Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 118
te wurden konkrete Ideen für zum Beispiel sichere Schulwege, Freizeitmöglichkeiten oder noch mehr Umweltmaßnahmen auf den Weg gebracht. Auch sehr viele kleine und sofort spürbare Verbesserungen wie barrierefreie Schulwege bis zu neuen Bäumen in Parks konnten umgesetzt werden. Das heißt, diese neue Strategie knüpft an die alte an und baut auch auf die alte auf, sie ist keine Neuschöpfung, sondern eine Weiterentwicklung. Und genau darum geht es auch in dieser Aufschwungskoalition, dass wir Ideen, die wir haben, immer wieder neu überdenken und adjustieren, denn was wir nicht brauchen und vor allem der nächsten Generation bitte nicht beibringen wollen, ist, dass sie nur mitmachen dürfen, wenn sie starre Vorgaben erfüllen, das bedeutet nicht Partizipation und auch nicht Demokratie. (Beifall bei den NEOS und von GRin Marina Hanke, BA.)
Die aktuelle Befragung wurde wissenschaftlich begleitet und bewusst so angelegt, dass es ein repräsentatives Bild durch die ganze Stadt geben kann. Es wurden also nicht nur Kinder einer Altersgruppe oder einer bestimmten Schule befragt, sondern wir haben uns wirklich redlich darum bemüht, einen Querschnitt über die ganze Stadt zu ermöglichen. Das heißt, wir haben Kinder aus Kindergärten und Volksschulen befragt, SchülerInnen verschiedener Schulstufen, Jugendliche in Jugendzentren und auch junge Erwachsene, die kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen.
Was mir besonders gefällt, und ich habe das auch bei der Eröffnung von Wienopolis mitbekommen, natürlich denken Kinder und Jugendliche zunächst einmal vielleicht an sich selbst und an ihr eigenes Umfeld, wenn sie zum Beispiel daran denken, dass sie Kinderspielplätze besser ausbauen wollen. Aber was mich besonders stolz macht und besonders froh und mutig für die Zukunft stimmt, ist, dass die Kinder und Jugendlichen vor allem auch an andere Kinder und Jugendliche denken, vor allem an jene, denen es vielleicht nicht so gut geht wie ihnen selbst. Das zeigt, dass wir eine wunderbare, funktionierende junge Bevölkerung in Wien haben, die die Gefahren, aber auch die Möglichkeiten dieser Stadt erkennt. Und genau das ermöglichen wir ihnen mit der Kinder- und Jugendstrategie. (Beifall bei den NEOS.)
Diese Umfrage ist aber tatsächlich nur eine Säule, mit der wir arbeiten. Genauso wichtig ist das Kinder- und Jugendparlament, wo Delegierte über Monate hinweg in neuen Ausschüssen debattieren und arbeiten, sich austauschen, ihre Ideen abwägen können, und eben dort lernen können, was eine gemeinschaftliche Willensbildung tatsächlich bedeutet. Das ist Demokratieförderung in reinster Kultur und dem nicht zuzustimmen, finde ich tatsächlich sehr verantwortungslos, liebe Kolleginnen und Kollegen links und rechts.
Ganz konkret ist mir ein Beispiel in Erinnerung geblieben. In einem der Ausschüsse haben Jugendliche erzählt, dass sie zu wenig öffentlichen Raum haben. Mir persönlich sind konsumfreie Zonen in Wien - ich komme aus dem 1. Bezirk - immer schon ein wichtiges Anliegen gewesen. Das haben wir konkret in der Kinder- und Jugendstrategie festgehalten, das heißt, das ist schon eine konkrete Maßnahme, die wir vorhaben.
Es gibt die Bezirksjugendparlamente, es gibt die Kinder- und Jugendmillion, die ich schon erwähnt habe. Aber nicht jeder möchte sich öffentlich und live engagieren. Dafür kann man das online machen, unter "mitgestalten.wien.gv.at". Das ist ein bisschen sperrig, drückt aber genau das aus, was die Kinder und Jugendlichen machen sollen.
Wie gesagt, die neue Kinder- und Jugendstrategie basiert auf den Erkenntnissen der letzten Strategie und auch dem, was die Kinder und Jugendlichen gemacht haben. Uns ist besonders wichtig, hier einen Rahmen zu setzen, der nicht starre Vorgaben gibt, sondern immer wieder die Möglichkeit bietet, auch neue Ideen einzubringen. Ganz aktuell sind das zum Beispiel sichere Wege, leistbare Freizeitangebote, gute Schulen. Und natürlich durch die aktuellen Krisen der letzten Jahre bedingt sind hier noch andere Dinge in den Vordergrund gerückt, wie zum Beispiel die psychische Gesundheit, Klimaschutz oder leistbares Wohnen. Somit entsteht ein Gesamtbild von den jungen Menschen dieser Stadt, was sie brauchen, was auch ein Auftrag ist für uns, was wir der nächsten Generation mitgeben und wie wir ihr ein gutes Leben nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft ermöglichen. (Beifall bei den NEOS und von GRin Marina Hanke, BA.)
Besonders wichtig dabei ist, nicht nur von uns, sondern auch von der Kinder- und Jugendanwaltschaft wird die Umsetzung geprüft und die Ergebnisse kommen jedes Jahr in den Gemeinderat. Damit ist das nicht nur eine Momentaufnahme für einige Monate, sondern ein fester Bestandteil unserer Arbeit hier im Haus. Und ich sage Ihnen ganz bewusst, dass das ein Kulturwandel ist. Denn wie schon gesagt, wir lassen den Kindern und Jugendlichen Raum mitzugestalten, zu überlegen, zu entscheiden, und geben ihnen eben nur einen Rahmen vor und keine fixen, starren Vorgaben, indem wir sagen, du darfst nur mitmachen, wenn du das und das erfüllst. Das genau machen wir nicht, und das ist auch genau der Weg dieser Aufschwungskoalition. (Beifall bei den NEOS.)
Ganz kurz, wir werden es heute eh noch öfters hören, zu den Inhalten der Strategie. Wir haben Klima, Natur und Umwelt, das bedeutet natürlich mehr Grünräume, mehr Bäume, weniger Müll, öffentlicher Raum und Mobilität. Kinder wollen sichere Schulwege, Jugendliche wollen sicher zum Schulweg radeln, Freizeit und Kultur bedeuten natürlich die Parks, die Spielplätze, aber natürlich auch leistbares Kulturangebot. Bildung und Schule. Genau unser Thema. Wir wollen natürlich den Jugendlichen und Kindern dabei helfen, zeitgemäße Lehrpläne zu bekommen, an deren Entwicklung sie auch selbst mitarbeiten können. Die Jugendlichen und Kinder beschäftigen sich auch mit Arbeit und Finanzen. Man mag es gar nicht glauben, denn viele denken tatsächlich an die Zukunft. Es geht ihnen darum, dass alle gute Jobmöglichkeiten haben, dass sie eine Chance am Arbeitsmarkt bekommen, durch gute Praktika zum Beispiel. Gesundheit und Soziales. Ich habe es schon erwähnt, vor allem die psychische Gesundheit hat in den letzten Jahren bei Kindern und Jugendlichen sehr gelitten. Es
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