Gemeinderat, 5. Sitzung vom 24.09.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 118
der Fassade des Allianzobjekts, das steht ja gar nicht mehr im Akt, das ist nicht einmal ignoriert worden. Das wäre nämlich sinnvoll, denn da gibt es eine große Fassade, die fensterlos ist. Das würde zur Zielerfüllung der Klimaschutzziele des STEP25 beitragen, aber das steht nicht einmal drin. Die Anrainer werden offensichtlich deutlich beeinträchtigt durch Baumfällungen und eine Gebäudeerhöhung bis auf 19 Meter. Das ist ja ein bisschen etwas anderes, wenn man die Fleschgasse betrachtet.
Kommen wir gleich zur Fleschgasse 15-17, das ist um die Ecke. Im Moment steht dort aktuell ein dreistöckiges hufeisenförmiges Gebäude. Da war der Vorschlag der Nachverdichtung. Im Moment gibt es dort ein zwölf Meter hohes Gebäude, das soll jetzt auf 19 Meter, Bauklasse W4, ausgedehnt werden. Die Anrainer sind natürlich nicht beeinträchtigt, wenn man ein Haus um sieben Meter aufstockt. Ich meine, auch das muss man sagen, das ist ein völliger Schwachsinn, was da geschrieben wird von der Magistratsabteilung. Wir lehnen das natürlich komplett ab.
Es entstehen dort 40 neue Wohnungen, das heißt 90 bis 100 Personen werden dort zusätzlich in Zukunft wohnen. Das gefährdet nicht nur das örtliche Stadtbild, sondern es gibt - apropos Barrierefreiheit - keine Barrierefreiheit in diesem Haus, weil nur die obersten Stockwerke mit dem Lift angebunden sind und die bestehenden Wohnungen nicht. Was es zusätzlich dort auch nicht gibt - und wir haben gerade vorher von Verkehrs- und Parksituationen in dieser Gegend gesprochen, das ist nämlich eine Gegend, die fast nur zugeparkt ist -, sind Parkplätze. Dieses Haus verfügt über keinen einzigen Pkw-Stellplatz! Da kommen 90 bis 100 Personen hinein. Es nicht zu erwarten, dass die alle mit dem Fahrrad fahren werden. (Beifall bei der ÖVP.)
Dann gibt es noch eine Schutzmaßnahme, nämlich in der Auhofstraße 68-74. Das sind schöne, alte, historische Gebäude, die bleiben bestandsgewidmet auf 5,5 Meter. Jemand, der neu baut, der also nicht den Altbau erhält, sondern das alte Haus abreißt und einen Neubau hinstellt, darf viel höher bauen. Das heißt, die, die Besitz haben, werden damit eigentlich bestraft, die können nicht einmal das Dach ausbauen. Es ist ein Eingriff in das Eigentumsrecht, den wir komplett ablehnen. Denn die Stadt Wien steht offensichtlich Großbauträgern wie der BUWOG, die in deutschem Eigentum ist, mit Wien gar nichts zu tun hat, sehr kulant gegenüber und im Gegensatz dazu den Privatbesitzern sehr, sehr restriktiv. Die werden gepiesackt bis zum Gehtnichtmehr, wenn sie dort etwas ändern wollen. Das geht so nicht. (Beifall bei der ÖVP.)
Zum Schluss darf ich noch zwei Anträge zu den geänderten Buslinien einbringen. Die Buslinienänderung 53A, 54A, 54B betrifft auch diese Region. Sie wurde Ende August weitreichend geändert. Die Bevölkerung wurde mit einem sogenannten Kaszettel - ich nenne das so, das ist so ein kleiner A5-Zettel - informiert, wo in einer Miniaturgröße - da brauche ich meine Lupenbrille aus dem Operationssaal, dass ich das lesen kann - zu identifizieren war, wie die neuen Buslinien verlaufen.
Das ist relativ unvorbereitet eingeführt worden, das Ziel, das gebe ich zu, war eine schnellere Anbindung an die U-Bahnen und an die Schnellbahn. Das ist ja sinnvoll. Aber der Bereich Ghelengasse, Gemeindeberggasse, Stock im Weg, das ist ein relativ schöner Hügel in Hietzing, war bis jetzt ganz gut angebunden mit zwei Buslinien, und jetzt fährt dort nur noch alle 20 Minuten ein verhungerter Bus vorbei. Das ist natürlich schlecht, weil die Bevölkerung dann erst wieder aufs Auto umsteigt. Es ist vor allem schlecht für alle Schülerinnen und Schüler und für alle, die arbeiten gehen müssen in der Früh. Deswegen bringen wir auch den Antrag ein, dass bei der Linie 54A und 54B besonders zu Schul- und Arbeitsbeginnzeiten zwischen 7 und 9 Uhr die Intervalle verdichtet werden sollen.
Der zweite Antrag ist, dass man diese neuen Linienführungen in sechs Monaten reevaluieren soll, weil es zum Beispiel jetzt so ist, dass eine Buslinie den Hörndlwald anfährt - den Hörndlwald kennen Sie von mir von der letzten Periode ganz gut, den habe ich, glaube ich, 20-mal in meinen Reden gehabt -, und das Ober St. Veiter-Tor beim Lainzer Tiergarten wird ebenfalls jetzt vom Bus im 15-Minuten-Takt angefahren. Beim Ober St. Veiter-Tor am Lainzer Tiergarten gibt es allerdings nur Schrebergärten, die im Winter keinen Betrieb haben. Also bin ich neugierig, was die Leute sagen werden - es ist eine schöne Fahrt, eine sehr schöne Fahrt, aber wenn du in der Früh in die Arbeit fährst, möchtest du nicht unbedingt zum Lainzer Tiergarten kutschiert werden, damit du dann zehn Minuten später bei der U-Bahn bist. Genauso wird es beim Hörndlwald sein. Dort macht nämlich der Bus 15 Minuten Pause. Ich bin neugierig, was die Anrainer sagen werden, wenn der Bus im Winter den Motor laufen lässt während seiner 15-minütigen Pause.
Deswegen braucht es eine Evaluierung, und die Ergebnisse dieser Evaluierung sollen der Bezirksvertretung Hietzing zur Beratung und zur weiteren Information vorgelegt werden. - Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: So, jetzt habe ich aber keine Wortmeldung mehr, die Debatte ist geschlossen, der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wer der Post 21 zustimmt, bitte um ein Zeichen. - Zustimmung bei SPÖ und NEOS gegen FPÖ, GRÜNE und ÖVP, ist daher mehrstimmig angenommen.
So. Ich muss nur noch schnell zwei Anträge registrieren.
Zu den vorliegenden Anträgen: Antrag 1 der FPÖ betreffend Busnetz West-Hietzing: Testphase. Es wird die sofortige Abstimmung verlangt. Wer dem beitritt, bitte um ein Zeichen. - Zustimmung bei ÖVP und FPÖ gegen NEOS, SPÖ, GRÜNE, das ist nicht die erforderliche Mehrheit.
Antrag der ÖVP betreffend Evaluierung Buslinien-Änderungen. Wer dem beitritt, bitte um ein Zeichen. - Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN gegen SPÖ und NEOS, ist nicht die erforderliche Mehrheit.
Und Antrag Intervallverdichtung vor Schulbeginn, auch da wird die sofortige Abstimmung verlangt. - Zu
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