Gemeinderat, 62. Sitzung vom 21.01.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 106
gestärkt, neue Kulturinitiativen wurden gefördert, die Bezirksmuseen wurden reorganisiert, die Kinder- und Jugendkultur erhielt Unterstützung, und wir haben uns auch für eine bessere Absicherung der Kulturschaffenden eingesetzt. Es gibt aber auch, wie heute bereits besprochen, das neue Foto Arsenal Wien und das Foto Wien Festival, das im Jahr 2025 eröffnet wird und 1 000 m² für Fotografie zur Verfügung stellen wird, oder eben auch die Kunsthalle Wien, die zeitgenössische Kunst- und Kulturvermittlung in den Vordergrund stellt und heute für die Jahre 2025 bis 2026 gefördert werden soll und eben mit Gruppenausstellungen, Einzelausstellungen und auch inklusiven Programmen begeistern wird.
All dies ist uns auch ein sehr, sehr großes Anliegen und wir haben, denke ich, viel erreicht. Darüber hinaus haben wir viele weitere kulturpolitisch wertvolle und auch nachhaltige Akzente gesetzt. Kunst ist eigentlich eine Brücke zum Austausch und gerade in einer Stadt wie Wien, die für kulturelle Vielfalt und Tradition bekannt ist, ist es von besonderer Bedeutung, Kultur für alle zugänglich zu machen. Das ist auch unserer Stadträtin ein sehr, sehr großes Anliegen. Zum Beispiel auch das Projekt des Kultursommers, das uns, glaube ich, sehr, sehr gut gelungen ist und das im vergangenen Jahr nach 44 Event-Tagen und über 500 Acts auf eine wirklich erfolgreiche Saison zurückblicken konnte. Über 86 000 Besucherinnen und Besucher zog das Open-Air-Festival an, was uns zeigt, wie sehr Kultur das Leben der Menschen auch bereichern kann.
Ein weiteres Highlight, mein Vorredner hat es vorhin bereits angesprochen, ist das Wien Museum, ebenfalls ein wirklich tolles, großartiges Projekt. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde zwischen 2020 und 2023 umfassend renoviert und umgebaut. Es wurde nicht nur der historische Wert des Gebäudes erhalten, sondern auch besonderes Augenmerk auf die Klimafreundlichkeit und auf die Energieeffizienz gelegt. Der österreichische Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit im vergangenen Jahr bestätigt diesen erfolgreichen Umbau. Das Wien Museum bricht, glaube ich, alle Besucherrekorde, die wir uns nur vorstellen können. Wir können wirklich sehr, sehr stolz auf dieses Haus und auf die spannende Präsentation der Wiener Stadtgeschichte sein.
Es ist aber natürlich noch viel, viel mehr passiert, die Schaffung von Ankerzentren in den Außenbezirken, das Junge Theater Wien, das 2024 bereits einen ersten Vorgeschmack geliefert hat und auch nächstes Jahr beziehungsweise heuer das wirklich großartige Programm präsentieren wird. All diese Initiativen richten sich an ein junges Publikum und bieten ein vielfältiges Angebot, das von Sprechtheater über Tanz, über modernen Zirkus bis hin eben zur digitalen Kunst reicht.
Wir haben wie gesagt heuer das große Johann-Strauß-Jahr anlässlich des 200. Geburtstags des legendären Wiener Walzerkönigs vor uns. Von Jänner bis Dezember wird es 65 Produktionen in zehn Genres und an 250 Spieltagen geben, vom Zentralfriedhof bis zum Donauinselfest mit mehr als 400 Künstlerinnen und Künstlern. Ja, auch das wird, glaube ich, ein besonderes Event werden, auf das wir alle schon sehr, sehr gespannt sind und auch sehr stolz sein können.
Wir haben heute auch den Kulturschwerpunkt, wie schon berichtet, und ich möchte auch noch ein paar Worte zur Wissenschaftspolitik der Stadt Wien sagen. Wien hat sich in den letzten Jahren als echte Wissenschaftsstadt einen Namen gemacht. Die Wissenschaftspolitik ist ein integraler Bestandteil unserer Kulturstrategie und zeigt, dass Wissen und Forschung einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Identität und auch Weiterentwicklung unserer Stadt leisten.
Mit Institutionen wie dem Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds fördert Wien Innovation und Forschung auf einem wirklich sehr, sehr hohen Niveau. Besonders hervorzuheben ist auch der Themenbereich Digitaler Humanismus, der in den letzten Jahren intensiv behandelt wurde. Wien steht für einen großen technologischen Fortschritt, der sich an humanistischen Prinzipien orientiert und den Menschen in den Mittelpunkt stellt. In diesem Zusammenhang konnten einige bedeutende Initiativen gesetzt werden, darunter natürlich auch das Doktoratskolleg Digitaler Humanismus.
Im Jahr 2024 gab es bedeutende Entwicklungen: Die Stadt Wien hat die Gründung eines neuen Ludwig-Boltzmann-Instituts für Pandemievorsorge und Wissenschaftsvermittlung initiiert. Unter der Leitung des renommierten Virologen Florian Krammer wird das Institut bereits im Sommer seine Arbeit aufnehmen. Auch ein sehr, sehr wichtiges Thema, wie ich finde, welches der WWTF angegangen ist: Er hat diesen Forschungs-Call für ME/CFS und Long-Covid quasi aufgenommen, eine Krankheit, die schätzungsweise 100 000 Menschen in Österreich betrifft. Mit insgesamt 700 000 EUR werden sieben internationale Forschungsprojekte unterstützt, die Ursachen, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten für diese Erkrankung erforschen. Ich glaube, das ist auch ein sehr, sehr wichtiges Projekt, in das Wien auch sehr viel investiert hat.
Diese Initiativen zeigen, dass Wien nicht nur auf die unmittelbaren Herausforderungen reagiert, sondern auch langfristige Perspektiven für die Forschung und auch die Gesundheitsversorgung schafft. Sie stärken die Position Wiens als Wissenschaftsstandort, fördern die internationale Zusammenarbeit und tragen dazu bei, dass das Leben der Menschen hier direkt verbessert wird. Wien bleibt damit nicht nur eine Stadt der Kultur, sondern auch eine Stadt der Innovation und des Wissens.
Abschließend möchte ich nochmals allen danken, die zu diesen großartigen Erfolgen beigetragen haben: dir, liebe Veronica, den Kulturschaffenden, den Institutionen, den Engagierten und natürlich allen, die das kulturelle Leben in Wien bereichern. Ich freue mich natürlich auf viele weitere spannende Projekte und Initiativen, auf das Kulturjahr 2025 und natürlich auf alles, was weiterhin kommen wird. - Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter hat das Schlusswort, und er verzichtet auf ein Schlusswort.
Damit kommen wir gleich zu den Abstimmungen, die wir, wie gesagt, getrennt durchführen.
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