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Gemeinderat, 64. Sitzung vom 19.02.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 80

 

grund des Schülerzuwachses, der steigenden Teilzeitquote und der Pensionierungen war das Angebot an vollausgebildeten Lehrpersonen nicht ausreichend, um den Bedarf abdecken zu können. Die Zuständigkeit für die Ausbildung von Lehrpersonen liegt bekanntlich im Bereich des Bildungsministeriums, der pädagogischen Hochschulen und der Universitäten. Wir haben auch wichtige Maßnahmen zur Attraktivierung des Lehrberufs gesetzt, wie beispielsweise das Jobticket der Stadt Wien. Diese wirken aber bestenfalls mittelfristig, da die Ausbildungsdauer derzeit drei bis vier Jahre für den Bachelorabschluss beträgt.

 

Zur Frage 12: Die strategische Schulraumbedarfsplanung wird mittels verschiedener Daten, wie zum Beispiel jene der Bevölkerungsentwicklung, der Entwicklung der Klassen und Schülerzahlen wie auch Daten zu geplanten Wohnbauprojekten, vorgenommen. Diese Daten bieten dabei Richtwerte, welche als Orientierungshilfe wesentliche Anhaltspunkte zur Abschätzung zukünftiger demographischer Entwicklungen liefern und somit den Handlungsbedarf signalisieren.

 

In den vergangenen zehn Jahren wurden seitens der Stadt Wien rund 1 200 Klassen für den Pflichtschulbereich geschaffen. Damit konnte das bisherige Bevölkerungswachstum der Stadt Wien im schulischen Bereich gut abgedeckt werden. In den vergangenen Jahren führten jedoch vor allem Krisen und Kriegsereignisse zu einem nochmaligen verstärkten Zuwachs an Schülern im Pflichtschulbereich und einen damit einhergehenden zusätzlichen Bedarf an Schulraum. Um der gesetzlichen Verpflichtung, Kindern eine wohnortnahe schulische Versorgung bieten zu können, nachzukommen und um die Anzahl an Schülern in den Klassen so niedrig wie möglich zu halten, mussten Räume für zusätzliche Klassen geschaffen werden, da etwaige Potentiale an freien Plätzen bereits erschöpft sind. Nach genauer Prüfung der schulorganisatorischen Notwendigkeiten und der baulichen Möglichkeiten wurde im Einvernehmen mit der Bildungsdirektion für Wien und der MA 56 die Erweiterung an fünf Schulstandorten in Wien beschlossen. Es wurden in einem ersten Schritt temporäre Mobilklassen errichtet, die ab September 2024 die Führung von maximal neun zusätzlichen Klassen ermöglichen und nach der Fertigstellung eines Zubaus wieder entfernt werden.

 

Im Schuljahr 2020/21 gab es rund 140 Mobilklassen in Wien. Im Schuljahr 2024/25 sind es rund 170 Mobilklassen, wovon jedoch 45 Mobilklassen in eben diesem Schuljahr errichtet worden sind und durch fixe Zubauten ersetzt werden.

 

An dieser Stelle ist auch nochmals zu betonen, dass Mobilklassen eine seit Jahrzehnten bewährte Möglichkeit sind, kurzfristig aufkommende Bedarfe abzudecken. Diese temporären Schulklassen sind von hoher Qualität und ermöglichen selbstverständlich einen fachgerechten pädagogischen Unterricht. Neben Wien gibt es österreichweit viele Schulerhalter, wohlgemerkt auch den Bund, die phasenweise Mobilklassen einsetzen.

 

Zur Frage 13: Am österreichischen Zentrum für psychologische Gesundheitsförderung im Schulbereich sind für Wien aktuell 95 Stellen im Bereich psychosoziales Unterstützungspersonal finanziert. Davon betreffen 70 Vollzeitäquivalente die Schulsozialarbeit, 18,6 die Schulpsychologie und 6,7 die Sozialpädagogik. Derzeit können 128 Wiener Pflichtschulen von keiner Schulsozialarbeiterin oder keinem Schulsozialarbeiter betreut werden.

 

Zu dem vorher erwähnten Unterstützungspersonal kommen noch die Schulkooperationsteams der Stadt Wien. Diese unterstützen Lehrende, Kinder und Jugendliche und deren Bezugspersonen bei der Eingrenzung von Problemen, der Zielformulierung und der Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten. Sie führen Gespräche mit den Lehrenden, um Unterstützungsmöglichkeiten zu finden, geben Informationen und fördern die Vernetzung und Kooperation zwischen Schule, Wiener Kinder- und Jugendhilfe und anderen Ressourcen in Wien. Für die Schulkooperationsteams stehen der Wiener Kinder- und Jugendhilfe zwanzig Vollzeitäquivalente zur Verfügung.

 

Durch Teilzeitarbeit sind die Stellen mit 26 Personen besetzt.

 

Zur Frage 14: Wie mir mitgeteilt wurde, standen im Jahr 2015 im damaligen KAV folgende Vollzeitäquivalente an Fachärzten in den nachgefragten Fachgebieten zur Verfügung: Kinder- und Jugendheilkunde 84,62 - die 0,62 Personen würden mich zwar einmal interessieren, aber es sind, wie gesagt, Vollzeitäquivalente -, Gynäkologie 67,84, Anästhesie 142,43, Kinder- und Jugendpsychiatrie 20, Radiologie 73,17 und Orthopädie 18,14. Wie mir weiters mitgeteilt wurde, standen im Jahr 2024 im WIGEV folgende Vollzeitäquivalente an Fachärzten in den betreffenden Fachgebieten zur Verfügung: Kinder- und Jugendheilkunde 87,76, Gynäkologie 71,81, Anästhesie 204,04, Kinder- und Jugendpsychiatrie 11,38, Radiologie 51,85 und Unfallchirurgie inklusive Orthopädie 73,91. Zum letztgenannten Fachgebiet ist ergänzend zu bemerken, dass die unfallchirurgischen und orthopädischen Abteilungen ab Juni 2020 zusammengelegt wurden.

 

Zur Frage 15: Seitens des WIGEV wurden für das Jahr 2015 11 754,82 und für das Jahr 2024 11 314,48 Pflegevollzeitäquivalente mitgeteilt. Seit 2015 wurden auch Einrichtungen geschlossen, nämlich die Geriatriezentren Klosterneuburg und St. Andrä, wodurch es zu einer entsprechenden Reduktion von Personal gekommen ist. Weiters hat auch die Transferierung von Leistungen einen Einfluss auf diese Zahlen. Es wurden beispielsweise das Elisabethspital, das Sophienspital und das Orthopädische Krankenhaus Gersthof in andere Einrichtungen des WIGEV integriert, wodurch effizienter gearbeitet werden kann.

 

Zur Frage 16: Im Wiener Gesundheitsverbund wird zur Sicherstellung der Personalbedarfe im Pflegebereich seit vielen Jahren auf unternehmensinterne Ausbildung gesetzt. Die ausgebildeten Pflegepersonen werden zudem seit 2003 vertraglich verpflichtet, nach positiver Absolvierung der Ausbildung eine Tätigkeit in einer der Dienststellen des Wiener Gesundheitsverbundes anzunehmen. Seit 2004 kooperiert die Unternehmung auch mit dem Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds, um ausreichend geeignete Bewerber für die Ausbil

 

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