Gemeinderat, 68. Sitzung vom 23.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 116
Beispiel einer politischen Kampagne ist, wo wir etwas vorgestellt und Überzeugungsarbeit geleistet haben und das dann auch in die Realität umgesetzt wird. Natürlich wünsche ich mir, dass das noch bei mehreren unserer Kampagnen passiert.
Ich möchte mich an der Stelle tatsächlich bedanken bei der Frau StRin Ulli Sima, die verständlicherweise gerade in Gesprächen ist, aber es war wirklich in diesem Fall eine konstruktive Zusammenarbeit. (Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Ich krieg ein Lob vom Herrn Stark! Das muss ich rot im Kalender eintragen!) - Ja, wirklich, tragen Sie es ein. Sowohl in der Zusammenarbeit als auch in der Ausführung.
Es ist so ähnlich, wie wir es uns gedacht haben, nichts ist 100-prozentig, aber es ist ein guter Kompromiss. Das wird wirklich Lebensqualität für die Menschen im 15. Bezirk bringen, viel weniger Verkehr, viel mehr Grün, viel bessere Bedingungen fürs Radfahren, fürs Zufußgehen, nicht nur für die Leute im 15. Bezirk. Die Mariahilfer Straße kann jetzt endlich die wichtige Verbindung für den Radverkehr vom Westen in die Stadt werden, die sie eigentlich strategisch sein muss.
Jetzt also der zweite Abschnitt. Ich hoffe, dass dann mit dem letzten Abschnitt in den weiteren Jahren die ganze Mariahilfer Straße verkehrsberuhigt und lebenswerter wird. Insofern freue ich mich heute noch einmal über diesen gemeinsamen Erfolg und den Mehrwert, den es für die Menschen in Wien bringt. Bitte, auch von unserer und von meiner Seite, um Zustimmung. (Beifall bei den GRÜNEN und von Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima sowie GR Dr. Kurt Stürzenbecher.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist GR Mag. Haase, und ich erteile es ihr. - Bitte.
GRin Mag. (FH) Susanne Haase (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
So viel Harmonie bin ich gar nicht gewohnt. Ich möchte auch nur kurz ein paar Dinge loswerden in meiner letzten Rede in dieser Legislaturperiode. Ich bin vor zirka zwei Jahren nachgerückt. In meinem ersten Redebeitrag ging es damals ums Radfahren. Umso mehr freue ich mich, dass der letzte Beitrag in dieser Periode auch wieder um dieses Thema geht.
Wir haben vier Projekte vorliegen. Ich finde, das zeigt ein bisschen, was der Fahrradausbau der letzten Jahre mit sich gebracht hat. Ob es jetzt, wie heute Projekte aus dem 21., 22., 15. oder 10. Bezirk sind, quer durch Wien wird in alle Himmelsrichtungen gebaut, geplant und verbessert. Mit jeder Gemeinderatssitzung - und ich glaube tatsächlich, dass wir in jeder einzelnen Sitzung ein Fahrrad-Poststück verabschiedet haben - wächst das Radwegenetz. Es wird dichter, sicherer und moderner. Das Beste daran ist, dass sich diese Entwicklungen nicht auf einzelne Vorzeigeprojekte beschränkt, sondern sie flächendeckend, sichtbar und messbar ist.
Der massive Ausbau sicherer, komfortabler Radwegeinfrastruktur macht sich auch bezahlt. 2024 konnten nicht nur eine halbe Million mehr RadlerInnen an den 17 städtischen Dauerzählstellen als 2023 gemessen werden, auch der Modalsplit steigt kontinuierlich. Mit 11 Prozent wurde der Trend nach oben weiter fortgesetzt. Seit 2019 hat sich der Anteil der Alltagswege, die mit dem Rad zurückgelegt werden, von 7 Prozent auf 11 Prozent erhöht. Dieser Legislaturperiode haben wir knapp 100 km neuer Radfahrinfrastruktur auf den Weg gebracht. Auch in diesem Jahr geht der Ausbau ungebremst weiter.
Um nur einige Beispiele zu nennen: die neue Fahrradstraße in der Argentinierstraße, die Wiedner Hauptstraße, die Äußere Mariahilfer Straße, die heute auch wieder zum Beschluss kommt, die Pfeilgasse. Knapp 200 Projekte wurden umgesetzt, fast 130 Millionen EUR investiert.
In meiner Rede vor zwei Jahren habe ich auch ausgeführt, wie wichtig die Langstreckenradverbindungen sind, um den Modalsplit zu heben und auch um den Umstieg auf das Fahrrad attraktiver zu machen. Auch da hat die Stadt voll geliefert. Der Radhighway Süd über die Argentinierstraße, der Megahighway Nord über Prater, Lassallestraße bis zum Donauzentrum, das sind alles Verbindungen, die jetzt wunderbar gefahren werden können, um von der Stadt, von der City hinauszukommen und umgekehrt auch von draußen hineinzukommen.
Eine Sache ist mir auch noch wichtig. Alle Projekte sind immer eingebettet in eine umfassende Umgestaltung des öffentlichen Raums. Frei nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ werden versiegelte Flächen geöffnet, neue Grünräume geschaffen, Bäume gepflanzt und Verweilzonen eingerichtet. Das heißt, mit jedem neuen Radweg entsteht auch ein Stück neue Stadt. Eine Stadt, die nicht nur mobilitätsgerecht ist, sondern klimafit, zukunftstauglich und lebenswert für alle.
Wir reden da nicht nur über Verkehr, sondern auch über eine neue Balance im öffentlichen Raum, für mehr Sicherheit, für mehr Lebensqualität, mehr Raum für die Menschen. Ich möchte auch da die Gelegenheit nutzen, um Danke zu sagen. Danke vor allem an die Dienststellen, die in den letzten Jahren wahnsinnige Arbeit geleistet haben, um diese ganzen Projekte unterzubringen. Es war sicher keine einfache Aufgabe. Danke auch an die Bezirke, denn ohne die Bezirke ist es nicht möglich, solche Projekte durchzubringen. Das muss immer Hand in Hand und im Einvernehmen mit den Bezirken gehen. Danke auch an unsere StRin Ulli Sima für ihre Beharrlichkeit. Wir wissen, es ist nicht immer einfach, Radwege in dieser Stadt zu bauen, aber es ist doch sehr, sehr viel gelungen. Auch danke an den Koalitionspartner, der durch eine gute Zusammenarbeit wirklich sehr viel weitergebracht hat. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Abschließend möchte ich sagen: Wien kommt voran, nicht nur auf zwei Rädern, sondern als lebenswerte, moderne, mutige Metropole und ich freue mich, dass ich auch ein Stück dazu beitragen durfte. Vielen Dank in diesem Sinne. Und ich bitte um Zustimmung zu den beiden Poststücken. - Danke schön. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
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