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Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 33 von 73

 

schon teuer werden und auch im Betrieb wäre es vielleicht gescheit, wenn man da einen Partner hätte. Also sagt man: Nein, jetzt nehmen wir uns doch einen Partner. Das heißt, man hat eine fertige Hülle gehabt und gesagt, wir suchen jetzt einen Partner, der sich in dieser Hülle verwirklichen kann und will.

 

So. Natürlich haben die Bewerber gesagt, naja, liebe Freunde, aber wir haben andere betriebswirtschaftliche Rechnungen als Unternehmen oder ein anderes Konzept, wie wir es führen und errichten würden. Nett, dass ihr diese Architektur habt, aber irgendwie müssen wir diese Dinge jetzt zusammenbringen.

 

Okay. Dann hat man eine Ausschreibung gemacht für einen Partner. Im Grunde genommen ist das auch noch so weit, so gut. Dann war das eine nach den EU-Regularien konforme Ausschreibung. Was ist dort das wichtigste Kriterium? - Richtig, dass der Bewerber seinen Firmensitz innerhalb der Europäische Union hat. Wer gewinnt diese Ausschreibung? - Ein Unternehmen, das seinen Firmensitz nicht in der Europäischen Union hat, und, oh Wunder, was passiert? - Die Ausschreibung wird gehoben.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, das ist jetzt nichts, wo man wie mein Vorredner Markus Ornig sagen kann Murphy’s Law, Pech und so weiter. Das ist schlicht und einfach extrem schlechtes Management! Aufgrund dieses extrem schlechten Managements haben wir sowohl Kostenerhöhung als auch Zeitverzögerung, und das zieht sich bei allen Großprojekten in dieser Stadt leider durch, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

 

So. Jetzt wird dieses Projekt hoffentlich errichtet, hoffentlich auch in dem geplanten Kostenrahmen. Es wäre dieser Stadt zu wünschen. Wie gesagt, ich habe auch die Bitte, dass man beginnt, sich Gedanken zu machen, wie die jetzt noch aktive Stadthalle entwickelt wird. Das ist auch etwas, was ich gerne mitgeben möchte für die Zukunft.

 

So. Es gibt ein paar Projekte, die sind gut gelungen. Jetzt halten Sie sich fest bei der Sozialdemokratie, vielleicht ist das die Milde, weil ich nur noch bis Ende April hier im Haus sein werde, aber es gibt Projekte, wo ich auch sehr skeptisch war am Anfang, wo es aber funktioniert hat, wie zum Beispiel das Wien Museum.

 

Aber was ich nicht verstehe, ist, dass es noch immer keine Stelle gibt in dieser Stadt, wo all das gebündelt wird, wo Großprojekte zentral über alle Abteilungen, Bereiche, Unternehmungen hinweg zumindest koordiniert oder beaufsichtigt werden, wo man das Wissen von diesen Großprojekten sammelt, auch die Fehler sammelt (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies,: Es gibt keine Fehler!) und die Learnings aus den Fehlern miteinbezieht, um diese Dinge dann entsprechend zu errichten.

 

Daher am Ende vielleicht noch meine große Bitte: Vielleicht schafft das die zukünftige Stadtregierung, dass Großprojekte in Zukunft zentral koordiniert beaufsichtigt werden, dass man Erfahrungen aus den unterschiedlichen Bereichen nutzt und dass nicht jeder wieder beginnt, von null weg seinen eigenen Leuchtturm zu errichten.

 

Was hilft, ist mehr Unternehmergeist und auch mehr Professionalität bei diesen Dingen, und wer das in dieser Stadt stärken möchte, der kann das tun am 27. April mit einer Stimme für die Österreichische Volkspartei. - Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Mag. Reindl, und ich erteile es ihm. Bitte, Sie sind am Wort.

 

12.11.36

GR Mag. Thomas Reindl (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrter Herr Berichterstatter!

 

Ja, wir haben heute einen sehr spannenden und für Wien wichtigen Tagesordnungspunkt, nämlich die Wien Holding Arena. Meine Vorgänger haben schon einige Punkte erwähnt - warum, wieso, weshalb. Ich möchte jetzt noch ein bisschen mehr Licht in die Sache bringen.

 

2018 hat es die Grundsatzentscheidung der rot-grünen Regierung gegeben, der Errichtung einer solchen Halle näherzutreten. Darauf hinauf hat es dann eine Standortuntersuchung gegeben, nämlich welche Standorte sich in Wien anbieten für so eine Halle. Damals waren zehn Standorte in der engeren Auswahl - das Austria Center, Messe Wien, Neu Marx, Hauptbahnhof, Donaufeld, Seestadt Aspern, dann das ehemalige Ferry-Dusika-Stadion, wo jetzt gerade die Sportarena neu errichtet wird, in Oberlaa und in Rothneusiedl. Die höchste Punktezahl bei der Bewertung durch die damalige Standortjury, wenn ich das so nennen darf, hat Neu Marx bekommen.

 

Warum Neu Marx? - Erstens ist ein Medienkultur- und Kreativwirtschaftscluster dort, es gibt dort 7 000 Beschäftigte, die in Technologie, Digitalisierung und in der Wissenschaft tätig sind. Eine Event- und Kongresshalle ist da durchaus eine sehr sinnvolle Ergänzung. Ich möchte auch anmerken, dass es Versuche gegeben hat, den Mediencluster in Richtung ORF auszubauen unter SPÖ-GRÜNER-Regierung, man hat dem ORF Neu Marx als Standort, wie soll ich sagen, angeboten oder geschenkt, wie auch immer man das nennen möchte. Der ORF hat sich anders entschieden und daher wurde dann eben gesagt, dass die Halle gemacht werden soll.

 

Anfang 2019, also relativ rasch nach der Entscheidung, dass man eine Halle will, war die Standortentscheidung. Anschließend war ein EU-weiter Realisierungswettbewerb und bei diesem Wettbewerb haben sich zehn Architektengruppen beworben. Wen es interessiert - es gibt ein sehr schönes Buch dazu: „Wien Holding Arena 2020“. (Der Redner hält ein Buch in die Höhe.) Das haben damals alle im Finanzausschuss bekommen. Ich zeige jetzt nicht alle zehn Projekte her, das würde die Zeit überstrapazieren, aber das ist das Siegerprojekt. (Der Redner zeigt eine Doppelseite des Buches. - GR Dr. Kurt Stürzenbecher: Sehr schön!) Es sind drei Projekte prämiert worden, Platz eins, zwei, drei, und was jetzt realisiert werden soll an diesem Siegerprojekt ist die Eventhalle, die da zu sehen ist (Der Redner zeigt auf die Abbildung im Buch.), aber ohne den Turm. Das war auch eine Idee, dass man die weitere Fläche, die da frei ist, einer anderen Nutzung unterzieht.

 

Gewonnen haben die Architekten Kronaus, Mitterer und Gallister. Man kann sich dann noch genau die Detailplanungen anschauen (Der Redner zeigt erneut auf das Buch.), auch der anderen neun Wettbewerber, das ist sehr spannend, finde ich, wie die elfköpfige Jury, die die Bewertung gemacht hat, zum Ergebnis gekommen ist und

 

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