Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 73
welche Gründe für die eine oder andere Arena sprechen. Ich kann nur empfehlen, sich das Buch zu besorgen, ich borge es gerne her, aber nur mit Rückkehrgarantie.
2021 hat die vertiefende Planung begonnen mit dem Siegerprojekt und 2020 sind dann schon die ersten Stolpersteine aufgetreten - die Coronakrise, die verschiedene Implikationen gehabt hat -, 2022 dann der Ukrainekrieg, der auch verschiedene Implikationen gehabt hat. Aber die vertiefende Planung war dann insoweit erfolgreich, als dass es eine Ausschreibung gegeben hat. Diese Ausschreibung, wie man heute schon gesagt hat, hat jemand vermeintlich gewonnen. Durch einen Einspruch hat sich dann herausgestellt, dass diese Firma, die gewonnen hat, nicht der Sieger ist, und man hat sich mit dem zweiten Bewerber, CTS Eventim - und das ist jetzt dieses Projekt, das vorliegt - nach dem erfolgreichen Einspruch geeinigt.
Jetzt kann man sagen: Naja, CTS Eventim ist irgend so eine Firma, die Karten verkauft. Das habe ich heute schon gehört. Also wer ist CTS Eventim? Wer ist der Partner, den sich die Stadt für diesen Standort aussucht? - Erstens ist die Firma europaweit tätig, vermittelt im Jahr 250 Millionen Veranstaltungstickets, hat 2024 beim Ticketsegment einen Umsatz von 880 Millionen EUR gemacht und 2024 im Entertainmentsegment, also genau dort, wo es darum geht, wie man eine Halle betreibt, 2 Milliarden EUR Umsatz gemacht, also es ist eine gute, große Firma. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Da müssen wir ihnen dann ja noch ein Geld geben!)
Welche Eventarenen betreibt CTS Eventim? - Zum Beispiel die Waldbühne in Berlin, das ist eine der größten Freiluftbühnen Europas, die Lanxess Arena in Köln, die multifunktional ist mit Sportkonzerten, Shows, Messen, die Eventim Apollo Arena in London, für die etwas Jüngeren so wie mich besser bekannt als Hammersmith Odeon Halle - 1994 Melissa Etheridge, ein sensationelles Konzert -, die K.B. Hallen in Kopenhagen, auch eine moderne Mehrzweckhalle für Konzerte, Messe, Sportevents, dann - gerade in Bau, demnächst eröffnet - die PalaItalia Arena in Mailand - und das ist nicht einfach eine normale Arena, das wird die größte Arena in ganz Italien werden und ist das Kernstück für die Olympischen Winterspiele 2026 in Cortina und in Mailand. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Wird die größer als unsere?) - Nein, die wird nicht größer als unsere, die wird in etwa genauso groß sein. Ich meine, es wäre eine Idee (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Nein, bitte, bring ihn auf keine Ideen!), dass wir zum Beispiel im Sommer einmal hinschauen, wie die Halle ausschaut, mein lieber Martin, ja, aber anyway. Wichtig ist, die ist jetzt im Fertigwerden für die Olympischen Winterspiele und wird eine wesentliche Rolle spielen. Wer will, kann ja zu den Spielen fahren und sich dann die Halle auch gleich anschauen. - Nun neu entsteht dann die Multifunktionsarena in Wien St. Marx. Also das ist eine durchaus sehr gute Firma, die sehr viel Erfahrung hat, die ausgezeichnete Referenzen hat und die auch wirklich sehr gut passt, finde ich.
Weil vorher der Zwischenruf war - naja, warum müssen wir das zahlen. Da möchte ich schon dazusagen, dass die Halle zirka 620 Millionen EUR kosten wird. Das zahlt nicht die Stadt Wien. Die Stadt Wien beteiligt sich mit knapp über 150 Millionen EUR, das ist der Anteil, den die Stadt Wien hat und das restliche Geld kommt als Investition von CTS Eventim.
Also das sind schon mehrere hundert Millionen Euro, die die Firma in den Wirtschaftsstandort Wien investiert. Was wir dann noch zu tragen haben, sind die Aufschließungskosten, das ist klar, ein Grundstück, wo man bauen möchte, muss aufgeschlossen werden und man muss auch gewisse Risiken abdecken. Erst wenn man gräbt, weiß man dann, ob da irgendwelche Schadstoffe oder irgendwelche Kriegsrelikte liegen. Da werden auch zwischen 60 Millionen und 70 Millionen vorgesehen.
Was auch sehr wichtig ist, das haben wir ja im Finanzausschuss schon diskutiert, ist, dass wir nicht nur einen Beitrag zahlen für die Halle, also dass wir nicht nur investieren, sondern dass wir auch etwas zurückbekommen - nämlich auf der einen Seite den Baurechtszins für das stadteigene Grundstück, das eben nicht verkauft wird an die Firma. Man hätte ja auch das Grundstück verkaufen können und mit dem Erlös in die Halle investieren, aber wir haben gesagt, das wollen wir nicht, wir machen das ja bei vielen Grundstücken, dass wir die nicht mehr verkaufen, sondern immer nur ein Baurecht vergeben. Daher wird es erstens einen Baurechtszins geben. Zweitens wird es auch eine Beteiligung für jede verkaufte Karte geben, und ich sage, bei einer Arena mit 20 000 Besuchern bei 150 Veranstaltungen im Jahr, die geplant sind, wird da auch ein bisschen etwas hereinkommen, und es gibt auch eine Umsatzbeteiligung.
Also das sind schon … (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: 2 Millionen - ab wann?) - Naja Umsatzbeteiligung, lieber Martin, kann erst stattfinden, wenn auch ein Umsatz stattfindet. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ab welcher Höhe?) - Das heißt, wenn die Halle in Betrieb ist. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Aber ab welchem Umsatz? Das steht nicht im Akt.) - Naja, also ich meine … (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Also wie ist es?) - Ich weiß nicht, wie es ist, es ist auch nicht meine Aufgabe, es zu wissen. Wichtig ist, dass die Wien Holding von uns den Auftrag hat, eine entsprechende Umsatzbeteiligung umzusetzen.
Auch die Verflechtungen zwischen der Stadt Wien und mit der CTS Eventim Halle sind sehr wichtig, denn natürlich wollen wir jetzt nicht einfach sagen, wir bauen da eine Halle und uns ist ganz egal, was dort passiert. Wir als Stadt wollen schon durchaus, erstens, schauen, dass alles richtig und gut umgesetzt wird; zweitens, dass auch beim laufenden Betrieb schon Veranstaltungen stattfinden, die pro Stadt sind, wenn ich das so sagen kann; und drittens soll natürlich auch eine entsprechende Weiterentwicklung stattfinden.
Im Akt kann man auch ganz genau nachlesen, wie sich die Zahlungsströme bis 2030 aufteilen. Das mache ich jetzt nicht. Man kann auch ganz klar die Abgrenzungen zwischen den Aufgaben der Wien Holding und den Aufgaben der CTS Eventim genau nachlesen.
Ich finde, das ist ein gutes und wichtiges Projekt. Ich war voriges Jahr in Prag bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der O2-Arena - ein Schmuckstück, 25 Jahre alt,
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