Gemeinderat, 62. Sitzung vom 21.01.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 106
Steiner waren es aktuell 30 Personen und damit um 10 Personen mehr, die jetzt am neuen Standort zur Verfügung stehen.
Das zweite Unternehmen, das ich hier vor den Vorhang holen darf, ist Upnano, ein Hightech-Unternehmen aus Wien, das in der ganzen Welt aktiv ist. Auch das ist eine schöne Erfolgsgeschichte, die die Wirtschaftsagentur hier beschreiben kann und die in Wien stattgefunden hat.
Es ist ein Technologieunternehmen, ein Spin-off der TU Wien, das 2018 gegründet wurde. Mit einer bahnbrechenden Technologie im Bereich des 3D-Drucks hat Upnano nicht nur am internationalen Markt ein starkes Bild abgegeben, sondern auch für Wien als Innovationsstandort.
Die Stadt Wien hat Upnano von Beginn an begleitet. Bereits 2019 unterstützten wir das Unternehmen mit rund 260 000 EUR im Rahmen des Programms „From Science to Products“, um die Miniaturisierung von Prüfkörpern, also eine sehr hochspezialisierte Anwendung, zu erforschen. Damals zählte das Unternehmen gerade einmal 8 Mitarbeiter. Jetzt sind es über 40 Mitarbeiter geworden.
Man sieht also, wie diese Start-ups und Spin-offs von Unternehmungen und Universitäten eine großartige Entwicklung genommen haben. Von Wien aus wurde dann auch eine Gesellschaft in Boston gegründet, um eben auch den amerikanischen Markt entsprechend zu erobern.
Für 2024 wurde bereits eine weitere Förderung in Höhe von 187 000 EUR seitens der Wirtschaftsagentur zugesagt. Damit wird die Entwicklung neuer Methoden unterstützt, um winzige 3D-gedruckte Strukturen effizienter vom Substrat zu lösen. Upnano zeigt, wie Wiener Unternehmen mit der richtigen Förderung ihre Ideen weltweit sehr erfolgreich vermarkten können.
Das dritte Beispiel ist Mila, ein Supermarkt, der ein bisschen anders funktioniert. Weil Wien eben nicht nur eine Stadt der Innovation, sondern auch der sozialen Ideen ist, ist es ein wunderbares Projekt dafür, wie ein Mitmachsupermarkt funktionieren kann, der das Konzept eines genossenschaftlich geführten Nahversorgers verfolgt. Die Idee dahinter: Mitglieder des Supermarkts leisten ehrenamtliche Mitarbeit, um hochwertige, regionale Produkte zu erschwinglichen Preisen an Mann und Frau zu bringen.
Die Wirtschaftsagentur förderte die Konzeptentwicklung dieses Projekts im Jahr 2021 mit rund 100 000 EUR. 2024 unterstützte die Stadt die Verwirklichung eines 850 m² großen neuen Marktes in Meidling mit weiteren Mitteln, darunter 35 000 EUR für Umbauarbeiten und 75 000 EUR für Investitionen in das Geschäft selbst.
Das Besondere an Mila ist jedoch nicht nur das wirtschaftliche Konzept, sondern auch die soziale Komponente. Hier wird nicht nur Nahversorgung angeboten, sondern auch Teilhabe und Gemeinschaft in einem neuen Miteinander gelebt. Die Öffnung des großen Marktes ist jetzt heuer für das Frühjahr 2025 geplant. Der vorläufige Minimarkt in Ottakring dient dafür als Probelauf, um einfach Erfahrungen zu sammeln und dann Hand in Hand in diese große Umsetzung im heurigen Jahr zu gehen.
Ich darf hier vielleicht auch ein kurzes Fazit aus der Gesamtbeurteilung der Wirtschaftsagentur zur Verfügung stellen. Es wurden 2023 in Summe über 1 496 Projekte gefördert und über 7 400 Beratungsgespräche durchgeführt, also eine unglaublich hohe Zahl. Wie schon erwähnt wurden über 34 Millionen EUR an Fördermitteln zur Verfügung gestellt und damit auch 169 Millionen EUR an Investitionen am Standort Wien ausgelöst. Auch das ist eine Zahl, die sich sehen lässt. Damit wurde auch für den Arbeitsmarkt ein wesentlicher Beitrag geliefert. Es konnten damit direkt und indirekt 3 450 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.
Um das auch noch einmal zu sagen: Das Jahr 2024 zeigt bei den Förderungen im Vergleich zu 2023 noch einmal ein starkes Zulegen. Wir haben über 2 500 Einreichungen gesehen und weitere 100 sind in Planung. 878 Projekte wurden bereits gefördert.
Wir haben hier von zugesagten Mitteln in der Höhe von 31,2 Millionen EUR zu berichten. Wir können den Wirtschaftsstandort und die agierenden Unternehmen auch in schwierigen Zeiten sehr stark unterstützen, wie wir es im Jahr 2024 gesehen haben.
Ich habe es am Anfang gesagt: Mit dem neuen Portfolio der Wirtschaftsagentur Wien und den neuen Förderrichtlinien haben wir eben auch den Klimaschutz auf eine neue Priorität gehoben. Auch da wird darauf abgestellt, dass wir eben Diversität, Klimaschutz und Beschäftigung als wesentliche Indikatoren für die Beurteilung einer Förderung heranzuziehen haben.
Ich darf auch einmal mehr sagen, dass insbesondere im Life-Science-Bereich unglaublich viel gelungen ist. Wir haben mittlerweile alle großen Unternehmen hier in Wien. Die werden regelmäßig von der Wirtschaftsagentur serviciert. Beginnend von der Planung bis zur Frage der Bereitstellung von Flächen können wir sehr hilfreich sein. Es ist auch gelungen, in der Seestadt viele neue Aktivitäten zu setzen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. - Die 1. Zusatzfrage kommt von der SPÖ. - Herr GR Hursky, bitte.
GR Christian Hursky (SPÖ): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Die Ausführungen sind ja in dem Fall schon - ich sage einmal - sehr, sehr ausreichend gewesen. Eine Frage bleibt aber für mich trotzdem offen, und zwar: Wir haben mit diesen Aktionen bei diesen Projekten auch enorm viele Arbeitsplätze geschaffen. Wie wird mit den Projekten in Zukunft umgegangen? Wie erfolgt das Monitoring, damit das auch nachhaltig ist?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.
Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Wichtig hinsichtlich der Beratung ist es, glaube ich, schon bevor gefördert wird, den ersten Schritt zu setzen. Ganz besonders wichtig ist uns aber eben das Monitoring über den gesamten Förderablauf. Das bedeutet, das beginnt am Tag eins und endet nicht mit dem letzten Tag, sondern es wird weiter darüber berichtet, wie sich das Unternehmen entwickelt, sowohl hinsichtlich der Umsätze, des Bilanzbildes als auch hinsichtlich der Mitarbeiter, wie viele da beschäftigt
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