Gemeinderat, 68. Sitzung vom 23.04.2025, Wörtliches Protokoll - Seite 111 von 116
11. Juli, in Srebrenica bei der Gedenkfeier gemeinsam dabei sein, und das wird für mich auch ein ganz eindrücklicher und wichtiger Moment bleiben. - Danke dafür. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Ich werde natürlich in Pension gehen, weil mit einem gewissen Alter von 65 sehe ich das als notwendig an. Ich meine das „notwendig“ auch wirklich. Wenn man 65 ist, kann man auch in Pension gehen. Aber ich werde trotzdem nicht aufhören, zu arbeiten, und ich werde auch heuer zur 30. Wiederkehr der Gräuel in Bosnien und Herzegowina wieder hinfahren, und möglicherweise schafft es Selma Arapović auch, heuer mitzufahren.
Da ich heute meine Abschlussrede halte, es ist auch ein Zeichen, wer sich heute gemeinsam verabschiedet. Ernst Woller lernte ich in den frühen 1980ern kennen. Wir haben damals viel gemeinsam gemacht. Rudi Kaske, der sich heute verabschiedet, und ich waren zu dieser Zeit, als ich Ernst kennenlernte, gemeinsam in einem Gremium, in einem Ausschuss des Bundesjugendringes, heute Bundesjugendvertretung. Es gab immer wieder Verbindungen und immer wieder gute Zusammenarbeit.
Werte Kollegen, ich wünsche allen das Beste für die nächsten Jahre.
Ich weiß selbst, ich werde auch im Ruhestand nicht Ruhe geben. Ich werde weiter gegen Rassismus, Diskriminierung und Xenophobie in allen Formen arbeiten. Ich werde auch weiter für Menschenrechte unumstößlich eintreten. Und möglicherweise werden ich dabei der einen oder anderen Person auf die Zehen treten oder mit Udo Guggenbichler weiter darüber streiten, ob sein WKR-Akademikerball in der Hofburg stattfinden muss oder nicht.
Aber es ist mir gemeinsam mit Freunden aus NGOs, Interessenvertretungen, wie ÖH, Gewerkschaft, den Religionsgemeinschaften und der SPÖ, gelungen, dass der 27. Jänner, der Holocausttag in Österreich, der Tag der Befreiung von Ausschwitz, und der 8. Mai nicht mehr stillschweigend vorbeiziehen. Ganz lange ist dies geschehen, und erst in den letzten 15 Jahren ist uns allen gelungen, hier eine Arbeit zu schaffen. Ein Kollege und sehr geschätzter Freund, David Ellensohn, hat immer gesagt: „Wer heute nicht feiert, hat verloren“ (Beifall bei den GRÜNEN.), und hat das auf den 8. Mai bezogen. Und heute feiern wir das „Fest der Freude“, bei dem ich maßgeblich an der Entstehung mitwirken durfte, gemeinsam mit dem damaligen Kulturstadtrat Mailath-Pokorny. Und wieder ist ein fester Bestandteil ein Stück weit etwas geworden, bei dem ich mich freue, dass das geblieben ist.
Ich möchte mich ganz herzlich bei meinen KollegInnen in der Fraktion bedanken, bei meinen KollegInnen, mit denen ich so lange zusammenarbeiten durfte und die mich aushalten mussten.
Ich möchte mich aber auch bei der Steffi Vasold dafür bedanken, wie wir es gemeinsam bei der KIB, der Kommission für Inklusion und Barrierefreiheit, geschafft haben, dass es diese Kommission überhaupt wieder gibt. Das war nicht so einfach, wie man manchmal glauben könnte, dass etwas geschieht. Aber es ist uns gelungen, diese Hürden, gemeinsam auch mit Kollegen Erol Holawatsch, der heute nicht da ist, zu nehmen.
Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen bedanken, die mit mir gemeinsam die Schriftführung gemacht haben, die immer wieder anstrengend war: da oben eine Stunde zu finden - wir haben das in der Opposition immer mit Ein-Stunden-Abständen gemacht -, um es hier gemeinsam zu machen und hier gemeinsam etwas zu schaffen.
Und da ist auch Frau Ferscha mit ihren KollegInnen ganz herzlich zu danken! (Beifall bei den GRÜNEN.)
Ich danke ganz herzlich allen, die mit mir gemeinsam hier in den letzten Jahren gearbeitet haben, den MitarbeiterInnen, meinen KlubmitarbeiterInnen, meiner Klubdirektion, die auch heute hier ist. - Danke, Simone, und danke, Bernd. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Und eines weiß ich auch gewiss - der Markus Wölbitsch hat uns heute eingeladen -, ich werde in meiner Pension nicht nur arbeiten, um gegen Rassismus zu sein, sondern ich werde mir auch mal eine Pause gönnen und zu dir kommen, um gemeinsam ein Gläschen Wein - auch wenn ich das in der Zwischenzeit als Diabetiker nicht mehr so selbstverständlich machen kann - mit dir zu trinken. - Ich danke euch für die Zusammenarbeit. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Martina Ludwig-Faymann: Ja, ich habe nach einer kurzen Absprache mit unserem ja sonst immer sehr genauen und korrekten Vorsitzenden mir das Recht jetzt geholt, ein paar wenige Sätze zu Niki Kunrath zu sagen und von meiner Berichterstatterrolle im formalen Sinne abzurücken. Aber es ist mir deshalb wichtig, weil auch ich persönlich den Niki seit Jahrzehnten, kann man in unserem Fall schon sagen, kenne. Und auch außerhalb dieses Raumes haben wir uns in vielen Jahrzehnten oft getroffen, nicht nur bei ganz, ganz wesentlichen und wichtigen Veranstaltungen, sondern auch in der politischen Arbeit.
Du warst, soweit ich dich kenne - und das ist fast ein ganzes Leben lang - immer ein wirklich sehr Aufrechter, hast dich immer für Menschenrechte eingesetzt - und das war mir persönlich auch immer so wichtig, und so habe ich dich auch schätzen gelernt – und in deinem aufrechten, ehrlichen Kampf gegen Faschismus und vor allem auch Antisemitismus.
Ja, und ich glaube, ich kann nicht nur in meinem Namen, sondern ganz sicher auch im Namen meiner Fraktion sagen, dass wir dir nicht nur für deine Tätigkeit hier in diesem Saal, in diesem Rahmen herzlich danken und auch gratulieren, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, vor allem in der Frage: Wie erreichen wir was? In der Frage, was wir erreichen wollen, gab es ja nicht so große Unterschiede, eher in der Frage: Wie?
Du wirst mir persönlich sehr fehlen, auch hier herinnen. Aber ich bin mir sicher, wir werden uns sehen. Viele von uns werden dich sehen, weil auch ich mir nicht vorstellen kann, dass du jetzt in die Pension gehst und wir dich nicht bei vielen Veranstaltungen sehen werden, und
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