Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 118
Ich habe mir das angesehen, das sind wirklich zehn Blätter. Die wollen dort nicht nur Wohnungen haben, die wollen eine gemischte Widmung haben, dass dort auch Geschäfte hineinkommen, Betriebe, vielleicht sogar Indoor-Sportarten, dass das mit Leben erfüllt wird. Warum das nicht gehen darf, das verstehen wir einfach nicht!
Noch ein kleines Bonmot zum Schluss, ein bitteres allerdings. Dieser BUWOG-Bau, der da aufgezont wird, die drei Stockwerke, die dazukommen, bekommen einen Lift - no na ned. Den dürfen aber die Bewohner, die jetzt schon darunter sind, nicht benutzen. Das erinnert mich irgendwie ein bisschen an diese BAWAG-Geschichte damals auf der Rotenturmstraße. Da ist auch der Generaldirektor im Privatlift hinaufgefahren, und die anderen durften ihn nicht verwenden.
Noch einmal: Die SPÖ und die NEOS haben sich dieser Stellungnahme angeschlossen, die war einstimmig. Ich bin schon ein bisschen überrascht, wie respektlos mit dieser Expertise umgegangen wird, die es in den Bezirken gibt, und mit dem Know-how. Wir werden daher auch im Sinne der Bewohner des Grätzels, aber auch aus Respekt für die Stellungnahme aller Bezirksparteien dieser Widmung nicht zustimmen. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Resch, und ich erteile es ihm. - Bitte.
GR Klemens Resch (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!
Als Döblinger ist es mir eine besondere Freude, heute über Hietzing sprechen zu dürfen. Es gibt ein Thema, das die Hietzinger derzeit massiv beschäftigt und das deshalb, weil bei den Buslinien 53A, 54A, 54B in Hietzing mit 25. August eine neue Linienführung eingeführt wurde. Der Wolfrathplatz und Ober St. Veit sind seither die zentralen Umsteigeknoten. Offiziell hieß es wie so oft: dichtere Intervalle, kürzere Wartezeiten, bessere Anbindungen. Doch die Realität im Grätzel sieht völlig anders aus und viele Menschen vor Ort sind mit der neuen Linienführung völlig unzufrieden.
Deshalb haben auch innerhalb weniger Tage sehr viele Hietzinger, sehr viele Anrainer eine Petition unterschrieben. Es sind inzwischen schon über 800 Personen. Und zwar nicht, weil sie prinzipiell gegen Veränderungen sind, sondern weil sie tagtäglich die negativen Folgen dieser Linienführung in Hietzing spüren.
Es gibt zusätzliche Umstiege, teils bis zu dreimal, wo es früher eine direkte Anbindung gab. Es gibt längere Fußwege, die gerade für ältere Menschen oder Personen mit einer Mobilitätseinschränkung kaum zumutbar sind. Es gibt ein Nadelöhr rund um den Wolfrathplatz, wo Busse im Stau stehen, Fahrgäste warten und Anschlüsse verpasst werden. Es gibt eine Klinik Hietzing, die für viele Bewohnerinnen und Bewohner plötzlich nur noch mit Umwegen erreichbar ist. Da reden wir nicht über Kleinigkeiten, sondern wir reden über die konkreten Lebensrealitäten der Hietzingerinnen und Hietzinger. Die ältere Dame, die nun 250 Meter weiter gehen muss, der Schüler, der seinen Anschlussbus verpasst, oder das Pflegepersonal, das nicht mehr pünktlich zur Schicht in der Klinik eintrifft.
Das ist ein Produkt dessen, dass die Menschen nicht einbezogen wurden. Deswegen erleben sie jetzt statt Verbesserungen Verschlechterungen. Es gab keine Information, und es gab keine Beteiligung der Anrainer. Sie fühlen sich vollkommen übergangen und das erklärt ja auch die enorme Resonanz auf die Petition und die Welle an Beschwerden, die bei den Wiener Linien eintrifft. Deshalb verlangen wir als FPÖ eine harte Evaluierung mit klaren Kennzahlen zu Fahrtzeiten, zu den Umstiegen und zur Erreichbarkeit. Wir verlangen vor allem eine bessere Anbindung an die Klinik Hietzing und eben eine echte Bürgerbeteiligung.
Ich appelliere an Sie und vor allem an die Frau StRin Sima, dass diese neue Linienführung als das betrachtet wird, was sie eigentlich ist, nämlich eine Testphase. Sie sollten Sie als Testphase betrachten und notfalls die Notbremse ziehen, wenn sich diese massiven Nachteile für die Bürgerinnen und Bürger bestätigen. (Beifall bei der FPÖ.)
Stellen Sie sicher, dass die Menschen in Hietzing verlässlich direkt und ohne unnötige Umwege unterwegs sein können. - Herzlichen Dank! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Mader, auch ein Kollege aus dem 19. - Bitte. (GR Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi: Unsere Antwort, Herr Resch!)
GR Thomas Mader (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrter Berichterstatter!
Ich hatte die Ehre, dass der Herr Kollege Resch aus dem 19. Bezirk vor mir gesprochen hat. Meines Wissens ist es in Döbling immer so gewesen - und ich nehme an, es ist auch in Hietzing so -, dass Buslinien-Fahrpläne oder andere Dinge, die mit dem öffentlichen Verkehr zu tun haben, mit den Wiener Linien, in enger Abstimmung mit dem Bezirk passieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Hietzing anders ist, weil da Döbling quasi angesprochen wurde. (Beifall bei der SPÖ.)
Persönlich sehe ich diese Flächenwidmung und diesen Bebauungsplan als einen verantwortungsvollen und homogenen. Wenn ich vielleicht kurz eingehen darf auf die Kollegin Sequenz. Ich glaube, man kann das BUWOG-Gebäude nicht mit dem Allianzgebäude vergleichen. Da geht es um 40 Wohneinheiten bei der BUWOG und beim Allianzgebäude um ein wirklich Vielfaches. Deswegen ist es auch nachvollziehbar, dass die Wohnbedingungen auf Grund der unzureichenden sozialen Infrastruktur mit der Widmung Wohnbau für das Allianzgebäude nicht mehr gegeben wären, man das jedoch für das BUWOG-Gebäude schon gewährleisten kann.
Das Nächste, wovon ich sage, es ist sehr positiv, ist - das haben Sie ja auch selbst erwähnt (in Richtung der GRin Mag. Heidemarie Sequenz) -, dass dort von der MA 19 eine Schutzzone überarbeitet wurde. Da wurde das Ensemble in der St.-Veit-Gasse aufgenommen und auch die Ordnungsnummern 66 und 68 in der Auhofstraße - und das sehe ich sehr, sehr positiv.
Zurückkommend zum Allianzgebäude. Um eine Nutzungsdurchmischung im Planungsgebiet zu bewahren,
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