Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 73
wie auch zusammenarbeiten. Das finden wir alles großartig. Solche Orte kosten viel, haben einen hohen Finanzierungsbedarf, sowohl das Archiv des Filmmuseums, als auch das Foto Arsenal. Deshalb die Frage: Gibt es außer von der Stadt Wien noch andere Finanzspritzen für diesen Ort, also wer finanziert mit oder finanziert wer mit?
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke für die Anfrage. - Ich habe wirklich auch ein offenes Herz für alle, auch aus der Privatwirtschaft, die jetzt sagen, das ist ein Zukunftsprojekt, wir wollen uns beteiligen und der öffentlichen Hand etwas unter die Arme greifen. Gerne nehme ich auch Kontakt mit dem Bund auf. Ich muss sagen, mit Staatssekretärin Andrea Mayer ist es ja auch geglückt, das Filmmuseum Lab und das Filmarchiv dort anzusiedeln. Da haben wir fantastisch Hand in Hand gearbeitet, in all diesen Jahren, by the way. Das war wirklich auch eine gemeinsame Setzung mit dem Filmmuseum Lab.
Da geht es ja wirklich auch um Medienkompetenz, um Konservierung. Es waren auch schon einige Filmemacher dort und haben sich das angeschaut und waren geflasht von der großen Qualität der unterschiedlichen Klimazonen zum Beispiel, die so ein Filmarchiv braucht, um den analogen Film adäquat zu sichern und für die Zukunft zu erhalten. Das ist ganz großartig. Auch da wird es einen Dialog geben.
Wir sehen natürlich alle miteinander die Themen, die wir im Bund haben und die eventuelle Auswirkungen auch auf die Stadt, aber wir sind uns der Verantwortung bewusst, jetzt hier einmal diesen Schritt gesetzt zu haben und das auf jeden Fall gut durch alle schwierigen Zeiten zu tragen. Es ist ja wirklich kein enorm großes Budget, denn mit diesen zwei Millionen für den Betrieb wird auch noch die Foto Wien bestritten, also auch ganz wichtig.
Wie gesagt, an alle, die mithelfen können, diesen Standort weiterzuentwickeln: Ich glaube, wir haben ein großes Zeichen gesetzt, als Antwort auch auf dieses lange Desiderat eines Fotomuseums. Das hätten wir uns niemals leisten können in der vollen Ausstattung, aber wir sind wirklich froh, dass wir die erste öffentliche Setzung innerhalb Österreichs in diesem Punkt machen konnten und werden uns alle bemühen müssen, um die Finanzierung sicherzustellen.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. - Frau GRin Mag. Sachslehner, bitte.
GRin Mag. Laura Sachslehner, BA (ÖVP): Vielen Dank. - Frau Stadträtin, wir haben gerade schon über die Sichtbarkeit und die Erreichbarkeit des Foto Arsenals gesprochen. Das ist ja ein Thema, das uns in der Vergangenheit schon öfter beschäftigt hat, wir haben unter anderem auch eine Förderung für ein Begleitsystem beschlossen. Das betrifft ja nicht nur dieses Projekt, sondern wir haben ja einige Kulturangebote in Wien, die nicht unbedingt zentral liegen und wo wir über die Sichtbarkeit und Erreichbarkeit diskutieren müssen. Was haben Sie für Maßnahmen geplant, um die Sichtbarkeit und Erreichbarkeit von Kulturangebot in Wien zu stärken, nicht nur für Touristen, sondern auch für die heimische Bevölkerung? Wir haben in der Vergangenheit schon Anträge zu einem Kulturleitsystem eingebracht. Ist so etwas vielleicht geplant? - Danke.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke für die Anfrage. - Das ist natürlich etwas, was wir nur partiell fördern können. Wir können kein Sichtleitsystem machen, weil wir uns auf privaten Gründen befinden, wo wir Dinge anbringen müssten. Ich versuche eher einen anderen Weg zu gehen, indem wir die Institutionen stärken, ihre Vermittlungsarbeit und ihre sehr konkreten Maßnahmen selber zu bestimmen. Das heißt, die wissen am besten vor Ort, was sie brauchen, um sich in die Bezirke zu vernetzen, um Publikum zu generieren. Das ist sehr schwierig von meinem Stadtratsbüro, von außen, von oben festzulegen.
Wir versuchen aber eine starke Aufmerksamkeit der Kulturschaffenden auf ihre Öffentlichkeitsarbeit zu legen und zu sagen, macht euch bekannter. Ob ihr jetzt den Weg der Social Media sucht oder eine andere Sichtbarkeit, da sind wir dafür, aber ein Leitsystem wäre vielleicht in einer Kleinstadt denkbar: In Bad Ischl, beim Kulturhauptstadtjahr, hat es nicht funktioniert, muss ich ehrlich sagen. Das war witzig, dort gab es große Tafeln mit Stadtplänen, wo aber leider vergessen wurde, den jeweiligen Standort des Betrachters zu markieren. Ich habe aber dadurch Bad Ischl ganz gut kennenlernen dürfen.
Das heißt, in einer Großstadt ist das schwer. Da braucht man natürlich auch Unterstützung über die Straßenbahnen, U-Bahnen und so weiter und diese Werbungsmöglichkeiten sind wiederum abhängig von den finanziellen Mitteln der Fördernehmer. Da hat es eine Albertina natürlich echt leicht, große Institutionen können sich das leisten, dass sie in den Straßenbahnen, in der U-Bahn präsent sind. Je kleiner es wird, also zum Beispiel bei den Bezirksmuseen, ist es ein bisschen schwierig. Die versuchen wir wiederum anders ins Rampenlicht zu rücken und das ist ein langer Weg. Ich stimme Ihnen zu, niemals wird genug auf Kultur hingewiesen, aber wir versuchen unser Bestes im Rahmen unserer budgetären Möglichkeiten.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Frau Stadträtin. - Damit ist die 5. Anfrage beantwortet, und die Fragestunde beendet. - Danke schön.
Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde. Der ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Bollwerk gegen den politischen Islam: Für die Stadt Wien ist Wachsamkeit das Gebot der Stunde!“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt. Ich bitte die Erstrednerin, Frau GRin Mag. Hungerländer, die Aktuelle Stunde zu eröffnen, Redezeit zehn Minuten. - Bitte schön.
GRin Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP): Vielen Dank. - Ich möchte sagen, dass mir selten eine Rede so ernst war, wie die jetzige. Ich glaube, dass uns eine Sache eint: Uns eint, dass wir Zeitzeugen von großen internatio
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