Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 118
der letzten Jahre. Das ist nicht ein Sie-mussten-sich- damit-auseinandersetzen, sondern wir haben sie ganz aktiv darum gebeten - sie haben auch ganz aktiv ihre Meinung mitgegeben -, weil uns das so wichtig war.
Das Win-Win auf der anderen Seite ist, dass Kinder und Jugendliche aber auch sehr viel mitnehmen durch diesen Prozess. Das sind sehr plakative Dinge, wie demokratische Kenntnisse zu erlernen, was es bedeutet, Kompromisse zu schließen, wir haben es heute schon gehört, aber auch Eigen- und Fremdverantwortung wahrzunehmen, vielleicht auch die sozialen Realitäten anderer Menschen durch eine andere Brille zu erblicken, vielleicht Dinge zu lernen, die man so vorher noch nicht gesehen hat und vieles Weitere mehr.
Ich möchte noch auf ein paar Punkte zu sprechen kommen, vor allen Dingen von dir, Kollege Löcker. Es gibt einen Unterschied zwischen der Kinder- und Jugendmillion und der Kinder- und Jugendstrategie. Die Kinder- und Jugendmillion entstammt der Kinder- und Jugendstrategie. Natürlich hat die Kinder- und Jugendmillion sehr viel konkretere Maßnahmen, weil das eben in diesem Prozess, dem Co-Creation-Prozess, entstanden ist, jeweils zu diesen Zeitpunkten der Kinder- und Jugendmillion.
Nur zur Info, du hast von der Kinder- und Jugendmillion gesprochen, als du über die Projekte der "Verde" gesprochen hast. Kinder- und Jugendstrategie, warum das sozusagen ein bisschen flexibel gehandhabt wird mit diesem Mal, das habe ich jetzt eben auch erklärt. Wenn die Kritik kommt, dass kaum etwas umgesetzt wurde, und das hat mich an der OTS schon sehr geärgert, das möchte ich hier noch einmal berichtigen. Es wurden, meine Kollegin Hanke hat es auch schon angeführt, in absoluten Zahlen, 77 Prozent umgesetzt oder sind in laufender Umsetzung. Es sind 19 Prozent gerade in Bearbeitung. Und dann gibt es ein paar Fälle, das gebe ich zu, wo sich einfach die Bedingungen so weit geändert haben, dass wir uns da noch immer bemühen, aber wo es auf Grund geänderter Umstände teilweise schwieriger geworden ist. Das ist etwas, wo wir halt auch keine Glaskugel haben. Ich hoffe da eben auch auf Verständnis.
Wenn kritisiert wird, dass zu wenige mitgemacht haben, dann möchte ich noch einmal auf diesen Prozess zu sprechen kommen, dass wir auch die alte Kinder- und Jugendstrategie nicht über den Haufen werfen wollten. Zweitens war es mir auch ganz besonders wichtig, dass wir stets aktuell sind und jedes Jahr durch das Kinder- und Jugendparlament immer ganz genau wissen, was den Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennt.
Das ist so viel wertvoller, als jetzt für einmal zum Beispiel 10 000 zu befragen und danach ist es uns für die nächsten zehn Jahre, unter Anführungszeichen, plakativ gesagt "wurscht". Darum geht es nicht. Es geht darum, in diesen rasant sich wandelnden Zeiten immer up to date zu bleiben. Und wenn du sagst, es braucht eine eigene Arbeitsgruppe, dann darf ich verkünden, diese Arbeitsgruppe - sogar mehrere, nämlich mit unterschiedlichsten Stakeholdern, um wirklich alle Perspektiven hineinzubekommen - gibt es schon.
Ich möchte zum Schluss kommen und da in eine sehr ähnliche Kerbe schlagen wie Kollegin Hanke. Es gibt "Junges Wien", das ist die Koordinierungsstelle, wo alle Parteien - bis auf die FPÖ, weil die FPÖ sowieso nie zugestimmt hat bei Kinder- und Jugendpoststücken und die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit grundsätzlich nie auf Widerhall bei ihr gestoßen ist - immer die Einladung haben, in den Vorstand von WienXtra zu gehen - das war (in Richtung der GRÜNEN) Kollege Öztas, by the way! - und dort mitzuarbeiten. Dort wurden all diese Dinge schon vor Monaten, vor einem halben Jahr und noch länger zurück, vorgestellt, besprochen, es wurde Feedback eingeholt. Von den GRÜNEN kam wenig bis gar nichts.
Ich bitte noch einmal darum, das ist eine herzliche Einladung - ich bin nicht mehr Jugendsprecherin, aber meine Hand bleibt trotzdem ausgestreckt, ich bin mir sicher, dass das auch für meinen Kollegen Burian gilt, und ich kann das sicherlich auch für Kollegin Hanke sagen -, gemeinsam darüber zu sprechen, wie man Dinge halt macht. Dafür ist diese überparteiliche Kinder- und Jugendarbeit. Die finde ich wirklich sehr wichtig, denn das ist eine Zielgruppe, die ohnehin schon so wenig Lobby hat in der Politik.
Dass wir uns jetzt - Verzeihung - die Schädel einschlagen, ist vielleicht nicht unbedingt das, was sich Kinder und Jugendliche wünschen. Sondern es geht darum, natürlich Kritik zu üben, natürlich Lösungsvorschläge, natürlich Alternativvorschläge einzubringen, aber ich finde es auch immer sehr wichtig, das gemeinsam zu machen, und das für diese Zielgruppe miteinander zu tun. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Ich möchte mich in diesem Sinne ganz herzlich bei den Kindern und Jugendlichen bedanken. Ich möchte mich bei allen Dienststellen, bei allen Institutionen bedanken, die ganz, ganz viel mitgetan und auf Augenhöhe mit den jungen Menschen gearbeitet haben. Ich möchte da auch noch einmal verbindend werden. Ich glaube allen hier in diesem Haus ist es ganz, ganz wichtig, dass man mit jungen Menschen auf Augenhöhe spricht, auf Augenhöhe miteinander umgeht und vor allen Dingen auch gemeinsam Verantwortung für ein zukunftswertes Wien, für ein lebenswertes Wien übernimmt. - Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Vorsitzender GR Armin Blind: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau GRin Berner. Ich erteile es ihr.
GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Schönen guten Mittag, sehr geehrte Damen und Herren, lieber Vorsitzender, liebe Zusehende im Saal und auch via Livestream!
Es ist jetzt schon einiges über die Kinder- und Jugendstrategie gesagt worden. Wir werden, das wissen Sie, prinzipiell partizipative Projekte und politische Bildung meist, aber nicht immer unterstützen. Es kommt auch darauf an, wie sie umgesetzt werden. Wir GRÜNE sehen es auch als unsere Pflicht, auf die blinden Flecken in der Kinder- und Jugendstrategie hinzuweisen, denn diese Strategie kann nur zukunftsweisend und ehrlich sein, wenn sie auch jene mitdenkt, die tagtäglich massi
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