Gemeinderat, 68. Sitzung vom 23.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 116
ziehen, nämlich den Vergleich, wie lange die Wartezeiten in diesem Bereich sind, und ehrlich gesagt, die Wiener Spitäler haben die kürzesten Wartezeiten im Bundesländervergleich. Wir haben die kürzesten Wartezeiten im Bundesländervergleich! Und ja, natürlich sind in dieser Frage - und nur in dieser Frage, denn im Akutbereich führen wir diese Diskussion ja gar nicht -, natürlich sind hier - und das kommt ja bei Ihrer Frage als Frage dazu - die Gastpatienten ein Thema, na selbstverständlich, denn planbare Eingriffe kann man auch wunderbar in den Spitälern anderer Bundesländer machen. Das ist eine Frage der dortigen Gesundheitsplanung und nicht eine Frage der Bundeshauptstadt und nicht eine Frage von uns hier im Gemeinderat und nicht eine Frage von mir als Gesundheitsstadtrat.
Und trotzdem, obwohl wir die kürzesten Wartezeiten in ganz Österreich haben und im internationalen Vergleich sehr vergleichbare Werte haben, versuchen wir weiter, die OP-Wartezeiten zu verkürzen, und haben eine ganze Reihe von aktuellen Maßnahmen gesetzt, wie zum Beispiel die geplante Kooperation mit den privaten Krankenanstalten. Vorhin habe ich es schon gesagt: 140 000 Operationen. Hier planen wir ein Volumen von 500 Eingriffen, also die Welt ist es eh nicht, aber es ist ein bisschen was, weil auch kleine Schritte notwendig sind, um unser ehrgeiziges Ziel zu erreichen.
Welche Maßnahmen haben wir noch gesetzt, zusätzlich, im Sinne auch Ihrer Fragestellung? Die Grundlage für die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems ist natürlich unser Fachpersonal. Wir haben fast 30 000 Beschäftigte im Wiener Gesundheitsverbund, fast durch die Bank ausschließlich Fachkräfte hoher und höchster Ausbildungsqualität. Und natürlich ist es daher auch der große Schwerpunkt aller Maßnahmen des Managements, dieses Niveau an Fachkräften zu halten oder zu erweitern - was in Zeiten, in denen große Pensionierungswellen stattfinden, bekannterweise wie in allen Branchen eine besondere Herausforderung ist. Daher einige wenige Punkte der Initiativen, die der Vorstand gesetzt hat:
Es gibt eine Personaloffensive und Recruitingkampagne, wie zum Beispiel die Kampagne "Teil von etwas Großem", die ab Mai 2024 für medizinisches Fachpersonal wirbt.
Es gibt einen Relaunch der Karrierewebsite, denn das ist wichtig: Wie ist das Angebot eines Unternehmens für Menschen, die einen Job suchen? Wie kommt diese Seite den Wünschen und Vorstellungen der Jobsuchenden entgegen?
Wir haben einen Anwerbebonus für bestehende Mitarbeiter gemacht und allein über diese kleine Maßnahme weit mehr als 1 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen können. Wir haben Fortbildungstage aufgestockt, das Fortbildungsbudget aufgestockt, wir haben Einspringzulagen für kurzfristig übernommene Dienste geschaffen und Ähnliches mehr.
Wir haben auch eine riesige Ausbildungsoffensive geschaffen. Allein gestern - ich weiß nicht, ob Sie da Zeit gefunden haben, in den Festsaal zu gehen - waren es über 5 000 Menschen, die in das Wiener Rathaus gekommen sind, und zwar ausschließlich aus einem Grund, weil sie sich über die Möglichkeiten, in Wien in der Pflege zu arbeiten, informieren wollten. Das war eine großartige gemeinsame Anstrengung des Dachverbandes Wiener Sozialeinrichtungen mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds, dem AMS und über 30 Organisationen in der Pflege genauso wie in den Akutspitälern. Solche Maßnahmen werden bei uns gesetzt, aber zusätzlich haben wir auch zusätzliche Dienstposten geschaffen für Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung, über 100 zusätzliche Dienstposten haben wir geschaffen. Wir haben Qualifizierungsprogramme für einzelne Berufsgruppen gestartet, wie zum Beispiel - auszugsweise - die Pflegefachassistenten und das OP-Assistenzpersonal, um unsterilen Beidienst im OP übernehmen zu können, um auch hier die OP-Kapazitäten weiter nach oben zu schrauben, was uns auch gelungen ist, denn wir haben im Jahr 2024 um 10 000 Operationen mehr gemacht als im Jahr 2023.
Aber auch betriebsorganisatorisch werden Maßnahmen gesetzt, wie das intensive OP-spezifische Recruiting innerhalb des Unternehmens. Wir haben natürlich auch für Transparenz gesorgt, unsere Wartezeiten ordentlich dargestellt, wir haben ein Monitoring und datenbasierte Steuerung eingeführt, mit einer noch stärkeren und präziseren Auswertung der medizinischen Dringlichkeitsstufen.
Also nochmals: Erstens, in Wien bestehen die kürzesten Wartezeiten bei planbaren Eingriffen. Zweitens, es bestehen gar keine Wartezeiten bei akuten Eingriffen. Drittens, die Zahl der Operationen konnte auf 140 000 im Jahr gesteigert werden. Viertens, wir haben einen Höchststand im Personalstand unseres Wiener Gesundheitsverbundes. Fünftens, wir wollen noch besser werden, denn wir wollen das beste Gesundheitssystem für die Wiener Bevölkerung. - Danke. (Beifall bei SPÖ und Teilen der NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Für das Protokoll darf ich bekannt geben, dass GR Wagner den ganzen Tag verhindert ist, an der Sitzung teilzunehmen.
Bevor ich die 1. Zusatzfrage vergebe, freue ich mich sehr, Schülerinnen und Schüler der Volksschule Laaer Berg, nämlich die 3a und die 3b, recht herzlich bei uns im Wiener Gemeinderat zu begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)
Die 1. Zusatzfrage kommt von GR Seidl. - Bitte schön.
GR Wolfgang Seidl (FPÖ): Guten Morgen, Herr Vorsitzender! Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Danke für die ausführliche Beantwortung der Frage. - Wir werden ja heute am Nachmittag im Zuge der Dringlichen Anfrage noch Gelegenheit haben, das näher zu beleuchten und einiges von dem, was Sie da jetzt gesagt haben, auch richtigzustellen. Die Zeit dafür bleibt mir jetzt nicht. Ich habe eine Vorgabe von, ich glaube, einer Minute oder drei Minuten, auf alle Fälle ist es nicht genug Zeit, um alles jetzt hier zu korrigieren.
Jetzt zu meiner Zusatzfrage: Es wurde ja vor kurzem die Generaldirektorin des WIGEV verlängert. Und wie Sie ja da in der Anfrage lesen können, sind die Wartezei
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular