierig. Sie wollen dort nicht bauen, da nicht bauen. Was tun wir dann? Lassen wir es? - Das ist ein bisschen schwierig.

 

Und ich glaube, gerade dort ... Ich meine, die Donaustadt ist einer der am schnellsten wachsenden Bezirke überhaupt. Der Großteil des Bevölkerungswachstums findet bei uns im Bezirk statt. Ich denke schon, dass wir diesen Anforderungen des Wachstums auch mit der Lebensqualität, der Leistbarkeit und der Durchmischung gerecht werden müssen. Und wenn man sich diesen Flächen- und Bebauungsplan wirklich anschaut, ich denke, dass er sehr gut gelungen ist.

 

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