Gemeinderat, 68. Sitzung vom 23.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 116
diesen wunderbaren Programmen seit 40 Jahren eine Million Kinder, ihre Eltern und Großeltern glücklich gemacht. Jetzt könnte man sagen, da hat er sich jetzt verrechnet. Ich habe jetzt zuerst gerade nachgerechnet, 40 000 Kinder im Jahr, und das 40 Jahre lang. Zuerst war das Lilarum in der Phillipsgasse in Penzing im Gemeindebau, dort habe ich es das erste Mal kennengelernt. Es sind tatsächlich über eine Million Kinder, die das erste Mal im Lilarum mit dem Theater in Berührung gekommen sind. Ich war dort schon mit meinem Sohn Daniel, der ist jetzt gerade 40, sitzt da oben. Ich war mit ihm in der Phillipsgasse, als er drei Jahre alt war, und jetzt gehen wir mit seinen Kindern ins Lilarum, mit meinen Enkelkindern. Das ist eigentlich ein guter Beweis für gutes Theater, wenn es nach 40 Jahren noch immer die Kinder und Eltern genauso begeistert wie vor 40 Jahren. Ich danke da vor allem der Traude Kossatz, dem Paul Kossatz, dem Andreas Moritz, sie sind heute hier, und eurem Team. Bitte macht’s weiter so. Und liebe Kulturpolitik, auch wenn ich nicht mehr im Gemeinderat bin, bitte fördert das Lilarum weiter, es macht so viele Kinder glücklich. Die Kinder werden gerade im Lilarum das erste Mal mit dem Theater in Berührung gebracht, und das ist gut so.
Kunst und Kultur sind eine große Bereicherung unseres Lebens, und ich danke allen Kulturschaffenden, allen Künstlerinnen und Künstlern, die diese wunderbare Kulturstadt geformt haben.
2018 begann dann eine sehr überraschende und nicht geplante neue Etappe in meiner politischen Arbeit hier im Haus. Nach der Wahl von Michael Ludwig zum Bürgermeister hat er mich als Landtagspräsident vorgeschlagen. Die Funktion durfte ich nun sieben Jahre innehaben. Danke insbesondere an dich, lieber Michael Ludwig, für das Vertrauen.
Ich danke allen Zweiten und Dritten Landtagspräsidenten für die gute Zusammenarbeit, Martin Margulies, Veronika Matiasek, Christian Meidlinger und Manfred Juraczka. Ich danke allen Klubvorsitzenden und insbesondere auch allen Abgeordneten des Hauses, dass ihr uns die Leitung der Landtagssitzungen wirklich so leicht gemacht habt. Ich bin echt stolz, dass wir in diesen sieben Jahren keine einzige Sitzungsunterbrechung hatten, dass wir in diesen sieben Jahren fast keine Ordnungsrufe hatten und dass wir es geschafft haben, dass der Landtag in diesen sieben Jahren der Würde unseren Hohen Hauses tatsächlich gerecht geworden ist.
Danke auch an die beiden Landtagsdirektoren Günther Smutny, damals noch mit roten Haaren, und Wolfgang Fink, ihr seid einfach eine große Stütze in der Arbeit des Landtagspräsidenten. Ich bedanke mich beim Landtagsbüro, bei Sabine Ferscha und ihrem Team. Ich bedanke mich natürlich bei meinem Büro. Und ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses. Ich möchte jetzt einen Mitarbeiter hervorheben, der da immer so bescheiden in der Ecke steht, Beytullah Özkan. Er bringt uns seit 25 Jahren das Wasser zum Rednerpult. - Heute hast du keines gebracht. (Allgemeiner Beifall und allgemeine Heiterkeit.) Jedenfalls, Beytullah Özkan bringt uns seit 25 Jahren das Wasser zu den Sitzungen. Und jetzt verrate ich etwas, er wird in wenigen Tagen, nach 46 Jahren im Dienst der Gemeinde Wien, in die wohlverdiente Pension gehen. Lieber Beytullah, es ist heute vielen gedankt worden, ich möchte dir auch im Namen aller hier danken, stellvertretend für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses, insbesondere der MA 34, für ihre Arbeit, und ich wünsche dir alles, alles Gute. (Allgemeiner Beifall. - Standing Ovations von GR Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi.)
In diesen sieben Jahren als Landtagspräsident durfte ich viele repräsentative Aufgaben, viele schöne Aufgaben für die Stadt und das Land Wien übernehmen, in Wien und im internationalen Maßstab. Wien ist nun in vielen Bereichen top, als Kulturstadt, als Stadt der Wissenschaft, als lebenswerteste Stadt der Welt, als Smart City, als grünste Stadt der Welt, als Hauptstadt des sozialen Wohnbaus und insbesondere auch als soziale Stadt, als Stadt, die niemanden zurücklässt.
Wien ist aber auch vor allem ein internationales Zentrum, Sitz der Vereinten Nationen, Sitz von 40 internationalen Organisationen. Bei uns in Wien finden die meisten internationalen Konferenzen statt, und dieser internationale Dialog ist wichtig für Wien, aber auch für die Welt. Internationaler Dialog ist in der Zeit, in der wir leben, wichtiger denn je.
Persönlich waren diese sieben Jahre für mich eine große Ehre und eine Bereicherung meines Lebens. Die 37 Jahre im Gemeinderat sind recht schnell vergangen, es hat mir immer Spaß gemacht, bis jetzt, bis heute. Es war mein Wunsch, meine persönliche Entscheidung, gerade jetzt aufzuhören, wo es eigentlich am schönsten ist. Ich freue mich nun auf mehr Zeit mit meiner Familie, mit meiner lieben Frau Monika, mit meinen fünf Kindern, mit meinen bald fünf Enkelkindern. Danke für euer so langes Verständnis, dass ich nicht immer da war. Mein Enkelsohn Paul ruft mich schon da oben.
Und was kommt nun? Ich werde keine weiteren politischen Funktionen anstreben. Es braucht daher niemand Angst zu haben, dass ich jetzt irgendjemandem den Posten wegnehmen will. Lieber Harry Kopietz, lieber Michael Häupl, ich will ganz sicher nicht Obmann des Pensionistenverbandes und der Volkshilfe werden, weil ihr macht das so großartig, dass das niemand besser machen kann. (Allgemeine Heiterkeit.) Ich will jetzt eigentlich primär privat sein. Ich werde politisch weiter interessiert sein, aber ich werde versuchen, mich nicht mehr einzumischen.
Ich werde hoffentlich noch einige Reisen machen, um noch einige der 90 Länder zu sehen, die ich noch nicht gesehen habe. Und ich werde hoffentlich noch weiter im Prater laufen, ein bisschen langsamer, gebe ich zu, ein bisschen weniger, aber ich bin im Prater in den letzten 40 Jahren schon 40 000 Kilometer gelaufen. Das ist übrigens, wenn das jemand nachrechnen will, einmal rund um die Welt. Ich bin aber dann noch einmal 40 000 Kilometer gelaufen außerhalb von Wien, in anderen Ländern. Weil ich eigentlich in jeder Stadt, wo ich war, immer die Laufschuhe mitgehabt habe und immer dort laufen gegangen bin, weiß ich auch, dass die Stadt Wien tatsächlich auch die beste Laufstadt der Welt ist.
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