Gemeinderat, 68. Sitzung vom 23.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 116
beziehungsweise Zustimmung des Bürgermeisters war daher im gegenständlichen Zusammenhang nicht geboten.
Zur Frage 5.5: Siehe Antwort zu 5.4, ebenso zur Frage 5.5.1.
Zur Frage 5.6: Siehe Antwort zur Frage 5.3.
Zur Frage 5.7: Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die Wienerinnen und Wiener alle Kooperationen zur Verbesserung der Gesundheitsdienstleistungen in unserer Stadt sehr schätzen. Dies gilt etwa auch für die Kooperation mit dem gesamten niedergelassenen Bereich, von etwa privatwirtschaftlich organisierten Röntgen- und Laborinstituten bis zu Reha-Einrichtungen.
Zur Frage 5.8: Siehe obige Ausführung.
Zur Frage 5.9: Nein.
Zur Frage 5.10: Das aktuelle Kooperationsmodell, welches als Grundlage zu dieser Anfrage dient, fügt sich in die übergeordnete Strategie zur Sicherung und Weiterentwicklung des WIGEV hervorragend ein. Derzeit finden mit den WGF-geförderten Krankenanstalten produktive Gespräche für eine weitere gesamthafte Kooperation, besonders in den operativen Fächern, statt. Völlig klar ist, dass die Herausforderungen, die es zu überwinden gilt, von überregionaler Natur sind, nicht nur nachweislich andere Bundesländer belasten, sondern auch in zahlreichen europäischen Nationen Niederschlag finden. Verkürzt wäre daher die Annahme, dass eine Maßnahme, die der Verbesserung der PatientInnenzufriedenheit dient, keinen günstigen Effekt auf die Gesamtentwicklung des Wiener Gesundheitssystems ausübt.
Zur Frage 6.1: Zur Bewältigung des vorhersehbaren Personalbedarfs durch die Pensionsierungswelle der Babyboomergeneration hat der WIGEV umfangreiche und vorausschauende Maßnahmen gesetzt, um nachhaltig personelle Ressourcen sicherzustellen und langfristig attraktiv für qualifizierte Fachkräfte zu bleiben.
Im WIGEV wird als zentralem Baustein für eine nachhaltige Sicherstellung von ausreichendem qualifiziertem Personal seit mehr als 100 Jahren auf unternehmensinterne Ausbildung gesetzt. Seit 2004 kooperiert der WIGEV mit dem Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds, um ausreichend geeignete BewerberInnen für die Ausbildungsplätze zu gewinnen und finanziell zu unterstützen. Durch Einstellungszusagen und/oder Verpflichtungsverträge werden die Absolventen gezielt zum WIGEV als Dienstgeber vermittelt.
Zusätzlich investiert der WIGEV intensiv in die Qualifizierung bestehender MitarbeiterInnen. Bereits vor der Novelle des GuKG 2016 wurden Qualifizierungsprogramme umgesetzt, etwa von ServiceassistentInnen zu PflegeassistentInnen, von PflegeassistentInnen zu PflegefachassistentInnen, von PflegehelferInnen zu diplomierten Pflegepersonen. Diese Maßnahmen stärken die Motivation und erhöhen die MitarbeiterInnenbindung ans Unternehmen.
Seit 2010 arbeitet der WIGEV eng mit Fachhochschulen zusammen, insbesondere mit der FH Campus Wien, was 2015 zur Einführung eines Kooperationsbachelorstudienganges führte. Nach der GuKG-Novelle 2016 wurden sämtliche zusätzlichen Maßnahmen ergriffen, darunter die Weiterentwicklung der Pflegepersonalentwicklung hinsichtlich eines optimalen Skill-and-Grade-Mixes, die Erweiterung unternehmenseigener Ausbildungen sowie spezifische Spezialisierungen, wie etwa in den Bereichen Kinder- und Jugendlichenpflege sowie psychiatrische Pflege, und anderes mehr.
Zur gezielten Steuerung des prognostizierten Bedarfs wurde 2018 eine Szenariorechnung für eine vorausschauende Planung erstellt und daraus eine umfassende Ausbildungsoffensive entwickelt. Diese umfasst einen massiven Ausbau der Ausbildungsplätze im Bereich der Pflege auf insgesamt rund 4.400 in Wien, wodurch in den kommenden Jahren eine deutlich höhere Anzahl an AbsolventInnen zur Verfügung stehen wird. Auch in anderen Berufsgruppen wurden die Studien- und Ausbildungsplätze stark ausgebaut, um bevorstehenden Pensionierungen frühzeitig entgegenzuwirken. Um eine verstärkte Bindung von Studierenden zu erreichen, wurde auch die Möglichkeit einer Anstellung von Studierenden bereits während des Studiums geschaffen.
Seit 2023 werden im WIGEV operationstechnische AssistentInnen ausgebildet, die für den spezifischen Einsatz im OP eingesetzt werden. Die ersten AbsolventInnen starten 2026 im Unternehmen. Durch die Anstellung der Auszubildenden ab dem zweiten Ausbildungsjahr und Verpflichtungsvertrag wird deren Tätigkeit im WIGEV nach der Ausbildung sichergestellt.
Darüber hinaus werden durch gezielte Projekte der MitarbeiterInnenqualifizierung die Personalressourcen im OP erhöht. So werden OperationsassistentInnen im Rahmen einer verkürzten Ausbildung zu operationstechnischen AssistentInnen ausgebildet, und seit 2024 werden auch PflegefachassistentInnen mit Zusatzqualifikation der Operationsassistenz erfolgreich im Operationsbereich eingesetzt.
Nicht zuletzt wurden auch innovative Projekte wie #Nurses4Vienna, das internationale Fachkräfte gezielt aus Drittstaaten gewinnt und weiterqualifiziert, geplant und erfolgreich initiiert. Die ersten 19 zukünftigen MitarbeiterInnen sind bereits Ende 2024 in Wien angekommen und werden derzeit aufbauend auf ihrer Ausbildung im Heimatland weiterqualifiziert, um bald das Team - die MitarbeiterInnen des WIGEV - zu verstärken. Weitere rund 70 werden bereits im Mai 2025 erwartet.
Kommunikationskampagnen zur Attraktivierung der Gesundheitsberufe und zur Positionierung des WIGEV als attraktiver Arbeitgeber sind ebenfalls zentrale Bestandteile der strategischen Personalplanung und des Recruitings. Umfangreiche Maßnahmen zur MitarbeiterInnenbindung einschließlich einer breit gefächerten betrieblichen Gesundheitsförderung, spezifischer Karrieremodelle und attraktiver Anpassung an das Gehaltsschema wurden erfolgreich implementiert.
Darüber hinaus bietet der WIGEV seinen MitarbeiterInnen umfangreiche Unterstützung durch eine psychologische Beratungsstelle, um deren psychische Gesundheit zu fördern und zu erhalten und Austritte und Krankenstände bestmöglich verhindern zu können.
Diese und viele weitere Maßnahmen wurden im WIGEV vorausschauend gesetzt, um die bevorstehende
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