Gemeinderat, 64. Sitzung vom 19.02.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 80
dungsplätze zu bekommen und diesen die Ausbildungszeit wirtschaftlich zu ermöglichen. Zusätzlich investiert der WIGEV immer schon in Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbeiter, dies stärkt zum einen die Motivation und zum anderen auch deren Bindung an die Unternehmung.
Auch ist zu erwähnen, dass der damalige KAV seit dem Jahr 2010 mit Fachhochschulen im Austausch war, um die Ausbildung im gehobenen Dienst auf ein modernes, zukunftsweisendes Niveau zu heben, die Kooperationsverhandlungen mit der Fachhochschule Campus Wien konnten im Jahr 2014 erfolgreich beendet werden und der erste Kooperations-Bachelorstudiengang wurde 2015 gestartet.
Seitens des Wiener Gesundheitsverbundes wurde im gegebenen Zusammenhang auch auf die Gesundheits- und Krankenpflegegesetznovelle 2016 hingewiesen, welche im WIGEV durch folgende Maßnahmen rasch und qualitätsvoll umgesetzt wurde: Weiterentwicklung der Pflege, Personalentwicklung hinsichtlich des Skill-and-Grade-Mix. Ziel des optimalen Skill-and-Grade-Mix ist die ideale Mischung aus Berufsgruppen und Fähigkeiten zur Erfüllung des beauftragten Leistungsportfolios. Weiters: Unternehmenseigene Ausbildungen wurden auf Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz erweitert; außerdem eine Umstellung des gehobenen Dienstes auf die generalistische Ausbildung in Kooperation mit der Fachhochschule Campus Wien und die Spezialisierung für den Kinder- und Jugendlichenbereich und den psychiatrischen Bereich im Rahmen von unternehmenseigenen auf die Bedarfe abgestimmte Sonderausbildungen - seit 2021 als Hochschullehrgang in Kooperation mit der Fachhochschule Campus Wien.
Zur Frage 17: Den hiesigen Experten zufolge geht der Gesetzgeber im Bundesgesetz über Krankenanstalten und Kuranstalten davon aus, dass sich die Bewohner eines Bundeslandes in jene Krankenanstalt begeben, in deren Einzugsgebiet sie wohnen. Dies laut Experten insbesondere deshalb, da nach der genannten Rechtsvorschrift jedes Bundesland eine sogenannte wohnortnahe medizinische Versorgung sicherzustellen hat. Allgemein gilt daher, dass jedes Bundesland verpflichtet ist, Krankenanstaltenpflege für anstaltsbedürftige Personen im eigenen Bundesland entweder durch eigene Einrichtungen oder durch den Abschluss entsprechender Vereinbarungen sicherzustellen.
Festzuhalten ist, dass trotz höherer Mittelzuteilung im Finanzausgleich im Bereich Gesundheit an Wien durch nicht Wiener Patientinnen und Patienten darüberhinausgehende Mehrkosten in Wien von rund einer halben Milliarde Euro anfallen. Der Anteil inländischer Gastpatienten ambulant und stationär in den Wiener Fonds-Krankenanstalten belief sich in den Jahren 2015 und 2016 auf rund 17 Prozent, in den Jahren 2017 bis 2020 auf rund 18 Prozent, 2021 auf rund 19 Prozent und in den Jahren 2022 bis 2023 auf rund 18 Prozent, für 2024 gibt es hierzu noch keine endgültigen Zahlen.
Zur Frage 18: Im Jahr 2015 wurden durchschnittlich 1 152 Pflichtschüler durch einen Schularzt betreut. Um den Rückgang im Betreuungsschlüssel zu kompensieren, wurden in den letzten Jahren folgende Maßnahmen gesetzt: Projekt School Nurses - Ziel ist die Etablierung der Berufsgruppe der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege in allen Pflichtschulstandorten; Multiprofessionalisierung der Schulgesundheit, das heißt Übernahme von nicht ärztlichen Tätigkeiten durch andere Berufsgruppen sowie Assistenzleistungen für Schulärztinnen und Schulärzte; Schulärztinnen- beziehungsweise Schulärzte-Team-Weeks, das sind Durchführung von unter anderem Reihenuntersuchungen durch Schulärzteteams an Standorten ohne direkt zugeordneten Schulärztinnen beziehungsweise Schulärzten; mobile Impfteams - Durchführung von Schulimpfungen an Standorten ohne direkt zugeordneten Schulärztinnen beziehungsweise Schulärzten; Termine in der Impfservicestelle TownTown, speziell reserviert für Schüler, die Impfungen zum Beispiel krankheitsbedingt verpasst haben; Aktion Sorgen-los Impfen in der Impfservicestelle TownTown für Schüler mit Nadelphobie und anderen Ängsten im Zusammenhang mit Impfungen in Kooperation mit dem Psychosozialen Dienst der Stadt Wien.
Auf Grund von Organisationsänderungen sind reine Zahlenvergleiche nur bedingt aussagekräftig. Durch die verschiedenen Projekte wurde sichergestellt, dass entsprechende Leistungen auch weiterhin allen Pflichtschülern zur Verfügung stehen.
Zur Frage 19: Laut der hiesigen Experten ist generell die Erfassung des Arbeitsvolumens mit Schwierigkeiten verbunden und unterscheidet sich stark je nach verwendeter Definition, Datenquelle, regionaler Abgrenzung und erfasster Beschäftigung. Um einen detaillierten Einblick in die Entwicklung am Arbeitsmarkt zu erhalten, werden üblicherweise dem Arbeitsvolumen die Entwicklung der Beschäftigten beziehungsweise der Erwerbstätigen gegenübergestellt. Dies ermöglicht es, unter anderem Rückschlüsse auf die Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitszeit pro Beschäftigtem beziehungsweise Erwerbstätigem abzuleiten. Das Arbeitsvolumen im Verhältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, wie in der Anfrage erläutert, stellt hingegen keine gängig verwendete Maßzahl dar. Selbst wenn man diese durchaus unübliche Relation der geleisteten Arbeitsstunden zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter der 15- bis 64-Jährigen zusammengefasst berechnet, ergibt sich entgegen der Darstellung in der Anfrage für den Wohnort Wien eine sehr ähnliche Situation wie für Gesamtösterreich. Es zeigt sich, dass das Arbeitsvolumen in Relation zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Wien im Jahr 2022 um zirka 5,8 Prozent unter dem Wert von 2005 liegt, für Österreich lässt sich ein Rückgang von zirka 4,1 Prozent feststellen und liegt somit in derselben Größenordnung.
Die Summe aller geleisteten Arbeitsstunden der Wiener Bevölkerung im Jahr 2022 ist in etwa 10,5 Prozent über dem Niveau von 2005 gelegen. Die Beschäftigung der Wiener Bevölkerung ist sogar um 29,1 Prozent im Vergleich zu 2005 gewachsen.
Zum Thema Teilzeitbeschäftigung ist festzuhalten, dass die Höhe der Teilzeitbeschäftigung in Wien mit jener Österreichs vergleichbar ist, sich jedoch deutlich in ihrer Struktur unterscheidet. So ist die Teilzeitquote der Frauen in Wien im Vergleich zu Österreich deutlich nied
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