Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 73
aber super, Sitzplatzkapazität 16 000. Ich war in Bratislava in der neuen Halle, die anlässlich der Eishockey-WM 2015 eröffnet wurde, das ist auch eine multifunktionale Halle, Sitzplatzkapazität 10 000 bei Eishockey, wenn man die Eisfläche dazuzählt, wo man auch sitzen kann, dann sind es zwischen 12 000 und 15 000 Besucher. Also das heißt, wir sind durchaus in Konkurrenz mit unseren Nachbarn, was solche Hallen betrifft.
Ich glaube, als Stadt ist es sehr wichtig, dass wir auch eine leistungsfähige und gute Halle bekommen. Natürlich sorgt auch die Wien Holding Arena, wenn sie dann in Betrieb ist, für eine Stärkung unseres regionales Wirtschaftsproduktes, sorgt für mehr Übernachtungen in Wien. Wenn heute ein Konzert im Ernst-Happel-Stadion ist, muss man davon ausgehen, dass zirka 70 Prozent der Besucher Nicht-Wiener sind, das heißt, sehr viele bleiben dann auch ein, zwei Tage in Wien und nutzen die Zeit für touristische Zwecke. Ich gehe davon aus, dass, wenn die neue Halle dann entsprechend bespielt wird, das auch der Fall sein wird.
Was mir auch wichtig ist, ist, dass die Arena auch ins Gesamtkonzept für alle Hallen in Wien eingebunden ist. Das heißt, wenn wir dann starten in den nächsten fünf Jahren, wenn diese Halle gebaut wird, sind die Hausaufgaben zu machen in der Stadt und es ist zu klären, wie schaut es mit den anderen Hallen aus, die es in Wien gibt, was haben wir da für Konzepte, wie werden wir da weitergehen.
Jetzt brauchen wir zum Beispiel die Stadthalle wie einen Bissen Brot, weil es sonst keine andere Halle gibt. Aber ab 2030/31 kann man sich überlegen, was man mit der Stadthalle macht, ja, bis dahin müssen wir uns überlegen, was wir mit der Stadthalle machen, die eine multifunktionale Halle ist, die seit den 1950er-Jahren bestens funktioniert, die sensationell ausgelastet ist, die aber auch an gewisse Grenzen stößt. Ich bin mir sicher, wenn man dem Veranstalter des Erste Bank Open sagt, er kann das Event in der neuen Arena machen und hat statt 10 000 vielleicht 15 000 Zuschauer, wird das eine entsprechende Kraft geben.
Nachdem die Stadthalle aber ein geschütztes Objekt ist, kann ich gleich allen sagen, die glauben, wir werden dort in der Außenhaut oder auch sonst in der Einrichtung ganz große Änderungen machen, das wird nicht sein. Aber worüber man sicher reden muss, ist die Haustechnik, ist Kühlung, Lüftung, Klima und auch die Heizung, das ist ein sehr wichtiger Punkt.
Was auch notwendig ist, ist, wenn wir diese Arena haben mit 20 000 Besuchern und wenn wir dann die neue Musicalhalle haben im Prater, dass wir dann auch ein Gesamtkonzept machen für den gesamten Kulturbereich - also nicht nur für den Hallenbereich, sondern auch für den Kulturbereich. Wie funktioniert das alles zusammen? - Das sind aber Aufgaben für die nächsten fünf Jahre. Mit denen muss sich die nächste Stadtregierung intensiv auseinandersetzen. Damit das aber stattfinden kann, brauchen wir heute die Zustimmung und um die bitte ich Sie. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Dipl.-Ing. Selma Arapović.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist GRin Mag. Pipal-Leixner, und ich erteile es ihr. - Bitte, Sie sind am Wort.
GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Liebe Kolleginnen und Kollegen im Saal, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!
Ganz ehrlich, ich liebe es, auf Konzerte zu gehen und deshalb schätze ich mich glücklich, in einer Weltstadt zu leben, wo es einerseits eine lebendige lokale Musikszene gibt, die aber andererseits auch auf der Landkarte internationaler Acts vorkommt und dazu auch die dazugehörigen KonzertbesucherInnen nach Österreich und nach Wien bringt. Denn der Konzert- und Eventtourismus ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor und ganz wichtig für Hotellerie, Gastronomie und Nachtwirtschaft. Die Arena mit der großen und der kleinen Halle, dem 3raum und dem Arena Beisl, DIE Gasometer Halle, DIE Szene Wien, DIE SimmCity - DER U3-Abschnitt zwischen Simmering und Schlachthausgasse ist die Konzert-Venue-Linie Wiens schlechthin und durch die Wien Holding Arena St. Marx wird sie jetzt noch weiter verstärkt.
Es gibt Locations in vielen verschiedenen Größen, die auch für junge Künstlerinnen und Künstler, für lokale Kulturschaffende geeignet sind, aber eben auch für die internationalen Stars. Mit der neuen Veranstaltungshalle bekommt Wien bis 2030 eine weitere Möglichkeit, sich als Must-Play-City zu positionieren. Diese Veranstaltungshalle wird nicht nur in puncto Veranstaltungstechnik für die Künstlerinnen und Künstler alle Stücke spielen, sondern auch in Green-Building-Qualität ausgeführt, zumindest dem Klima-aktiv-Gold-Standard entsprechen und ohne den Einsatz von fossilen Brennstoffen auskommen. Das ist großartig. Aber man muss es natürlich auch gescheit planen - die Halle selbst und auch das Umfeld.
Mir als Mobilitäts- und Umweltsprecherin ist es besonders wichtig, ein nachhaltiges Mobilitätskonzept zu planen, damit die Besuchermassen nicht mit dem Auto anreisen, das wäre absolut nicht verträglich für die Umgebung. Wir haben in der Umgebung die U3, wir haben die S-Bahn, wir verlängern jetzt die Straßenbahnlinie 18, die damit zu einer perfekten Achse zwischen U1, U2, U3 und S-Bahn wird. Aber auch die Besucherströme, die dann von diesen Stationen zu Fuß weitergehen oder diejenigen, die mit dem Rad kommen, müssen eine passende Infrastruktur vorfinden - breite, sichere, gut beleuchtete Gehwege, Fahrradabstellanlagen, wo man sich sicher sein kann, dass das Fahrrad auch noch da ist, wenn man nach dem Konzert zurückkommt. All das ist mitzudenken. (Beifall bei den NEOS und von GR Mag. Josef Taucher.)
Der öffentliche Raum in der Umgebung muss auch so gestaltet werden, dass die Menschen, die dort leben und arbeiten, etwas davon haben, aber natürlich sollten auch auf Einlass wartende Fans im Regen oder in heißen Sommern Regenschutz, Kühle und Schatten vorfinden. Wir werden uns in der Detailplanung genau anschauen, dass diese Forderungen, die ich gerade formuliert habe, eingehalten werden, und dann bin ich zuversichtlich, dass der ungetrübten Veranstaltungsfreude nichts entgegensteht. - Danke schön. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
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