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Landtag, 1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 7

 

brochen. Ich bitte aber die Damen und Herren des Landtags, im Saal anwesend zu bleiben.

 

Die Sitzung ist unterbrochen.

 

(Die Sitzung wird um 18.16 Uhr unterbrochen und um 18.31 Uhr wieder aufgenommen.)

 

Präsidentin Maria Hampel-Fuchs: Meine sehr verehrten Damen und Herren!

 

Wir nehmen die unterbrochene Sitzung wieder auf.

 

Das Wahlprotokoll liegt nunmehr vor. Das Ergebnis der Wahl zum Ersten Landtagspräsidenten lautet:

 

Abgegebene Stimmen: 98, davon sind 61 Ja-Stimmen und 37 ungültige Stimmen. Somit ist Herr Abg Johann Hatzl mit 61 Stimmen zum Ersten Präsidenten gewählt. (Allgemeiner Beifall.)

 

Ich frage Herrn Abg Johann Hatzl, ob er die Wahl zum Ersten Präsidenten annimmt.

 

Erster Präsident Johann Hatzl: Ja, ich nehme die Wahl an.

 

Präsidentin Maria Hampel-Fuchs: Ich danke für diese Erklärung und wünsche Ihnen, wünsche dir, sehr geehrter Herr Landtagspräsident, für die nächste Legislaturperiode viel Glück und viel Erfolg zum Wohle des Landes Wien und des Wiener Landtags.

 

Ich darf dich sehr herzlich beglückwünschen und dich bitten, hier den Vorsitz zu übernehmen. (Allgemeiner Beifall.)

 

Präsident Johann Hatzl: Hohes Haus! Frau Präsidentin!

 

Zuerst bitte ich gleich um Entschuldigung für den Fall, dass nicht gleich alles perfekt ist. Aber Sie haben es hier im Landtagspräsidium mit einem Lehrling und Neuling zu tun (Heiterkeit bei der SPÖ.), der sich erst daran gewöhnen muss, mit den Knöpfen und mit dieser Technik vertraut zu werden.

 

Das Wichtigste, was ich vorerst zum Ausdruck bringen möchte, ist, einmal Dank zu sagen, und zwar an erster Stelle der scheidenden Ersten Präsidentin des Wiener Landtags. Ich bitte jetzt schon um Verständnis - ein bisschen auch dir gegenüber -, dass ich einige Aussagen meinerseits treffe, nur wenige und kurze, die natürlich auch ins Persönliche überleiten. Die Frau Erste Präsidentin des Wiener Landtags - das ist kein Geheimnis und das darf ich in diesem Zusammenhang wohl erwähnen - hat vor noch nicht allzu langer Zeit, im vergangenen Jahr, einen besonderen Geburtstag gefeiert.

 

Sie ist über eine weite Strecke ihres Lebens ein ganz besonderer und wichtiger Bestandteil in der Politik, in der Wiener Politik und in diesem Haus gewesen. Obwohl sie - das hat sie wahrscheinlich gemeinsam mit einer ganzen Reihe von Persönlichkeiten, von denen man es jetzt nicht genau weiß, weil man nicht nachgesehen hat - nicht in Wien geboren ist, sondern in der Oststeiermark, ist sie eine ganz begeisterte und emotionelle Wienerin geworden. Nach ihrer Jugend, die sie in ihrem Geburts-Heimatland verbracht hat, ist sie als Wienerin in vielen Bereichen nicht nur politisch, sondern vor allem sozial engagiert tätig gewesen.

 

Wir wissen, dass sie verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter ist. Da merke auch ich ein bisschen, dass ich älter geworden bin. Denn ich kann mich daran erinnern: Als ich 1979, nach einem Zeitabschnitt im Parlament, als Stadtrat in den Gemeinderat zurückkam, hat die damalige Abgeordnete und Gemeinderätin, ich würde sagen, österreichweit ein bisschen für Aufsehen gesorgt, weil es eher selten der Fall ist, dass in einem Landtag, in einem Gemeinderat eine Dame als Mandatarin tätig ist, die sich neben der enormen politischen Tätigkeit gerade darauf vorbereitet, auch Mutter zu werden.

 

Ich kann mich an diese Zeit, an das Jahr 1979, ein bisschen erinnern und weiß daher, dass es in diesem Fall völlig egal war, welcher Fraktion hier im Haus jemand zugehörig war: Es haben sich alle immens gefreut, dass das so war, alle haben gratuliert und waren eigentlich stolz darauf, dass es in Wien eine Abgeordnete gab, die ein Baby erwartete und selbst sehr stolz darauf war, als das Kind dann auf der Welt war. Wir haben alle gratuliert.

 

Meine Damen und Herren! Ich habe das auch deswegen erwähnt - in der Zwischenzeit hat es auch andere Damen hier im Haus gegeben, die zur Vergrößerung Wiens einen Beitrag geleistet haben, aber auch Männer, zugegebenermaßen in anderer Form (Heiterkeit bei der SPÖ.) - und möchte es herausheben, weil es damals eine sehr gewissenhafte Tätigkeit der Frau Abgeordneten war. Damit bin ich wieder bei der Ernsthaftigkeit. Gewissenhaftigkeit ist ein besonderes Merkmal von Maria Hampel-Fuchs, Ehrgeiz selbstverständlich auch, und Anstrengung für ihre Ideen und für ihre Überzeugung.

 

Sie hat sich das hart erarbeitet. Sie hat den Pflichtschulabschluss gemacht, die Handelsschule und einen zweiten Bildungsweg absolviert, speziell in Form einer Weiterbildung auch im Bereich der Sozialakademie der Arbeiterkammer Wien, und zwar mit ausgezeichnetem Erfolg. Sie hat dann - neben einer Reihe anderer Tätigkeiten, nicht nur in der ÖVP, sondern vor allem im Bereich der katholischen Kirche - 1973 als ÖVP-Bezirksrätin im 8. Bezirk ihre politische Mandatarstätigkeit begonnen. Sie ist in weiterer Folge 1978 hier ins Parlament, ins Hohe Haus der Bundeshauptstadt Wien eingezogen.

 

Sie ist Geschäftsführerin des Sozialen Hilfswerks, Arbeiterkammerrätin und Obfrau des Sozialen Hilfswerks Wien gewesen. Sie war über eine gute Wegstrecke auch Mitglied der Wiener Landesregierung, wobei wir wiederum in Gemeinsamkeit einige Dienstagvormittage verbrachten, nicht nur hier im Hohen Haus bei Sitzungen.

 

Sie hat sich besonders engagiert für Gesundheitspolitik und Spitalswesen, aber auch für Finanzen und Wirtschaftspolitik. Sie war in der Gemeinderätlichen Psychiatriekommission, in der Gesundheitspolitischen Kommission, in der Geriatriekommission, im Kuratorium Psychosoziale Dienst und im Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser. Sie ist in der letzten Funktionsperiode Erste Landtagspräsidentin gewesen.

 

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