Gemeinderat, 68. Sitzung vom 23.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 116
pro Klinik transparent zu machen. Ich nehme an, Sie kennen diese Homepage des Gesundheitsministeriums.
In weiterer Umsetzung sind das Monitoring und die datenbasierte Steuerung mit einer laufenden Anpassung auf Basis von Wartezeitenanalysen, zum Beispiel durch die Auswertung medizinischer Dringlichkeitsstufen zur besseren Ressourcenzuteilung.
Zu Ihrer Frage 2.2: Konkrete Effekte der Maßnahmen mit dem Ziel der Aufhebung - Entschuldigung -, der Anhebung der OP-Kapazitäten auf den geplanten Stand. Durch Maßnahmen wie Personalrecruiting, OP-spezifische Qualifizierungsprogramme konnten die OP-Kapazitäten postpandemisch wieder in weitem Umfang auf den geplanten Stand gebracht werden. Dies ist eine direkte Voraussetzung zur Senkung der Wartezeiten auf planbare Eingriffe.
Erstens messbare Verkürzung der weiteren durchschnittlichen Wartezeiten: Es wurden über verschiedene Stichtage hinweg durchschnittliche Wartezeiten für unterschiedliche Eingriffe dokumentiert, zum Beispiel Bandscheiben-OPs in der Klinik Penzing, Reduktion von 11 Wochen im Q1 2024 auf 7 Wochen im Q1 2025, oder Hüft-TEPs in der Klinik Floridsdorf, Rückgang von 20 Wochen im Q1 2024, auf 18 Wochen im Q1 2025, Kataraktoperationen in der Klinik Donaustadt, Reduktion von 23 Wochen im Q1 2024 auf 18 Wochen im Q1 2025. Dies als exemplarische Beispiele.
Wir erwarten eine weitere Entlastung durch die Kooperation mit Privatkliniken. Die temporäre Entlastung durch die Übernahme planbarer Operationen in Privatkliniken setzt Kapazitäten in den WIGEV-Häusern frei, sodass dort früher operiert werden kann.
Was sind die Methoden der Erfolgsmessung?
Erstens die monatliche Auswertung der Wartezeiten via Website. Die neue Website zu OP-Wartezeiten nutzt eine verbesserte Auswertungssoftware mit monatlicher Aktualisierung, und sie bietet den Bürgern transparente Anzeige durchschnittlicher Wartezeiten, die Vergleichbarkeit nach Eingriffsart und Klinik, die Verlinkung zu kliniksuche.at zur Einsicht der jeweiligen OP-Fallzahlen.
Zweitens das Organisationsmonitoring im OP-Bereich. Die Wirksamkeit insbesondere des OP-spezifischen Recruitings und der Personalmaßnahmen wird laufend im Rahmen des Organisationsmonitorings überprüft.
Drittens die Auswertung nach Dringlichkeitsstufen. Operationen werden nach medizinischer Dringlichkeit klassifiziert. Diese Klassifikation dient der gezielten Ressourcenverteilung und Nachverfolgung von Wartezeiten auf aggregierter Ebene.
Zu Ihrer Frage 2.3: Die bisher gesetzten Maßnahmen des WIGEV zur Reduktion der Wartezeiten bei planbaren Operationen zeigen durchaus erkennbare Wirksamkeit, auch wenn sie nicht in allen Bereichen zu einer sofortigen und flächendeckenden Entlastung geführt haben. Es wäre daher schlichtweg unrichtig, von einer generellen Unwirksamkeit zu sprechen. Vielmehr handelt es sich um erfolgreiche Schritte in einem komplexen, langfristigen Prozess.
Die Maßnahmen waren richtig und notwendig, können aber die Herausforderungen auch nicht sofort kompensieren. Besonders der überregional anhaltende Fachkräftemangel weit über die Grenzen unserer Republik hinaus bleibt die zentrale Herausforderung. Der Wiener Gesundheitsverbund strebt laufend nach weiterer Verbesserung, weil ein leistungsfähiges, zugängliches und patientenorientiertes Gesundheitssystem zentrales Anliegen für die Bevölkerung der Bundeshauptstadt ist. Die bisher gesetzten Maßnahmen bilden ein wichtiges Fundament, auf dem nun kontinuierlich aufgebaut wird, um die Versorgungssicherheit und Behandlungsqualität für alle BürgerInnen langfristig zu sichern sowie ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Darüber hinaus scheint es noch wichtig, zu erwähnen, dass Wartezeit auf einen OP-Termin medizinisch indiziert sein kann, um beispielsweise präoperative therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Als plastisches Beispiel sei hier vorbereitende Physiotherapie zur Vorbereitung auf ein neues Hüftgelenk genannt.
Zu Ihrer Frage 2.4: Für Operationen unterscheiden wir folgende Dringlichkeitsstufen: Erstens perakut, das bedeutet sofort und akut lebensrettender Eingriff. Zweitens akut, innerhalb von 48 Stunden. Drittens Stufe P1, kurzfristig planbar, innerhalb von einer Woche. Viertens P2, langfristig planbar, über eine Woche. Diese Kategorie stellt den Großteil der elektiven Eingriffe dar. Zu den beiden Dringlichkeitsstufen 1 und 2, also perakut und akut, bestehen in den Wiener Spitälern keine Wartezeiten.
Zur Frage 2.5: Die temporäre Kooperation mit den Privatkliniken ist ein Element zur Reduktion von Wartezeiten neben bereits zahlreich zu Frage 2.1 genannten Elementen, um die Wiener Bevölkerung bestmöglich zu versorgen. Zusätzlich werden Gespräche mit dem WGF-geförderten Spitälern zur weiteren gemeinsamen Verbesserung der Situation in Wien geführt.
Ebenso werden alternative Konzepte erarbeitet, wie etwa ein Pilotprojekt für ein tagesambulantes Zentrum für Eingriffe der sogenannten kleinen Chirurgie als Expositur von Spitälern. Nach erfolgreicher Konzeptionsphase könnte im ersten Halbjahr 2026 der Auftrag zur Umsetzung erteilt werden und bestenfalls 2028 realisiert werden.
Zu Ihrer Frage 2.6: Da alle Operationssäle des Wiener Gesundheitsverbundes über eine internationalen Standards entsprechende Hightech-Ausstattung verfügen, stellt sich die Frage eher, welche Art von operativen Eingriffen als tageschirurgische Leistungen sowohl Vorteile für die PatientInnen als auch für das Gesundheitssystem selbst bieten könnten. Hier werden internationale Beispiele herangezogen, und diese sind im genannten Konzept im Detail darzustellen.
Zu Ihrer Frage 2.7: Das ist aktuell Gegenstand der WIGEV-internen Machbarkeitsuntersuchung.
Zu Ihrer Frage 2.8: Das ist aktuell Gegenstand der genannten WIGEV-internen Machbarkeitsuntersuchung.
Zu Ihrer Frage 3.1: Das gesamte Personal wird von den Kooperationspartnern gestellt. Die Mitwirkung im Rahmen der Kooperation betrifft nur das ärztliche Perso
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