Gemeinderat, 68. Sitzung vom 23.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 116
Salzburg sind alle im Minus im Vergleich zum Vorjahr, Wien ist, wie gesagt, mit 1,5 Prozentim Plus.
Wir haben in den letzten fünf Jahren in dieser Stadt 80 000 Arbeitsplätze geschaffen. Nur ein Vergleich, damit man die Größenordnungen zuordnen kann - wir haben im Land Burgenland insgesamt 113 000 Arbeitsplätze, wir konnten in Wien in den letzten fünf Jahren 80 000 neue schaffen. Ich denke, das ist eine Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen kann, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Wir haben in Wien - und auch das müssen wir oft genug betonen - die höchste Frauenbeschäftigungsquote in Österreich, auch das spricht für gute Arbeitsplätze, eine gute Infrastruktur wie Kindergärten oder Verkehr. Aber sehen wir uns auch auf der Wirtschaftsseite an, was passiert: Die Zahl der Selbstständigen hat in Wien die Zahl von rund 97 000 erreicht, das ist ein Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im letzten Jahr haben sich 218 internationale Unternehmungen in Wien angesiedelt. Sieben von zehn internationalen Unternehmungen, die nach Österreich kommen, kommen nach Wien, sehr geehrte Damen und Herren. Die Folge dieser erfolgreichen Wirtschaftspolitik ist ein Wachstum in Wien im Vergleich zu Österreich im Jahr 2023 mit 2,5 Prozent, im Vergleich zu Österreich mit minus 1 Prozent und auch im Jahr 2024 haben wir ein leichtes Plus von 0,3 Prozent, während in Österreich ein Rückgang von 0,9 Prozent zu verzeichnen war.
Wien ist aber auch die Stadt der Wissenschaft. Wir haben eine Forschungsquote von 4 Prozent, wir sind damit in der Europäischen Union auf dem zweiten Platz, die Top-20-Player aus dem Pharma- und medizintechnischen Bereich sind in Wien beheimatet, die Biotech-Branche boomt, wir haben 646 Unternehmungen, 19 Forschungsstellen und 89 weitere Institutionen in Wien. Das ist mehr als 50 Prozent aller in Österreich ansässigen Unternehmungen in dieser Branche. 49 000 Beschäftigte erwirtschaften einen Umsatz von 22 700 000 000 EUR, sehr geehrte Damen und Herren.
Aber wir sehen auch dorthin, wo es Probleme gibt. Wir sind natürlich nicht zufrieden mit der Zahl der Arbeitslosigkeit in Wien, die ist uns viel zu hoch, jeder, jedem Einzelnen muss geholfen werden. Da haben wir in Wien mit dem Wiener Arbeitnehmerförderungsfonds eine einzigartige Einrichtung in Österreich, die übrigens heuer ihren 30-jährigen Geburtstag feiert, alles Gute dazu. Wir betreiben dort aktive Arbeitsmarktpolitik und haben das Budget im Vergleich von 2020 mit 73 Millionen EUR auf heuer 157 Millionen EUR gesteigert. Seit 2020 konnten wir 188 000 Wienerinnen und Wiener in ihren Kernbereichen unterstützen.
Es geht um die Förderung von beruflichen Entwicklungschancen, es geht darum, dass Aus- und Weiterbildung leistbar sein soll, es geht vor allem auch um Fachkräftesicherung in Wien, es geht darum, dass wir in den Bereichen Pflege, Soziales, IT oder in Umweltberufen auch weiter Arbeitskräfte brauchen und die auch entsprechend hochqualifizieren wollen. Aber es geht auch um die Verhinderung von Ausgrenzung.
Die Erfolgsgeschichte der Joboffensive 50+ ist weithin bekannt und ist für Österreich auch beispielgebend. Der WAFF finanziert zum Beispiel Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und das Nachholen von Abschlüssen mit bis zu 5 000 EUR pro Person, und wir sind auch dann da, wenn es schiefgeht, wenn zum Beispiel Firmen Konkurs anmelden. Dann sind wir mit unseren Arbeitsstiftungen vorhanden, wir haben geholfen bei der Kika/Leiner-Insolvenzstiftung, aber auch bei Stellantis bei der Unternehmensstiftung, wo wir den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern weiterhelfen wollen.
Wir haben auch ein Versprechen unseres Koalitionsübereinkommens umgesetzt und ein Fachkräftezentrum errichtet. Das ist eine strategische Einrichtung, wo Sozialpartnerinnen und Sozialpartner danach trachten herauszufinden, welche Arbeitskräfte, welche Zukunftsberufe wir in Wien brauchen und wie wir die Ausbildung dafür schaffen.
Eines der Erfolgsmodelle ist auch Jobs PLUS Ausbildung. Wir haben mit dieser Möglichkeit, einen Job zu erlernen, aber gleichzeitig auch eine Tätigkeit bereits fix zugesagt zu haben, in der Zwischenzeit in der Pflege auf 2 510 Plätze ausgebaut. Damit schaffen wir die Hälfte aller Pflegeausbildungsplätze und Pflegeberufe, die wir in Wien gerade auch am Laufen haben.
Wir haben das Wiener Ausbildungsgeld, eine Erfolgsgeschichte, wo Kolleginnen und Kollegen, die länger als zwölf Monate in eine Ausbildung gehen, ein entsprechendes Zubrot erhalten, damit garantieren wir, dass jeder Wiener, jede Wienerin, die in eine langfristige Ausbildung geht, rund 1 400 EUR im Monat zum Leben hat.
Wir fördern Klimaberufe, wir fördern junge Fachkräfte in der Energiewende und wir haben auch heute noch zwei große Projekte auf der Tagesordnung, die wir beschließen werden, nämlich eine Position, wo wir uns darum kümmern, dass, wenn junge Menschen bis 24 langzeitarbeitslos sind, sie gesondert Unterstützung und Förderung bekommen, aber auch besonders begleitet werden, dass Unternehmerinnen und Unternehmer auch diese Arbeitskräfte der Zukunft entsprechend kennenlernen können.
Eine zweite Problemgruppe, die wir heute auch noch ansprechen werden, ist das Thema der über 25-jährigen Frauen mit geringer Qualifizierung. Da wissen wir, dass die Gefahr sehr groß ist, dass sie langzeitarbeitslos werden. Auch da haben wir jetzt ein Ausbildungspaket geschnürt, dass diesen Kolleginnen auch entsprechend geholfen wird.
Als Stadt selbst nehmen wir auch die Verantwortung sehr wahr, was Aus- und Weiterbildung betrifft. Es wurde heute schon angesprochen, wir haben in der Pflege und in den Gesundheitsberufen gerade über 4 000 Menschen in Ausbildung. Wir haben zusätzlich 182 Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung, die Stadt hat zur Stunde über 600 Lehrlinge in Ausbildung, bei den Stadtwerken sind es 690, also ich denke, das ist eine Erfolgsgeschichte, die sich sehen lassen kann.
Weil auch Stadtrat Hacker heute schon die Wien CARE Messe angesprochen hat, die gestern ein voller Erfolg war, wo 5 000 überwiegend Junge, vor allem
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