Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 118
von Ihnen bekommen. Dann lautet meine Zusatzfrage: Können Sie das auch für die anderen U-Bahnprojekte - U2/U5 - ausschließen?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Ich gehe nochmal zu Rothneusiedl zurück, weil das ja quasi der Ursprung der Frage war, die Sie gestellt haben. Mir ist wichtig, dass wir noch einmal sozusagen das Projekt ein bisschen verorten: Wo stehen wir gerade mit dem Projekt?
Sie wissen, wir haben sehr intensiv in der letzten Periode am Stadtteilentwicklungskonzept für den Südraum Favoriten gearbeitet, das 2021 fertig war. Wir haben 2023 und 2024 einen wettbewerblichen Dialog gehabt. Dann gab es eben ein Siegerprojekt, das den schönen Namen "Der Grüne Ring" getragen hat, weil es auch ein grüner Ring ist, der da in Rothneusiedl entstehen wird. Ich erspare Ihnen jetzt die Details, die wir uns dazu überlegt haben. Sie wissen, dass es einen sehr großen Grünflächenanteil geben wird. Aber mir ist wichtig, noch einmal in Erinnerung zu rufen, in welchem Stadium wir uns jetzt mit dem Projekt Rothneusiedl befinden.
Also wir haben ein Siegerprojekt, aber der Planungsprozess ist damit wirklich noch lange nicht abgeschlossen. Wir brauchen ja noch Flächenwidmungs- und Bebauungspläne, vertiefende Untersuchungen - Boden, Energie, Mobilität, Citylogistik, Baulogistik, Erdgeschosszonen und, und, und. Erst danach können wir alle detaillierten Planungen machen. Aber was wir vor allem noch brauchen, und was aus meiner Sicht das größte Nadelöhr sein wird, sind einige Umweltverträglichkeitsprüfungen, ja, bei denen man ja, wie Sie wissen, im Vorfeld nie sagen kann, wie viele Jahre das dauert. Wir haben das einerseits beim Städtebau, wo es ja in den letzten Jahren immer wieder auch Einsprüche gegeben hat. Das heißt, die ziehen sich dann für die Busgarage, für die Straßen, für die U-Bahn teilweise über drei, vier, fünf Jahre hin, all die materienrechtlichen Verfahren, wie zum Beispiel Naturschutz. Also da kommt noch einiges auf uns zu, das man nicht in einem halben Jahr erledigen kann.
Wir stehen am Anfang von einem Prozess, den wir intensiv weiterverfolgen und bei dem wir sehr zuversichtlich sind, dass wir da auf einem guten Weg sind. Aber ehrlicherweise muss man sagen, dass man zumindest in den Dreißigerjahren sein wird und dass es sich sicher in die Vierzigerjahre hineinziehen wird, weil es doch ein sehr großer Stadtteil ist, den man nicht in fünf Minuten errichten kann.
Zum Thema U2/U5: Da sind wir mit dem ersten Bauteil mittlerweile wieder auf einem sehr guten Weg. Sie wissen ja, dass das Wienflusshochwasser uns da ein bisschen vor unvorhersehbare Probleme gestellt hat. Da sind wir auf einem guten Weg. Also wir sind sehr zuversichtlich, dass wir 2030 Matzleinsdorfer Platz in Betrieb nehmen werden können.
Was die zweite Ausbaustufe betrifft, sind die Wiener Linien auch zuversichtlich, dass wir das bis 2035 schaffen werden - sofern es keine weiteren unvorhergesehenen Naturkatastrophen oder andere Katastrophen gibt, sage ich jetzt einmal dazu. So etwas wie das Wienflusshochwasser haben wir zwar schon oft gehabt, es hat aber bisher nie diese Ausmaße gehabt, dass es irgendetwas bei einer Baustelle oder beim U-Bahn-Geschehen beeinflusst hätte. Also vorausgesetzt, dass so etwas nicht auf uns zukommt, sind wir sehr zuversichtlich.
Aber wie gesagt, das ist halt ein Zeitpunkt, der noch zehn Jahre vor uns liegt. Sie wissen, dass hin und wieder auch Dinge passieren, die man im Vorfeld so nicht geplant hat. Aber nach heutigem Stand sind wir zuversichtlich, dass wir das gut hinbringen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. GR Resch, bitte.
GR Klemens Resch (FPÖ): Guten Morgen, Frau Stadträtin! Ich würde gerne von Ihnen wissen, ob Sie garantieren können, dass es beim U2/U5-Projekt keinen Baustopp geben wird und dass es keine Verzögerungen auf Grund von Sparmaßnahmen geben wird, sondern das Projekt inklusive der Station Hernals bis 2035 abgeschlossen wird.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Ich antworte immer: Wenn Sie mir garantieren können, dass es keine weiteren Katastrophen gibt oder keine weiteren Vorfälle, die uns daran hindern. Ich kann Ihnen sagen, dass wir zum heutigen Zeitpunkt keinen Baustopp vorhaben, ja. Ich weiß nicht, woher Sie Ihre Informationen beziehen. Sie haben ja in den Medien sehr breit gestreut, dass es einen Baustopp geben wird. - Das stimmt nicht. Wir sind auf einem guten Weg, wie ich es gerade gesagt habe. Ich glaube, ich muss jetzt nicht wiederholen, was ich der Frau Kollegin geantwortet habe, dass wir 2030 Matzleinsdorfer Platz eröffnen können. Und wir haben keinen Baustopp vor.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Frau GRin Dipl.-Ing. Olischar.
GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP): Guten Morgen, Frau Stadträtin! Ich hätte auch einige brennende Fragen zum U-Bahn-Ausbau, die interessant wären, aber es interessiert mich auch, da Rothneusiedl angesprochen wurde, ein anderes Stadtentwicklungsgebiet, das de facto auf seinen Ausbau wartet - und das ist die Seestadt. Es sind verschiedenen Gegebenheiten, die diesen Weiterausbau verzögern, und mich würde jetzt interessieren: Was sind denn die Szenarien für die Weiterentwicklung der Seestadt?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Also vielen Dank, dass Sie den Punkt ansprechen. Das ist etwas, das mich wirklich massiv schmerzt. Ich sage immer, es ist Wüste Gobi mit U-Bahn-Anschluss. Wir haben dort eine Schnellbahn, wir haben eine U-Bahn, wir bauen jetzt die Linie 27 hin, die wir bauen mussten, weil wir andere Stadterweiterungsgebiete damit erschließen. Wir könnten dort mit einem Fingerschnippen tausende Wohnungen mit einer exzellenten öffentlichen Infrastruktur hinbauen, wir haben dort Parks, ja. Also alles ist bereit, und
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