Landtag,
7. Sitzung vom 28.02.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 53
Gesetzesvorlage, betreffend ein Landesgesetz über die Wiener
Behindertenanwaltschaft, eingebracht.
Diesen Antrag weise ich dem Ausschuss für Bildung, Jugend,
Soziales, Information und Sport zu.
Die Abgen Mag Helmut Kowarik, Heinz Christian Strache
und Mag Heidrun Schmalenberg haben gemäß § 30 b der Geschäftsordnung
eine Gesetzesvorlage, betreffend Schaffung eines Pflegeheimgesetzes, eingebracht.
Auch diesen Antrag weise ich dem Ausschuss, nun aber
für Gesundheits- und Spitalswesen, zu.
Wir haben in der
Präsidialkonferenz die Tagesordnung beraten und diskutiert. Auf Grund der
Diskussion und der Beratung in der Präsidialkonferenz habe ich eine Umstellung
der Tagesordnung vorgenommen. Die Postnummern 2, 3 und 1 werden in der von
mir nunmehr genannten Reihenfolge verhandelt.
Ich gehe davon aus, dass es gegen diese Umreihung keinen
Einwand gibt. - Ich werde daher so vorgehen.
Die Postnummer 2 (00290/2002-GJS) der Tagesordnung betrifft den Tätigkeitsbericht
2000/2001 der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien an den Wiener Landtag.
Die beiden Kinder- und Jugendanwälte, Frau Pinterits
und Herr Dr Schmid, sind anwesend. Ich darf sie willkommen heißen und
gleichzeitig Frau LhptmStin Laska bitten, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrter Herr
Präsident! Hohes Haus!
Ich wiederhole noch einmal, dass wir auch heuer
wieder den Tätigkeitsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien zur
Kenntnis zu nehmen haben.
Einleitend möchte ich sagen, dass es mich besonders
freut, dass wir heute zwei Tagesordnungspunkte zu behandeln haben, die für mich
in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen, nämlich den Tätigkeitsbericht und
das nachfolgende Jugendschutzgesetz. Ich sage das vor allem deshalb, weil ich
damit meinen Dank an die beiden Kinder- und Jugendanwälte verbinden möchte,
weil sie gerade bei der Gesetzwerdung des neuen Wiener Jugendschutzgesetzes
bewiesen und dazu beigetragen haben, dass Partizipation und Mitgestaltung nicht
nur Schlagwörter bleiben, sondern auch in die Praxis umgesetzt werden, indem
sie die Gesetzwerdung mit Jugendlichen begleitet, und nicht nur begleitet, sondern
auch tatsächlich eingeleitet haben.
Sie haben damit bewiesen, dass, wenn man Partizipation
ernst nimmt, wenn man Jugendliche in politische Entscheidungen einbezieht, man
jedenfalls sehr rasch mit dem Vorurteil aufräumen kann, dass es kein Interesse
von Kindern und Jugendlichen an Dingen gibt, die sie selbst, aber darüber
hinaus natürlich auch gesellschaftspolitische Fragen betreffen.
In diesem Sinne möchte ich meine Bitte um Zustimmung
und Kenntnisnahme des Berichts auch mit einem großen Dankeschön an Ihre Arbeit
verbinden! (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Wir kommen nun zur Behandlung dieses Tagesordnungspunkts. Als Erste hat sich
Frau Abg Jerusalem gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
Abg Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Herr
Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Sehr verehrte Kinder- und Jugendanwälte!
Wir werden heuer, so wie schon viele Jahre zuvor -
ich glaube, es ist das siebente Mal -, den Bericht der Kinder- und
Jugendanwaltschaft hier diskutieren.
Ich möchte mich, bevor ich auf einige Punkte, die ich
für wichtig halte, eingehen werde, bei den Kinder- und Jugendanwälten sehr
herzlich für ihre absolut qualitativ hochwertige Arbeit bedanken. Ich möchte
mich zum einen bedanken für die wirklich hervorragende, nennen wir es einmal
Einzelfallsarbeit, das heißt für die Art und Weise, wie in der Kinder- und
Jugendanwaltschaft mit Kindern und Jugendlichen gesprochen wird, und für die
Art und Weise, wie dort mit den Wünschen der Kinder und Jugendlichen, mit ihren
Interessen und Bedürfnissen umgegangen wird. Die Einrichtung ist tatsächlich niederschwellig.
Sie ist eine ganz großartige Sache. Die Kinder und Jugendlichen, die dort
bereits hingegangen sind oder mit den Kinder- und Jugendanwälten telefoniert
haben, haben tatsächlich den Eindruck, angehört zu werden und gehen mit der
Gewissheit wieder hinaus, dass sie verstanden und ihre Interessen wahrgenommen
werden. Das heißt, es ist in Wien die Anlaufstelle Nummer eins gegen Mobbing
für Kinder und Jugendliche.
Wenn man das weiß, dann muss man an dieser Stelle dazusagen,
die Kinder- und Jugendanwaltschaft ist zu nieder dotiert. Wenn wir für die
Kinder- und Jugendanwaltschaft mehr Geld zur Verfügung stellten, dann würden
wir, vor allem die Kinder und Jugendlichen, profitieren. Man könnte eine Öffentlichkeitsarbeit
machen, man könnte die Einrichtung noch viel mehr in der Öffentlichkeit
präsentieren und PR-Arbeit machen, damit letztendlich jedes Wiener Kind und
jeder Wiener Jugendliche weiß, diese Einrichtung gibt es, dort kann man anrufen
und dort hört tatsächlich auch jemand zu. Und nicht nur das, sondern dort
krempelt auch jemand die Ärmel auf und tut etwas.
Ich habe bei zahlreichen Besuchen in Wiener Schulen
ein klein wenig getestet, wie viele die Einrichtung der Wiener Kinder- und
Jugendanwaltschaft kennen. Ich kann Ihnen versichern, bei denjenigen, die
diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht haben und das kennen, ist eine hohe
Wertschätzung vorhanden, aber viele kennen die Einrichtung noch gar nicht und
hätten durchaus immer wieder Anliegen. Es gibt interessanterweise viele Kinder
und Jugendliche, die Anliegen haben, welche die Kinder- und Jugendanwaltschaft
angehen könnte, die dort aufgegriffen werden könnten.
Mein Appell an den Gemeinderat lautet daher:
"Mehr Geld für die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft, mehr Personal
und mehr PR- und Öffentlichkeitsarbeit, damit alle Kinder und Jugendlichen in
Wien diese Einrichtung tatsächlich kennen!" - Soviel zum Ersten.
Was ich weiters im Besonderen an dieser Einrichtung schätze,
ist, dass es bei dieser Einzelfallsarbeit und Auseinandersetzung mit einzelnen
Menschen nicht
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