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Gemeinderat, 66. Sitzung vom 26.03.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 73

 

ein ganz wichtiger Punkt, der in der Zukunft auf jeden Fall gelöst werden muss. (Beifall bei der ÖVP.)

 

In die gleiche Kerbe schlägt eine mittlerweile ganz elementare und wichtige Forderung von uns, auch das Wiener Veranstaltungsstättengesetz zu überdenken. Wir sind alle sehr froh und sehr stolz, was im Ernst-Happel-Stadion passiert, die Konzerte, die dort stattfinden, sind ein unfassbarer Umsatzbringer, ganz wichtig für die Wertschöpfung in der Stadt. Aber mit der Möglichkeit, nur maximal zehn Konzerte im Ernst-Happel-Stadion zu veranstalten, sind wir weit weg von dem, was andere Städte anbieten können. Wir schneiden uns damit ab von Großproduktionen, die heute alle vier bis fünf Tage hintereinander spielen. Damit wären de facto nur noch zwei Künstler pro Saison in Wien möglich, das ist zu wenig, darüber muss auch nachgedacht werden. Da hoffe ich auch, dass alle meine Nachfolger hier im Gemeinderat darauf schauen, dass Wien als Eventstadt und als touristischste Stadt so Top bleibt, wie sie jetzt ist. Da gibt es noch viel zu tun.

 

Ich freue mich, auch von extern mitzuarbeiten und wünsche Ihnen allen, die hier bleiben im Gemeinderat, viel Erfolg. Wir sehen uns sicherlich bei einer touristischen Veranstaltung in der Stadt Wien. - Danke schön. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin zum Wort gemeldet ist GRin Rychly. - Bitte, Sie sind am Wort.

 

12.52.03

GRin Yvonne Rychly (SPÖ)|: Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe Gäste auf den Tribünen und zu Hause!

 

Bevor ich mit meiner Wortmeldung beginne, möchte ich ein bisschen auf die Vorrednerinnen und Vorredner eingehen. Vielen Dank, Herr Grießler, dass Sie das so gut erkannt haben, dass die neue Halle ein Wirtschaftsmotor für unsere Tourismusstadt sein wird. Danke dafür, dass Sie an die Zukunft denken so wie wir.

 

Anders denken andere so wie der Herr Mahdalik. Angefangen bei der Verzögerung - als das geplant war, war das Jahr 2018, und wie wir alle wissen, ist eine lange Pandemie auf uns zugekommen. Dass da etwas stockt, ist ganz selbstverständlich, es ist nicht nur das eine Projekt gestockt, auch viele andere Projekte sind gestockt, die damals nicht gleich durchgeführt werden konnten oder mit großer Verzögerung.

 

Ich möchte auch auf die Frau Berner eingehen. Die Halle Mailand hat sehr wohl auch Investitionen von der Stadt bekommen, und auch das Budget von 180 Millionen EUR hat nicht gehalten, sondern hat sich verdoppelt. Es sind mittlerweile 380 Millionen EUR, die die supertolle Halle in Mailand kostet, und auch die Stadt hat mitfinanziert bei dieser großen Eventhalle. (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Wie viel hat die Stadt investiert?) - Ich kann Ihnen das jetzt nicht sagen, soweit waren die Recherchen in der kurzen Zeit nicht. (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Das ist bei der SPÖ oft so.) Aber ich kann Ihnen sagen, dass das die Wahrheit ist.

 

Wien ist eine Stadt mit einer reichen Geschichte, nicht nur in Kunst und Kultur, sondern auch im Bereich der Veranstaltungen. Jahrzehntelang war unsere Stadthalle Wien das größte und wichtigste Veranstaltungszentrum Österreich, nicht nur in Wien. Sie hat unzählige Weltstars, legendäre Sportevents und unvergessliche Shows beherbergt. Darauf sind wir alle sehr stolz. Doch sie kann langfristig, wie meine Vorrednerinnen und Vorredner auch schon gesagt haben, im Top-Entertainment nicht mehr für internationale Großveranstaltungen bestehen, da sich die Welt des Entertainments in den letzten 20, 30 Jahren doch entscheidend verändert hat. Die Technik, die Besuchererwartungen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - all das erfordert neue zeitgemäße Lösungen. Denken wir nur an eine einzige Show von Helene Fischer, deren Musik vielleicht viele Menschen nicht wollen, deren Show aber hervorragend ist, und daran, welch spektakuläre Bühnenerlebnisse - Musik, Artistik, emotionale Momente - das für uns alle vereint. Das brauchen wir mehr in Wien.

 

Warum braucht Wien die neue Multifunktionsarena? - Die Konkurrenz schläft nicht. Viele meiner Vorredner haben es auch erkannt: Moderne Arenen in Städten wie München, Berlin, Mailand ziehen die größten Shows und Sportveranstaltungen an, weil sie mit neuesten Techniken, Standards und Kapazitäten ausgestattet sind. Um Wien als führenden Veranstaltungsort in Europa zu sichern, brauchen wir diese Arena, um eine Kapazität von 20 000 Besucherinnen und Besuchern, modernste Technik, Infrastruktur, beeindruckende Showproduktionen und Sportveranstaltungen der Spitzenklasse zu ermöglichen, und ein hochwertiges Hospitality- und Sponsoringkonzept, das Unternehmen und Veranstalter anzieht und wirtschaftlich tragfähig ist. Ein verbessertes Publikumsservice ist auch wichtig, das Komfort, Barrierefreiheit und moderne Gastronomie bietet. - Ein Zukunftsprojekt für Wien also.

 

Mit der neuen Multifunktionsarena investieren wir in die Zukunft. CTS Eventim errichtet dieses moderne Zentrum, das ein starkes Signal ist für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Wien. Die Wien Holding begleitet dieses Projekt, um sicherzustellen, dass es optimal in die Stadtentwicklung integriert wird und der Wiener Bevölkerung den maximalen Nutzen bringt. Denn diese Arena ist nicht nur ein Gebäude, sie ist ein Wachstumsmotor, um Wien als Eventstandort international zu stärken und ein noch vielfältigeres Kultur- und Sportangebot zu ermöglichen. Und sie schafft dadurch auch Arbeitsplätze.

 

Es ist unsere Aufgabe, Wien an der Spitze der internationalen Veranstaltungsbranche zu halten. Dieser Ort wird ein Treffpunkt für viele Menschen in unserer Stadt sein, sie bringt Weltstars nach Wien, fördert die heimische Veranstaltungsbranche und stärkt unsere Stadt als Kultur- und Sportmetropole.

 

Meine Damen und Herren, dieses Projekt ist ein Zeichen dafür, dass Wien nach vorne schaut, dass wir investieren, wo es Sinn macht, und dass wir unsere Stadt noch lebenswerter machen. Wien wurde 2024 zum dritten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt. Das kommt nicht von ungefähr. Lassen Sie uns diesen mutigen Schritt gemeinsam weitergehen, für Wien, für die Kultur, für den Sport und für alle, die ein großartiges Erlebnis in Wien halten wollen. - Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ und von GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA.)

 

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