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Gemeinderat, 62. Sitzung vom 21.01.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 106

 

Ich werde auch keine Frage stellen. Ich erlaube mir aber, etwas zu den Zahlen zu sagen. Die Gefährdungsanzahlen sind zurückgegangen, aber wir dürfen nicht vergessen: Dahinter liegt ein anderes Prozedere. Das heißt, es gibt sehr wohl Probleme auf den Stationen. Die werden jetzt - auch auf Druck von oben - anders behandelt, sodass es zu keinen Gefährdungsanzeigen mehr kommt. Grundsätzlich ist es aber natürlich gut, wenn da Probleme angegangen werden. Also keine Frage von mir. Danke für die Antwort.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke für diesen Hinweis, den ich natürlich nicht verifizieren oder falsifizieren kann. Ich glaube aber schon, dass wir generell darauf achten und im Blick haben müssen, dass wir mit COVID und Long COVID ja eine immense Weltkrise hatten und dieser Beruf auch einer ist, der jetzt lange Zeit sehr belastet war - ob im Pflegebereich oder im ärztlichen Bereich.

 

Das heißt, wir müssen diesen Beruf und dieses Feld auch wieder attraktiver machen, damit sich auch mehr Menschen für diese Berufe entscheiden. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Wenn man immer nur negativ über dieses Szenario spricht, ist das sicher auch kein Anreiz, sich für einen medizinischen, ärztlichen oder pflegerischen Beruf zu entscheiden. Ich glaube, da haben wir alle einen Anteil.

 

Ich denke aber schon, dass auch der Rückgang der Gefährdungsanzeigen eine Tendenz sichtbar macht. Die ist positiv. Wir müssen der Bevölkerung auch einmal die Angst nehmen, dass sie da schwer unterversorgt wird. Wir sind nach dem, was ich weiß, glaube ich, sehr stabil. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. - GR Dr. Gorlitzer, bitte.

 

9.56.33

GR Dr. Michael Gorlitzer, MBA (ÖVP): Guten Morgen, Frau Kulturstadträtin, in einer sehr ungewöhnlichen Rolle! Es freut mich aber, Sie zu sehen.

 

Diese Gefährdungsanzeigen - das muss man schon feststellen - sind immer die Spitze des Eisberges und ein Hilfeschrei des Personals. Wenn man sagt, das ist zurückgegangen, kann das ja auch einen Bypass haben, indem nämlich, wie wir wissen, mit diesen Gefährdungsanzeigen nicht immer ganz richtig umgegangen wird. Teilweise verschwinden sie in Schubladen oder es wird nicht darauf reagiert. Das heißt, es wird meines Erachtens eigentlich auch zu wenig ernst genommen, was in diesen Gefährdungsanzeigen steht. Das nur zur Feststellung dieser Anfrage.

 

Wir haben eine Anfrage gemacht und die Antwort bekommen, dass in ganz Wien über 1 400 Betten nicht genutzt werden. Das ist natürlich einerseits dem Personalmangel geschuldet und hat auf der anderen Seite die Folge der langen Wartezeiten für Patientinnen und Patienten.

 

Sie sind Kulturstadträtin, aber vielleicht Ihre persönliche Einschätzung: Wir haben ein gutes Gesundheitssystem, aber glauben Sie nicht, dass wir bei der Entwicklung des Gesundheitssystems aufpassen müssen? Wir haben jetzt schon schwere Probleme. Wie ist da Ihre persönliche Einschätzung?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Also, da die Frau Stadträtin Kulturstadträtin ist … (Heiterkeit beim Vorsitzenden.) Wie immer sie die Anfrage jetzt beantwortet. - Bitte schön.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Also meine Meinung dazu ist, dass ich beobachte, wie exzellent die Entwicklung in dem Sektor in Wien eigentlich im Verhältnis zu vielen, vielen anderen Städten ist. Wie Sie wissen, bin ich in meinem Leben sehr, sehr viel gereist, in meinem Vorleben. Jetzt mache ich das eher in den Wiener Bezirken.

 

Daher kann ich nur sagen, je mehr Sie in der Welt unterwegs sind - ich war jedes Jahr in New York, in Rio de Janeiro, auf Festivals, und so weiter -, desto erstaunlicher und unglaublicher ist es, wie gut wir aufgestellt sind. Selbstzufriedenheit darf aber natürlich nicht unser Ziel sein, sondern es ist ein beständiges Ringen. Das sehe ich auch.

 

Ich sehe natürlich auch, mit welchen nicht nur großen Gesten, sondern mit welcher Strategie in dieser Stadt auf allen Sektoren im Gesundheitswesen gearbeitet wird, was auch in Zukunft investiert werden wird und wie wir auch versuchen müssen, gemeinsam gesellschaftlich ein großes demografisches Problem zu lösen, das wir haben, weil wir auch in Zukunft immer weniger Menschen haben, die in die Arbeit kommen. Das heißt, wir müssen diesen Standort für die Wirtschaft, natürlich für die Medizin und für die Grundversorgung sehr attraktiv halten.

 

Wir können immer nur danach trachten, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um das jetzige Personal eben auch nicht zu Burn-outs zu bringen. Daraus resultieren leider auch längere Wartezeiten, wenn eine Abteilung sich einfach dazu entscheidet, dass sie erst einmal ihre Mitarbeiter vor einem Burn-out und sozusagen vor dem Verlassen ihrer Arbeitsstelle schützen muss.

 

Ich glaube, die Delle an Erschöpfung und an Burn-outs, die wir in unterschiedlichen Bereichen erlebt haben - auch in meinem Bereich, das muss man auch sagen -, dieses Kämpfen mit den Folgeerscheinungen von Corona und den diversesten Krisen, ist ein großes Thema und ein großes Anliegen.

 

Aber ich sehe da schon auch Hoffnung. By the way kann ich als Kulturstadträtin nur sagen, ich bin für die geistige und seelische Gesundheit zuständig, und auch das ist sozusagen ein beständiger, aber positiver und Gewinn bringender Kampf.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Frau Stadträtin. Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.

 

10.00.33†Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky - Frage|

Die 5. Anfrage (FSP-70117-2025-KGR/GM) wurde von Herrn GR Prack gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal gerichtet. Einen schönen guten Morgen, Herr Stadtrat. In dieser Anfrage geht es um den Status der Renovierung des Jagdschlosses Magdalenenhof. (Im Leistungsbericht 2023 der MA 49 findet sich der Hinweis auf den Projektstart für die Renovierung des Jagdschlosses Magdalenenhof: „Zukünftig wird eine neue Therapieeinrichtung des Psychosozialen Dienstes Wien

 

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