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Gemeinderat, 67. Sitzung vom 11.04.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 21

 

und wir bewegen uns mit unserem Klimafahrplan in die gute Richtung, 2040 klimaneutral zu sein. (StR Peter Kraus, BSc: Außer beim Verkehr!) Das haben wir vereinbart in diesem Hause und dafür kämpfen wir und darauf steuern wir auch zu. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

What about this, what about this, etwas anderes fällt euch nie ein. Zum Verkehr: Wien ist die Stadt mit der geringsten Autodichte pro Kopf. Was hat die Frau Ministerin gemacht? Überall anders, wo hohe Autodichten sind, hat sie Umfahrungen gebaut, Straßen gebaut, in Ried, in Fürstenfeld, da ist überall lustig auf Teufel komm raus gebaut worden. In Wien aber, wo wir 75 Prozent unseres Verkehrs im Umweltverbund abwickeln, da höre ich von den GRÜNEN immer: Ja, aber der Autoverkehr! (StR Peter Kraus, BSc: Weil die meisten Leute in Wien leben!) 22-mal gegen die verkehrsberuhigte Innenstadt stimmen, das ist Ihre Bilanz beim Verkehr. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Und auch die Gemeindebauten werden immer hergenommen, dass da so wenig saniert wird. Knapp eine Milliarde, also 960 Millionen EUR, investieren wir in die Sanierung. Wir investieren seit Jahrzehnten. Michael Ludwig sagt immer, schon Ende der Neunzigerjahre hatten wir ein Klimaschutzprogramm. Wir haben nicht erst jetzt angefangen, wir sind schon lange aktiv. Das muss ich aber nicht mehr alles wiederholen.

 

Seit Jahrzehnten machen wir thermische Sanierungen im Gemeindebau, um die Energiekosten herunterzubringen, mit neuen Fenstern, guten Fassaden und guter Isolierung, um auch hier die Betriebskosten herunterzubringen. Momentan sind gerade 30 000 Wohnungen von diesen Sanierungen betroffen. Das kann sich sehen lassen, denn eine Milliarde ist nicht nichts. (Zwischenruf von GR Kilian Stark.)

 

Auch in den Gemeindebauten treiben wir diese Energiewende, die Wärmewende, voran und schauen, dass schöne, gute Wohnungen zur Verfügung stehen. Ja, bei über 222 000 Gemeindewohnungen wird man eine oder vielleicht zwei finden, die nicht optimal sind. Und dann kommen die GRÜNEN und sagen: Oh, what about this, what about this. (Beifall bei SPÖ und NEOS. - StR Peter Kraus, BSc: Das heißt anders!) - Aber gut, so ist das.

 

Abschließend möchte ich noch ein paar Themen bringen. Wir sind das erste Bundesland mit einem Klimagesetz, die Bundesregierung hat das nicht zusammengebracht. Wir haben den Sonnenstrom verfünffacht. Wir haben einen Klimafahrplan, wir haben einen Klimarat. Wir haben ein Klimabudget. Wir haben die Geothermie, die wir versprochen haben, und wir bohren. Wir haben gesagt, wir müssen auch auf alternative Gase umsteigen.

 

Wir haben das erste Wiener Wasserstofferzeugungswerk in Simmering, wo wir für unsere Busse Wasserstoff erzeugen, um auch im öffentlichen Verkehr zu dekarbonisieren und mit Wasserstoff- und E-Bussen zu fahren. Wir verkaufen auch ein bisschen Wasserstoff an IKEA, damit sie ihre Busse, mit denen die Leute ihre Kasteln heimtransportieren, auch bei uns in der Leopoldau draußen betanken können. Also auch das geht.

 

Wir haben die Großwärmepumpe, wir bauen die Fernwärme aus, wir bauen die Fernkälte aus. Wir gehen raus aus dem Asphalt. Wenn Sie heute durch die Stadt fahren und das mit vor fünf Jahren vergleichen, dann sehen Sie, die Stadt hat ein anderes Gesicht. Die Straßen schauen anders aus, sie sind grüner, sie sind lebendiger, es gibt mehr Bäume. Und wenn man hier immer fordert, noch mehr Bäume zu pflanzen: Wir pflanzen an einem Wochenende bei der Pflanzaktion „Wald der jungen WienerInnen“ 10 000 Bäume und Sträucher und das jedes Jahr, und 25 000 Straßenbäume, straßenbegleitende Alleebäume und Waldbäume und Parkbäume und, und, und. Also das macht Wien hervorragend und da haben wir auch eine Bilanz vorzuweisen.

 

Wir haben auch die Radhighways ausgebaut, nicht nur mit Betonpflöcken irgendwelche Fahrspuren abgetrennt, sondern wirklich schöne getrennte Radwege gemacht, wo beides nebeneinander möglich ist. (StR Peter Kraus, BSc: Wie am Naschmarkt!) Wir haben auch die Argentinierstraße hingebracht, die jahrelang ein Streitthema war. Die Argentinierstraße ist ein wunderschöner Radhighway. Mit Christoph Chorherr haben wir noch einen schönen Radweg im Wiental gemacht. (Zwischenruf bei den GRÜNEN.) - Ja, der war noch konstruktiv. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Wir haben auch die Renaturierung in dieser Periode auf den Weg gebracht, weil Wien die Renaturierungsverordnung der EU unterstützt hat. Gibt es sie überhaupt in Österreich? Wien tut auch etwas für die Renaturierung, ob das der Wienfluss ist, ob das der Liesingbach ist, ob das jetzt der Ankauf des Verschiebebahnhofs Breitenlee ist, mit 90 ha, ein Herzensprojekt. - Danke, danke, Jürgen, danke ÖBB, danke an den Biodiversitätsfonds, dass wir da auch Unterstützung kriegen.

 

Das ist ein dermaßen großes Herzensprojekt, ein grünes Rückgrat für den Nordosten Wiens, mit dem Norbert-Scheed-Wald, diesem verwucherten Gelände, das fast ein bisschen verzaubert wirkt. Wenn man dort spazieren geht, die alten Brückenpfeiler sieht, hat man das Gefühl, da waren einmal die Azteken. (Heiterkeit beim Redner.) Es sind wunderbare Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen, die sich dort ausbreiten können. Ich war erst gestern dort und habe wieder den Neuntöter gesehen, ein unscheinbares Vogerl, das dort lebt und hochgeschützt ist, also wirklich toll. Das wird ein Natura-2000-Gebiet, das ist großartig, ein neues Natura-2000-Gebiet mit 90 ha. (Beifall bei der SPÖ.)

 

All das bildet sich natürlich auch im Wien-Plan, im Stadtentwicklungsplan 2035 ab. Wo sind die Grünräume, was wird geschützt, wo sind die Siedlungsgrenzen, wo sind die Verkehrsachsen, wo sind die Achsen des öffentlichen Verkehrs? Das kann man alles im Wien-Plan sehen, das ist dort heute schon alles abgebildet. Wir werden das in der nächsten Gemeinderatssitzung als Schwerpunkt diskutieren, aber das heißt, die Wiener Fortschrittskoalition geht mit einem klaren Konzept voran. Das ist durchdekliniert von der Smart City Klimastrategie bis zum Klimagesetz, bis zum Stadtentwicklungsplan. All das ist ein Guss und zielt darauf ab, 2040 kli

 

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