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Gemeinderat, 64. Sitzung vom 19.02.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 80

 

des Teams, nicht nur die von Ihnen oft kolportierten 500 Sprachförderkräfte, die es auch noch nicht gibt, sondern tatsächlich Sprachförderkräfte für jeden Kindergarten. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Auch bei den Schulen haben wir oft vorgelegt: Wir müssen den LehrerInnenberuf wieder attraktiver machen, durch attraktivere Arbeitsplätze, attraktivere Arbeitsbedingungen, durch ordentliche Verträge, die schnell da sind, die Vordienstzeiten miteinberechnen können. Die Lösungen sind da. All das würde die Chancen und auch die Perspektiven für ganz viele Schülerinnen und Schüler in Wien verbessern, auch in der Berufsschule, auch für all jene, die sich dafür entscheiden, eine Lehre zu machen. Der Grundstein wird davor gelegt und das sollten wir in Zukunft wieder besser machen, als es in den letzten Jahren Rot-Pink passiert ist. - Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Kriz-Zwittkovits, und ich erteile es ihr. - Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

11.56.11

GRin Margarete Kriz-Zwittkovits (ÖVP)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen hier im Saal und Interessierte, die zugeschaltet sind!

 

Wir haben heute ein ganz wesentliches Thema. Wir beschäftigen uns mit einem Bildungsthema und mit der Zentralberufsschule, die neu errichtet werden soll, was auch das gesamte Thema, die gesamte Breite einer speziellen Ausbildung aufmacht, nämlich das System der dualen Ausbildung, über das ich heute in der Bedeutung noch einmal sprechen möchte.

 

Die Zentralberufsschule und der Umfang wurden vom Herrn Kollegen Konrad schon kurz skizziert. Es geht da um die Zusammenführung von mehreren Berufsschulen. Es sind vor allem die sechs kaufmännischen Gruppierungen, die ins Auge gefasst werden und die Berufsschule im Baugewerbe. Im Detail haben wir das schon gehört. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die dann dort entsprechend betreut und ausgebildet werden, liegt bei circa 7 500, das ist also angedacht.

 

Ein weiterer Aspekt, der da natürlich einen Impact hat, sind auch die 350 Beschäftigten, die damit einen entsprechend qualifizierten Arbeitsplatz haben. Der Vorteil dieses Zusammenfügens der Berufsschulen an einen Standort sind noch Synergieeffekte, die sich vor allem da niederschlagen können, wo auch weitere Qualifikationen und Spezialkurse durchgeführt werden können.

 

Neben all den weiteren Qualifizierungsmaßnahmen, die wir hier immer wieder besprechen, die vor allem auch den WAFF und das Fachkräftezentrum betreffen, geht es also im Wesentlichen auch um das duale Ausbildungssystem, das wir mit dieser neuen Berufsschule, mit dieser Weiterqualifizierung beleuchten können. Es geht um das Fundament der Fachkräftesicherung und wir können hier sicher alle außer Streit stellen, dass natürlich das Vorhandensein von ausreichend Fachkräften ein ganz, ganz wesentlicher Wirtschaftsfaktor, ein Standortfaktor ist.

 

Vielleicht ein paar Zahlen, wie es in Wien im Allgemeinen mit den Auszubildenden, mit den Betrieben, die sich für diese Qualifikation einsetzen, aussieht: Da gibt es die positive Nachricht, dass Wien, was die Ausbildung und die Zahl der Lehrlinge anbelangt, immer stabil leicht steigend ist. Wir haben, das wurde heute schon einmal kurz in den Raum gestellt, Ende 2024 rund 15 000°Lehrlinge in Ausbildung und wenn wir das in Relation zu 2019 setzen - das ist jetzt immer eine Vergleichszahl, die wir hernehmen, weil wir durch die Pandemie doch einige Jahre verwässerte Zahlenstrukturen hatten -, haben wir eine Steigerung von 1 200, und das ist ein positives Zeichen.

 

Wien ist der zweitgrößte Lehrlingsausbildner in ganz Österreich; Oberösterreich liegt mit der Industrie und dem starken gewerblichen Bereich da natürlich auch mit vorne. Per Jahresende widmeten sich rund 3 400 Betriebe dieser Ausbildung und das sind auch um 100 mehr als es noch vor fünf Jahren gewesen sind. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Besonders positiv ist auch die Entwicklung, in welchen Berufen ausgebildet wird, denn da sehen wir auch im Sinne der Technik eine Performance. So ist der Zuwachs beispielsweise sehr stark bei Informationstechnologie und in der Metalltechnik. Und für den Wiener Standort ganz besonders wesentlich ist auch, dass wir ein Drittel der Auszubildenden in der Sparte Gewerbe und Handwerk haben, was ja auch die Sicherstellung einer Versorgung in einer Großstadt bedeutet.

 

Nun, bei all dem Optimismus, den ich hier durchaus in den Raum stelle, gibt es natürlich schon auch Schattenseiten, die sich vor allem dadurch dokumentieren, dass mangelnde Deutschkenntnisse der Auszubildenden sich natürlich auch durch diese Gruppierung der Lehrlinge ziehen. Mein Kollege Harald Zierfuß hat auf diese Situation der Vorbereitung der Schüler, der Schülerinnen, der Ausbildung von der Elementarpädagogik beginnend bis eben hin zu einer Berufsausbildung schon jahrelang in mehrfachen Beiträgen hingewiesen. Eine mangelnde Qualifikation, mangelnde Deutschkenntnisse spielen auch in der Performance, in der Lehrausbildung eine große Rolle, da auch da immer wieder Hemmnisse zu überwinden sind.

 

Dennoch möchte ich schon den positiven Aspekt in den Vordergrund stellen, denn es gibt sehr viele Formate und sehr viele Initiativen, die seitens der Wirtschaftskammer und seitens der Betriebe und Fachgruppen geleistet werden. Ich war selbst bei einigen Formaten mit dabei, und das finde ich sehr spannend. Ich darf da ein Beispiel nennen: Es gibt jetzt regelmäßig Initiativen, und auch im Vorjahr gab es die Initiative zur Förderung der Lehre mittels Speed Dating. Es wird also ein bisschen interessanter, auch für die Jugendlichen. Was ist ein Speed Dating? - Im Gebäude der Wirtschaftskammer finden innerhalb einer Woche Jugendliche mit den Betrieben zusammen. Es gibt also kurze Formate, zehnminütige Gespräche, die genau eingetaktet sind. Diese haben den Vorteil, dass man sehr niederschwellig erstens mit Betrieben in Kontakt kommt, mit Informationen in Kontakt kommt, möglicherweise sich auch schon den einen oder anderen Informationstag im Betrieb oder auch Praktika ausmachen kann. Und es läuft sehr gut - ich

 

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