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Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 73

 

nung, dass die Sozialpartnerschaft da ständig weiterentwickeln muss, und ich glaube, dass wir da auf einem guten Weg sind.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. - Die 3. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. - Frau GRin Korosec, bitte.

 

9.29.09

GRin Ingrid Korosec (ÖVP): Guten Morgen, Herr Vorsitzender! Guten Morgen, Herr Stadtrat, danke für die Beantwortung bisher!

 

Ich möchte auf den Fall von Primararzt Martin Faschingbauer kommen, wo ja Medienberichte aufgezeigt haben, dass Operationssäle ab 14 Uhr, 14.30 Uhr frei sind. Ich erinnere mich, vor sehr langer Zeit, als ich in dieses Haus gekommen bin - damals, glaube ich, war es die StRin Pittermann -, ist dieses Thema auch gekommen, weil es eben auch lange Wartezeiten gab. Ich habe das, nachdem ich 40 Jahre in der Wirtschaft tätig war, überhaupt nicht verstanden, denn natürlich werden in der Wirtschaft teure Maschinen rund um die Uhr benützt, da hat man 24-Stunden-Betrieb, natürlich dementsprechend eingeteilt. Und damals hat sich auch dann etwas verbessert.

 

Daher war ich jetzt so überrascht, dass wir dieses Problem wieder haben. Ich brauche Ihnen nicht sagen, Herr Stadtrat, wie die Wartezeiten ausschauen, das haben wir schon oft diskutiert, Sie wissen es selbst. Ich kenne auch die Problematik gerade zum Beispiel im AKH, Personal gehört dorthin, die Ärzte gehören woanders hin, es ist schwierig, das dementsprechend zu koordinieren. Nur trotzdem, wenn man weiß, dass Menschen ein Jahr lang mit großen Schmerzen auf Operationen warten, und dann weiß, dass um 14.30 Uhr OP-Säle nicht mehr benützt werden, dann ist das einfach unverständlich und besser wären flexible Arbeitszeiten. Ich weiß schon, es ist einfacher, wenn man alles einteilt, auch für die Ärzte, und immer einen Plan hat, der sich nicht ändert. Aber wir leben halt in einer Zeit, wo Flexibilität notwendig ist, und daher kann ich nicht verstehen, dass man das nicht einteilen kann. Nachdem ich Sie kenne, bin ich überzeugt, dass Sie das auch stört. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie das nicht stört, auf der einen Seite leiden die Menschen, auf der anderen stehen die Operationssäle leer. Daher meine Frage: Welche Maßnahmen planen Sie, um die Auslastung der OP-Säle effektiv beziehungsweise stark zu verbessern und bestehende Ressourcen, die es ja durchaus gibt, besser zu nützen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Als hätte ich es geahnt, dass diese Frage noch kommen muss, habe ich es vorhin schon ein bisschen beim Thema Arbeitszeit und Einhaltung von Arbeitszeiten zum Ausdruck gebracht, aber ich wiederhole es gerne noch einmal. Ansonsten bitte ich um Verständnis, dass ich den Kommentar von einem Mitarbeiter aus dem Mittelmanagement über seine Chefs nicht weiter kommentiere, darum werden sich seine Chefs kümmern, denn an sich ist das eine Vorgangsweise, da sind wir uns sicher einig - da ich weiß, Sie kommen auch aus der Wirtschaft - die inakzeptabel ist, dass ein Mitarbeiter aus dem Mittelmanagement sich auf diese Art und Weise über Entscheidungen seines Chefs artikuliert. Aber das ist eh nicht mein Problem, ich bin mir sicher, die Chefs von dem Herrn werden sich mit ihm über diese Frage auseinandersetzen, denn man sollte schon wissen, dass über die Frage der Operationszeiten die Abteilungsleiter entscheiden. Und wenn der Abteilungsleiter entscheidet, Sie fangen um 7 Uhr in der Früh an, dann ist logisch, dass siebeneinhalb Stunden später die letzte Operation abgeschlossen ist, damit man in der letzten halben Stunde noch den Operationssaal zusammenräumen kann. Abgesehen davon, dass man, wenn man die Klinik Penzing zusammenziehen und gemeinsam mit der Klinik Ottakring, wo sie auch zugeordnet ist, betrachten will, dann haben wir insgesamt 15 Operationssäle. Etliche dieser Operationssäle sind, nachdem es ein Akutspital ist, im 24/7-Betrieb, sonst könnte man dort keine Rettungszufahrten abarbeiten, und der Treff von elektiven Eingriffen ist eine Frage der Organisation und des Organisationstalents, auch der Abteilungsleiter, wie sie ihr Operationspersonal einsetzen.

 

Daher zu Ihrer Frage, ganz konkret: Operationssäle operieren nicht, Operationssäle sind der Raum, in dem wir operieren. Die entscheidende Frage ist daher nicht die Einteilung von Operationssälen, sondern die entscheidende Frage ist die Verfügbarkeit und die Einteilung von Personal, von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern. Und wenn wir ein Problem in der Motivation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben, zur Verfügung zu stehen, dann muss man auch die Frage stellen, wer für die Motivation von Mitarbeitern in den Operationssälen verantwortlich ist. Und das ist sicher nicht der Vorstand, das ist sicher auch nicht der Stadtrat, und das sind auch nicht Sie und das sind auch nicht wir, sondern das ist schon eine Frage, wie geht man da drinnen mit der Motivation um. Faktum ist aber, auch da gilt, die Einhaltung von Arbeitszeiten ist kein Sakrileg, selbstverständlich sind die Arbeitszeiten einzuhalten, und das ist auch der Grund, warum wir jetzt in eine Kooperation mit den privaten Spitälern gegangen sind und dabei sind, auch das auszubauen. Denn dort ist keine Frage der Verfügbarkeit von Ärzten und Ärzten gegeben, die haben sie in den Privatspitälern bekannterweise nicht, weil sie großteils Belegspitäler sind, aber, es ist die Verfügbarkeit von zusätzlichem Personal für den Operationssaal. Und die Frage war ja nur, holen wir das Personal aus den Operationssälen der Privatspitäler in die Spitäler des WIGEV oder machen wir es umgekehrt. Die umgekehrte Variante ist die gescheitere, denn das Personal kennt sich in seinem eigenen Operationssaal logischerweise besser aus als im Operationssaal des Hanusch-Krankenhauses. Deswegen gehen wir in diese Kooperation.

 

Und ja, ich gebe Ihnen recht, die Wartezeiten sind zu lang, zu Recht sind wir alle miteinander ungeduldig, ich halte das für legitim, auch wenn wir im Vergleich mit den anderen Bundesländern österreichweit die kürzesten Wartezeiten haben. Das wissen wir ja auch, weil fast alle Bundesländer ihre Wartezeiten veröffentlichen, aber wenn man das vergleicht, sieht man, wir haben die kürzesten Wartezeiten. Trotzdem teile ich Ihre Ungeduld, ich finde, die Wartezeiten könnten noch weiter runtergehen, und deswegen gibt es ja auch immer wieder ganz viele

 

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