Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 73
Weg zu bringen, und ich habe versucht zu vermitteln, dass es beim Bauen halt nicht so ist, dass das, wenn ich heute eine Entscheidung treffe, morgen fertig ist.
Es gibt ganz, ganz viele Faktoren, die da mitwirken, dass alleine ein Vergabeverfahren sehr lange dauert und man daher keine konkreten Punkte sagen kann. Wir haben aber, wie gesagt, schon 13 Gemeindebauten übergeben. Man sieht also, dass das Auf-den-Weg-Bringen sehr wohl sehr erfolgreich ist.
Was mich an dieser Fragestunde wirklich freut, ist, dass offensichtlich alle Fraktionen ganz, ganz großes Interesse am geförderten Gemeindebau haben. Es freut mich, dass ich dann auch bei allen Nachverdichtungen im Gemeindebau - wenn wir auf Parkplätzen bauen, bei Dachgeschossaufbauten, wo wir in den letzten fünf Jahre auch 1 000 Gemeindewohnungen zusätzlich noch neu errichtet haben - die Unterstützung von allen Fraktionen habe, dass wir dort gemeinsam Gemeindebauten neu errichten. Das beruhigt mich sehr.
Das Wiener Wohnbaumodell besteht aber nicht nur aus dem Gemeindebau. Ich habe es bereits bei der Anfragebeantwortung zuvor zu sagen probiert: Wir haben auch den geförderten Wohnbau als ganz, ganz starken Partner in dieser Stadt, mit leistbaren Mieten, mit unbefristeten Mietverträgen. Den darf man nicht außen vorlassen, und auch da haben wir sehr viel investiert. Wie gesagt, es freut mich sehr, dass das Wohnen alle beschäftigt und dass ich auf große Unterstützung von Ihnen in den kommenden Jahren zählen kann. - Danke schön. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. - Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Die 5. Anfrage (FSP-387153-2025-KSP/GM) wurde von Herrn GR Mag. Dr. Trinko gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaft gerichtet. In dieser Anfrage geht es um das kürzlich neu eröffnete Foto Arsenal Wien. (Sehr geehrte Frau Stadträtin! Seit Jahren wird über ein Haus für Fotografie diskutiert, neben Wien war auch Salzburg als Standort im Gespräch. Nun, nach zwei Jahren Umbauzeit, eröffnet das Foto Arsenal Wien, ein 'Zentrum für Fotografie und Lens Based Media'. Was erwartet die WienerInnen in dieser neuen Institution und wofür wird die am 21. Jänner dieses Jahres im Gemeinderat beschlossene Förderung verwendet?)
Ich bitte um Beantwortung. - Guten Morgen!
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Einen schönen guten Morgen Ihnen allen! Danke, Herr Vorsitzender für die Einladung, hier zu dieser Fragestunde zu kommen. Ein herzliches Grüß Gott auch allen, die via Livestream der Gemeinderatssitzung folgen!
Die Anfrage bezieht sich auf etwas, was in diesen Zeiten in diesem Europa wirklich Seltenheitswert hat, auf die Neugründung eines neuen Kunststandortes, des Foto Arsenals, einer Institution für Lens Based Media und Fotografie in Wien.
Ich kann mit Freude berichten, dass das Eröffnungswochenende, das am Freitag begonnen hat, einen unglaublichen Erfolg gezeitigt hat. Es waren über 4 000 Menschen bei der Eröffnung - insofern verstehe ich jeden, der gesagt hat, er konnte die Ausstellung nicht sehen, es waren einfach zu viele Leute da - und dann am Wochenende kamen noch einmal 3 000 BesucherInnen dazu. Das ist ein großer Erfolg an einem Standort, der sich in einem wachsenden Bezirk befindet, in einem Bezirk, der sich ständig verändert. Sie wissen, der Hauptbahnhof hat eine neue Dynamik bewirkt, es ist das Belvedere 21 und auch das seit einigen Jahren bestehende Sonnwendviertel. Dort entsteht ein neues Zentrum für Fotografie.
Dieser schnelle Umbau, den wir vorgenommen haben: Es ist ein Gebäude, das von „Art for Art“ zur Verfügung gestellt wurde. Sie wissen, „Art for Art“ ist eine Bundestheateragentur mit ihren Werkstätten. Daneben ist die Probebühne für das Burgtheater und für die Staatsoper, und es gibt eben in diesem einen Trakt im oberen Geschoß auch eine Zweigstelle des Österreichischen Filmmuseums, das sein Archiv dorthin übersiedelt hat. Darunter in der Erdgeschoßzone befindet sich das Foto Arsenal, zuständig für die Fotografie und Lens Based Media.
Wir haben es geschafft, diesen Umbau in schnellster Zeit - in 18 Monaten - zu realisieren, auch sind hier wie beim Wien Museum erfolgreich in der Bauzeit, im Bauplan und im Budget. Ich danke auch noch einmal allen, die im Gemeinderat für diesen Schritt gestimmt und uns in der Umsetzung dieses Themas unterstützt haben. Wir haben seit 2022 Felix Hoffmann, einen international renommierten Kurator gewonnen, der von der C/O Berlin nach Wien gewechselt und jetzt eben für das Foto Arsenal verantwortlich ist; aber nicht nur dafür, sondern auch für die biennal stattfindende Foto Wien, diese Messe, die die ganze Stadt miteinschließt und auch international besondere Strahlkraft entwickelt.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. - Die 1. Zusatzfrage kommt von der SPÖ. - GR Mag. Dr. Trinko, bitte.
GR Mag. Dr. Michael Trinko (SPÖ): Geschätzte Frau Stadträtin, herzlichen Dank für die Beantwortung der Frage und vor allem für die Umsetzung dieses tollen Projektes. Ein großes, großes Danke einmal an dieser Stelle. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll das Foto Arsenal auch Teil eines Kulturclusters in dem Bereich werden. Können Sie uns nur kurz einen Einblick geben, was das bedeutet, was dort künftig noch vorgesehen ist?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Also das ist ein Entwicklungsgebiet. Einerseits haben wir es natürlich mit der Schwierigkeit zu tun, dass der gestern verurteilte ehemalige Finanzminister Grasser dieses Areal privatisiert hat. Das macht es natürlich ein bisschen schwieriger, auch was zukünftige Anfragen bezüglich Bushaltestellen und so weiter betrifft, weil das eben jetzt zu einem bestimmten Teil Privatgrund ist. Da haben wir ein Problem, aber in diesem Feld wächst die Kultur und ist ein wichtiger „Agent of Change“, würde ich einmal sagen.
Das Heeresgeschichtliche Museum, für das ich nicht verantwortlich bin, hat auch einen neuen Leiter - der übrigens auch Hoffmann, also Georg Hoffmann heißt - und der schon die ganze heeresgeschichtliche Sammlung neu aufstellen wird. Dieses Museum wird sich wandeln, auch
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