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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.09.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 118

 

lich einiges her. Dann bestimmt man Maßnahmen und Ressourcen, um diese Ziele zu erreichen. Diese Ziele sind aber nicht ein Satz für jeden und für alles und überhaupt, sondern ein Ziel in einer Strategie ist eine messbare Einheit, sonst ist es keine Strategie. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Es braucht einen dynamischen Rahmen, der immer wieder angepasst wird, damit man eben dieses Ziel erreicht, das messbar ist. Und das habt ihr nicht. Wenn man sich die IFES-Umfrage durchliest, dann steht eigentlich ganz klar drinnen, was sich die Jugendlichen und Kinder wünschen. Und ich habe mir dann gedacht, wie ich mir das durchgelesen habe, wo finden wir denn das wieder? Hat es euch vielleicht nicht gefallen, was dort drinnen gestanden ist und ihr habt deswegen den professionellen Pfad verlassen? - Das war das erste, was ich mir gedacht habe, dass es euch nicht gefällt. Denn wenn man liest, was sich die Mehrheit der Jugendlichen und Kinder wünscht, wo sind die Probleme?

 

Meiner Meinung nach müsste man, wenn man eine Kinder- und Jugendstrategie für diese Stadt entwickelt, wenn man eine Strategie entwickeln möchte, damit sich Kinder und Jugendliche abgeholt fühlen und sich in dieser Stadt entfalten können, dann muss man sich die Probleme auch anschauen, die sie aufzeigen, und dafür muss man dann Lösungen finden. 78 Prozent der Jugendlichen finden den Schmutz und den Müll in öffentlichen Bereichen als großes Problem. 58 Prozent der Jugendlichen finden die Beschädigungen im öffentlichen Bereich als nicht tragbar. 54 Prozent der Jugendlichen leiden unter der Lärmbelästigung, 51 Prozent unter der Hitze. - Seite 20.

 

Das sind die Probleme, die die Jugendlichen aufzeigen. Dazu finde ich keine Lösung. Normalerweise geht man mit diesem Bereich, mit diesen Dingen dann in die nächste Instanz, wie die Kinder- und Jugendparlamente und sagt, das ist, was ihr als Probleme aufgezeigt habt und dafür brauchen wir und entwickeln wir gemeinsam Lösungen. (GRin Mag. Dolores Bakos, BA: Eben!) Das habt ihr nicht gemacht. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Es tut mir leid, vielleicht habt ihr es gemacht, und wir lesen es nicht. Wir sehen das hier nicht. Herr Kollege Burian ist draußen gestanden und hat von Klima und Natur und Umwelt gesprochen, und jeder will einen Baum pflanzen und hurra. Nein, die Kinder wollen etwas anderes, das zeigt diese IFES-Umfrage, und das lese ich hier nicht. (Beifall bei der ÖVP.) Und ich werde echt stinksauer, wenn ihr sagt: Oh, ihr stimmt nicht mit, und ihr wollt ja die Kinder und Jugendlichen nicht mitreden lassen. Schwachsinn. Wir wollen, dass sie mit ihren Problemen ernst genommen werden. (Beifall bei der ÖVP.) Entschuldigung, da werde ich immer emotional, wenn man uns erklärt, was wir nicht wollen.

 

Eine Sache, über die ich schon auch noch reden möchte, weil sie wirklich ein Punkt ist, der jetzt von niemandem gekommen ist, ist das Sicherheitsgefühl bei den Teenagern im Alter von 16 bis 17 Jahren. Das wird nicht erwähnt. Das hat den Tiefpunkt erreicht. Es ist nicht meine und unsere Definition, sondern das steht so in eurem Bericht. Das Sicherheitsgefühl erreicht bei Teenagern im Alter von 16 bis 17 Jahren einen Tiefpunkt. (Zwischenruf von VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, MSc.) - Soll ich dir die Seite auch sagen, Bettina? (VBgm.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Du hast gesagt, es steht nicht drinnen!)

 

Nein, es ist nicht von uns, was ich hier sage, sondern ich zitiere aus eurem Bericht: "Das Sicherheitsgefühl erreicht bei Teenagern im Alter von 16 bis 17 Jahren einen Tiefpunkt. In dieser Gruppe fühlen sich nur noch 43 Prozent der Befragten sicher oder eher sicher." - Das heißt, die Mehrheit dieser 16- und 17-Jährigen fühlt sich in Wien nicht sicher. Das ist genau das Alter, wo unsere Kinder flügge werden, wo sie hinauswollen, wo sie hinausgehen.

 

Wenn ich dann höre, wir haben das großartige Veranstaltungskonzept umgesetzt, das Gesetz beschlossen, wo es um Veranstaltungen für 300 Teilnehmer geht, wenn ich jetzt höre und auch lese, der "Rettungsanker" ist eine Superinitiative seit 2019 (GRin Mag. Dolores Bakos, BA: Genau!) und wir wissen, dass viele Unternehmer und Unternehmerinnen von Klubs das nicht kennen, dann muss ich mich fragen: Wo sind denn bitte die Pläne? Wo seid Ihr hingegangen und habt mit den Jugendlichen darüber geredet, was sie gerne hätten? - Wir haben das Problem als Eltern, dass wir unsere Kinder nicht in dem Rahmen, den das Jugendschutzgesetzes hergeben würde, in diese Stadt hinauslassen können, weil das Vertrauen fehlt, dass unsere Kinder wieder sicher nach Hause kommen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich könnte jetzt auch noch vorlesen, was bei den jungen Mädchen steht. Das mache ich jetzt auch noch, weil ihr immer sagt, wir stimmen nicht zu, weil wir das nicht wollen. Also es steht in eurem Bericht, dass man Mädchen und junge Frauen schützen und stärken soll und da steht: "Zur tatsächlichen Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen gehört, dass sie sich im öffentlichen Raum angstfrei und sicher bewegen können. Das ist bisher nicht der Fall: Mädchen empfinden öffentliche Räume teils als für sie nicht sicher. Sie prangern sexualisierte Übergriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln an und empfinden Umkleidekabinen und öffentliche WCs als unsicher."

 

Dann lese ich, was die Stadt vorhat, um das zu ändern, und ich lese nichts Neues - nichts Neues! Und der Status quo … Das ist der Status quo! Da müsst Ihr euch wirklich etwas Besseres einfallen lassen, als ein Papier herzugeben und es Strategie zu nennen. (Beifall bei der ÖVP.) Das ist das Problem, und das ist genau die Sache, warum wir dagegen stimmen. Es ist von der IFES wirklich viel da, und es ist nicht so angegangen, wie man eine Strategie angeht. Es ist keine Strategie, deswegen stimmen wir auch nicht zu. Und die Problemfelder, die die Kinder und Jugendlichen mehrheitlich angegeben haben, werden nicht beachtet beziehungsweise nicht in dem Ausmaß beachtet, wie sie es gerne hätten. Die Kinder wünschen sich Folgendes: eine saubere und sichere Stadt. Dafür habt ihr keine Lösung. (Beifall bei der ÖVP.)

 

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