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Gemeinderat, 67. Sitzung vom 11.04.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 21

 

das Stadtklima, steigern die Lebensqualität und machen Wien widerstandsfähiger gegen Hitzewellen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ein weiteres wichtiges Thema für uns alle: die Landwirtschaft. Den heimischen Landwirtschaftsbetrieben kommt im Stadtgefüge eine wichtige Rolle zu. Sie leisten einen Beitrag zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung und stellen zudem einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Wien dar. Obwohl es politischen Konsens zum Schutz der Wiener Stadtlandwirtschaft gibt, stehen diesem Bekenntnis oft auch politische Entscheidungen gegenüber, die die heimischen Landwirtschaftsbetriebe behindern oder schwächen. So führen beispielsweise Anlasswidmungen immer wieder zu Verlusten landwirtschaftlicher Flächen. Wir fordern, dass die Landwirtschaft wieder in den politischen Fokus gerückt werden muss. Es braucht konkrete Maßnahmen zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen und somit auch der Ernährungssicherheit in Wien. Wien braucht die Landwirtschaft, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ein weiteres wichtiges Thema: die Mobilität. Mobilität in Wien ist vielfältig: Ob mit dem Rad, zu Fuß, mit den Öffis oder auch mit dem Auto, alle Formen verdienen ihren Platz. Um den Umstieg auf E-Mobilität zu fördern, braucht es kreative und praktikable Lösungen im städtischen Raum. Gerade in mehrstöckigen Wohnhäusern mit angrenzenden Straßen und Parkplätzen schlummern ungenutzte Strompotenziale. Wir fordern Ladekooperative in Wohngebäuden, dass mehrstöckige Gebäude durch die Integration von Ladegeräten an Hausfassaden zu Ladepunkten im öffentlichen Raum werden. Durch Kooperation mit den Eigentümern können entsprechende Synergien geschaffen werden. Es gibt auch eine einfache Nutzung dieser Ladegeräte mittels App, die dann einen echten Anreiz für nachhaltige Mobilität schafft und aus Wohnhäusern aktive Energiepartner der Energiewende und der Verkehrswende macht. Und die Stadtverwaltung muss bei der Infrastruktur Umwelt, Funktionalität und Gestaltung zusammen denken. Der öffentliche Raum soll so nicht nur lebenswerter, sondern auch klimaschonender werden.

 

Wir fordern auch die Schaffung funktionaler Kunstinstallationen mit nachhaltigen Technologien - diese sollen Schatten, Sprühkühlung, Solargewinnung oder Regenwasseraufbereitung ermöglichen - sowie die Einbindung heimischer Künstler, Unternehmen und Green-Tech-Start-ups in Planung und Umsetzung solcher Projekte. Diese Maßnahme würde Umwelt, Innovation und Ästhetik verbinden und macht Wien zur Vorreiterin einer klimasensiblen und kreativen Stadtentwicklung. - Sie sehen, wie kreativ und künstlerisch die Volkspartei ist, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Die Verwaltung muss auch wirtschaftliche Zukunftsbereiche wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft aktiv fördern und Unternehmen Raum geben, um neue Ideen umzusetzen. Wir fordern die Einrichtung von Sustainability Hubs in Kooperation mit österreichischen Start-ups. Dieser Hub soll eine Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer sein, die im Bereich Klima, Umwelt und Ressourcenschonung innovative Geschäftsmodelle entwickeln. So entsteht eine zentrale Plattform für die Green Economy in Wien mit direktem Nutzen für Innovation, Arbeitsplätze und Standortattraktivität. Die Volkspartei bringt die Wirtschaft immer nach vorne, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

 

In einer nachhaltigen Stadt dürfen leer stehende Flächen kein blinder Fleck sein. Die Verwaltung muss Voraussetzungen schaffen, um wirtschaftliches Potenzial mit klimapolitischen Zielen zu verbinden, konkret die Umnutzung leerstehender Räume für zukunftsträchtige Nutzungen wie Kühlräume, Reparaturzentren, Co-Working Spaces, Kunstinitiativen oder urbane Märkte; eine Kombination dieser Flächen mit Konzepten wie der 15-Minuten-Stadt, Hitzeresilienz und lokaler Nahversorgung. So entstehen neue wirtschaftliche Perspektiven ohne zusätzlichen Flächenverbrauch direkt vor der Haustür. Die Stadtverwaltung muss dafür sorgen, dass neue Jobchancen im Bereich Umwelt- und Energietechnologie für alle Wienerinnen und Wiener unabhängig vom Wohnort zugänglich sind.

 

Wir fordern ganz konkret die Schaffung von Ausbildungszentren für Green Jobs in jedem Bezirk, mit Mentoring, Netzwerken und beruflicher Weiterbildung und die Förderung von Innovation in Bereichen wie Solarenergie, Gebäudesanierung, Energieeffizienz oder nachhaltige Logistik. So werden Arbeitsplätze mit Zukunft für eine nachhaltige Wirtschaft und neue Chancen auf dem Wiener Arbeitsmarkt geschaffen.

 

Deshalb einmal mehr und zum Abschluss besonders lautstark mein Appell: Setzen wir in unserer Stadt und in ganz Österreich auf Green Tech, auf Green Economy und vor allem auf Green Jobs, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.) Das war mir, wie Sie wissen, immer ein Herzensanliegen, das wird auch weiterhin so bleiben. - Danke schön. Auf Wiedersehen! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Taucher, und ich erteile es ihm. - Bitte, Herr Gemeinderat.

 

10.03.16

GR Mag. Josef Taucher (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen zu Hause! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Vorsitzende!

 

Wir reden heute über Klima und Klimamaßnahmen in Wien. Meine Kollegin hat es schon gesagt, am Abend werden manche fleißig, aber es ist ein bisschen verwunderlich für mich: In der letzten Sitzung wird ein Klimagesetz von den GRÜNEN abgelehnt (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Weil es schlecht ist!) und eine Sitzung später kommen sie daher und wollen über Klimamaßnahmen reden. Es ist nicht ganz verständlich, warum man bei einem Klimagesetz nicht mitstimmt (GR Markus Ornig, MBA: Es ist nicht schlecht!), warum man nicht selber im Bund ein Klimagesetz gemacht hat, warum man in Wien, wo wir vorangehen und ein Leuchtturm sind für diese Klimamaßnahmen - den Klimarat, Klimafahrplan, CO2-Klimabudget - nicht mitstimmt.

 

All das ist jetzt in einem Klimagesetz verankert. Es ist nicht nur eine Willenskundgebung, sondern gesetzlich verankert. Das ist ein Riesenschritt, das ist sozusagen

 

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