Gemeinderat, 64. Sitzung vom 19.02.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 80
es gerade erwähnt, vor allem Gastronomie, Hotellerie und Freizeitwirtschaft sehr, sehr stark unterstützt haben. Wir haben für jeden aufgenommenen Lehrling in diesen Branchen das komplette Lehrlingseinkommen im ersten Lehrjahr übernommen. Darüber hinaus wollten wir auch Betriebe motivieren, die seit mehr als fünf Jahren keine Lehrlinge mehr ausbilden, aber auch noch nie Lehrlinge ausgebildet haben, in die Lehrausbildung einzusteigen. Auch da hat die Stadt Wien das komplette Lehrlingseinkommen im ersten Lehrjahr übernommen.
Im Juni 2023 das nächste große Maßnahmenpaket in der Höhe von 21,6 Millionen EUR - Kollege Konrad hat es vorhin schon ausgeführt -: die Klimaschutz-Lehrausbildungsprämie. Wir fördern mehr als 41 Lehrberufe, die Unternehmen mit klimarelevanten Zukunftsperspektiven in Zukunftsberufen ausbilden. Die Stadt Wien hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Es braucht auch viele benötigte Fachkräfte, die von fossiler auf erneuerbare Energie umsteigen. Es braucht viele Fachkräfte, und da kommt das Projekt Ökobooster zum Einsatz, nämlich eine Initiative von AMS, Arbeiterkammer und dem WAFF.
Dank dieser vielen innovativen Arbeitsmarktmaßnahmen und Ausbildungsmaßnahmen ist es Wien gelungen, nicht nur die Zahl der Lehrlinge, sondern auch die Zahl der Beschäftigten zu steigern und somit die Arbeitslosenquote zu senken. Dennoch dürfen wir uns auf diesen Erfolgen nicht ausruhen, es gilt, die Attraktivität der Lehre zu steigern, mehr Betriebe für die Ausbildung zu begeistern und die Ausbildungsinhalte kontinuierlich an die steigenden Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen. Dahin gehend eine Bitte vor allem auch an die ÖVP, an die Wirtschaftskammer mit den vielen Förderungen, mit den Betrieben zu sprechen, noch mehr vor allem für die Jugendlichen zu machen, denn die Jugendlichen haben sich gut ausgebildete Jobs verdient, und wir wissen, alle Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen.
Es geht aber nicht darum, nur kurzfristig Lösungen oder Vorteile zu erzielen, sondern darum, nachhaltig eine Lösung für den Fachkräftemangel zu finden. Die Ausbildung junger Menschen ist der Schlüssel für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts. Wir in Wien arbeiten tagtäglich daran, diese Stadt noch lebenswerter zu machen als sie ohnehin schon ist.
Ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, mich bei den Sozialpartnern zu bedanken, allen voran beim WAFF, beim Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagtäglich großartige Arbeit leisten, wenn es um den Bereich der beruflichen Entwicklungschancen, um Fachkräftesicherung und vor allem um das Verhindern von Ausgrenzungen geht. - Danke für diese großartige Unterstützung, ihr leistet einen hervorragenden Beitrag in dieser Stadt! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Abschließend noch ein paar Sätze zur FPÖ: Es ist sehr, sehr schade, dass ihr jetzt quasi nicht im Raum seid, aber es ist irgendwie nicht verwunderlich, wenn ihr über ein Zentralberufsschulgebäude sprecht und in der Wortmeldung nur einmal, glaube ich, das Wort Lehrling vorkommt und ihr eine Bildungsdebatte mehr oder weniger nur anfeindet. Ihr habt per se für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Land nichts übrig. Kaum wart ihr in Regierungsverantwortung - ich darf daran erinnern -, habt ihr für die Lehrlinge die Ruhezeiten im Gastgewerbe verkürzt. Ihr habt für die Lehrlinge in den überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen die Ausbildungsentschädigung um die Hälfte gestrichen, und man darf auch nicht den Angriff auf die Jugendvertrauensrätinnen/Jugendvertrauensräte vergessen, die abgeschafft werden sollten.
Man merkt spätestens seit 2019, wie FPÖ-Abgeordnete im Nationalrat über Betriebsräte und JugendvertrauensrätInnen denken. Ihr habt für dieses Land und für die Menschen nichts übrig.
Abschließend noch - mein Kollege Trinko wird nachher noch näher darauf eingehen -: Auch beim Vorhaben, die Arbeiterkammer zu schwächen, kann man die Partei des kleinen Mannes nicht wirklich finden. Wollt ihr wirklich eine Interessenvertretung schwächen, die tagtäglich für die Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer hervorragende Arbeit leistet? Die Menschen wissen, die Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer wissen, wer ihre Rechte schützt, und das wird auch in Zukunft so bleiben. Insofern bitte ich um Zustimmung zu diesem wichtigen Poststück und danke euch für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist GR Ornig. - Sie sind am Wort.
GR Markus Ornig, MBA (NEOS): Vielen Dank, Frau Vorsitzende.
Ja, wir präsentieren heute die Berufsschule der Zukunft, und das ist großartig. Ich kann mich noch sehr, sehr gut erinnern, auch wenn es leider Gottes ewig lang her ist: Ich habe eine Lehre in Graz absolviert, wobei die einzige Berufsschule österreichweit in Wien war, und ich kann mich erinnern, ich kam dahin als vom Land quasi und bin dann gleich einmal in Containerklassen gekommen, weil die Berufsschule gerade umgebaut wurde. Ich habe in einem durchaus versifften Lehrlingswohnheim gewohnt, aber es waren mitunter die besten Monate meines Lebens, die ich dort verbringen durfte, weil: ich war in Wien. Das war sensationell für mich Landei und ich habe dort tolle Menschen aus ganz Österreich kennengelernt.
Das war an einem Standort, wie bereits ausgeführt, der nicht einmal annähernd das kann, was wir hier heute beschließen werden. Und wenn ich mir vorstelle, in meinem jungen Alter hierhergekommen zu sein und dann so eine Berufsschule betreten zu können, wie wir sie hier beschließen, mit der Möglichkeit, 7 500 junge Menschen auszubilden, ein Campus quasi, ein Ort, der die Lehre an sich, der Menschen mit sehr ähnlichen Interessen, mit sehr ähnlichen Herausforderungen zusammenbringt, ist das schon sehr großartig, und ich freue mich irrsinnig auf dieses Projekt. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Die bisherige Diskussion war sehr spannend, weil jeder so seinen Status genannt hat. Es kam quasi der Bericht aus der Wirtschaftskammer und natürlich das
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